Obgleich sie sich erst während der letzten beiden Rennwochenenden wirklich konkurrenzfähig präsentierten, gehören die vier Opel Vectra GTS V8, die zurzeit noch im Dienste der beiden OPC-Teams ihre Runden drehen, wohl zu den gefragtesten Fahrzeugen des Motorsports: So ergab nicht nur unsere exklusive Fanbefragung am Nürburgring im August, dass sich zwar ein überraschend großer Anteil der Zuschauer die DTM zumindest vorübergehend auch mit nur zwei Marken vorstellen könnte - vielfach wurden dennoch große Hoffnungen in den eventuellen privaten Einsatz der vier aktuellen Vectra GTS im kommenden Jahr gesetzt.

In trockenen Tüchern ist die Umsetzung jener viel versprechenden Übergangslösung allerdings noch nicht: Nach Angaben von motorsport aktuell wartet die ITR, die angesichts auf drei Marken ausgerichterer Sponsoren- und TV-Verträge ebenso wie die Fans auf diese Option setzt, noch immer darauf, dass von der Konzernmutter der Adam Opel AG, General Motors Europe, grünes Licht für den privaten Einsatz der zurzeit noch werkseigenen Vectra GTS V8 gegeben wird. Auch Audi-Chef Dr. Martin Winterkorn habe sich mit GM-Europa-Chef Fritz Henderson bereits in Verbindung gesetzt, um diesen zur Freigabe der Opel-Boliden zu bewegen.

Im Kontext des Opel-Ausstiegs aus der DTM, die sich im kommenden Jahr angesichts eines Kosten sparenden sowie Neuentwicklungen beschränkenden Reglements für 2006 insbesondere auch für Privatteams attraktiv gemacht hat, kann nicht nur Audi-Sportchef Dr. Wolfgang Ullrich das GM-Engagement in der WTCC, wo die neuen Chevrolet Lacetti bislang erfolglos ihre Runden drehen, nicht nachvollziehen. "Ein auf Serienautos basierendes Reglement erfordert maximalen Entwicklungsaufwand", gibt der Österreicher mit Blick auf die WTCC zu Protokoll, "und wenn man dann noch unterschiedliche Konzepte bei Motor oder Antrieb unter einen Hut bringen will, bricht immer das Chaos aus. Das wissen wir seit STW-Zeiten."