Herr Aufrecht, bis auf das Wetter hat sich der Saisonstart in Hockenheim gut angelassen: Die Fans waren da, die Show war gut, der Sport klasse - wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart?

Hans Werner Aufrecht: Ich finde der Saisonstart in Hockenheim ist gelungen. Die Zuschauer strömten an die Strecke. Das Wichtigste: Wir haben ein spannendes Rennen gesehen und das macht mich zuversichtlich für die Saison.

Die DTM zeichnet sich durch ihre Fannähe aus und wird diesem Ruf im Gegensatz zur sterilen F1 immer gerecht. Wie wichtig ist dies für die DTM?

Hans Werner Aufrecht: Im Gegensatz zur Formel 1 wollen wir Produktwerbung betreiben. Wir wollen in erster Linie eine Plattform bieten, in der die Hersteller ihre Produkte vorstellen können. Die Hersteller wollen Autos verkaufen und da ist die nähe zum Fan sehr wichtig.

Wird dies durch die Begeisterung um Mika Häkkinen noch gesteigert?

Hans Werner Aufrecht: Solche Fahrer sind Opinionleader und Leitbilder. Und wenn man sieht was hier derzeit mit Mika Hakkinen abgeht, dann glaube ich, dass das für die Serie ganz wichtig ist.

Die sportliche Seite wird durch eine verbesserte Konkurrenzfähigkeit durch Zusatzgewichte aufgewertet. Dies hat sich durch die guten Platzierungen der Vorjahresautos bereits ausgezahlt...

Hans Werner Aufrecht: Immer wenn man eine neue Regelung einführt hat man gewisse Hoffnungen. Wir werden sehen wie sich das jetzt hier am Lausitzring auswirkt. Aber ich bin mir sicher, dass wir damit dem Ziel, mit der DTM eine spannende Rennserie zu bieten, noch einmal einen Schritt näher kommen.

In Zukunft möchten Sie die DTM durch attraktive Leasing-Angebote für Privatteams noch interessanter machen und vielleicht auch noch den ein oder anderen Hersteller anlocken. Wie geht es hier voran?

Hans Werner Aufrecht: Der Hintergrund ist einfach das in diesem Zusammenhang der Kosten-/Nutzenfaktor verbessert werden muss. Die Hersteller sind hier angehalten Vorschläge zu machen. Wir sind gerade dabei zu prüfen wie das Kosten-/Nutzenverhältnis interessanter wird. Das Leasingangebot dient dazu um zu anderen Rennserien konkurrenzfähig zu sein und da erwarte ich mir einen gewaltigen Zuspruch.

Die leidliche MG-Situation hat zusammen mit dem Opel Ausstieg ein kleines Problem heraufbeschworen: Wie sehen Sie die Zukunft der DTM?

Hans Werner Aufrecht: Ich sehe die Zukunft der DTM nicht gefährdet. Wir arbeiten diesbezüglich, wie bereits erwähnt, an Konzepten.

Könnte es hier auch eine Tendenz in Richtung Privatteams und weg von den Herstellern geben?

Hans Werner Aufrecht: Nein, wir brauchen die Hersteller, aber auch die Privatteams.

In diesem Jahr gibt es eine starke Internationalisierung der DTM. Soll dieses Konzept fortgesetzt werden?

Hans Werner Aufrecht: Ich denke, dass dieser Kurs in Maßen fortgesetzt wird. Der Fokus liegt natürlich auf dem deutschen Markt und es wird weiter mindestens 40-50% der Rennen in Deutschland geben. Aber wir wollen dem internationalen Anspruch gerecht werden und auch im Ausland präsent sein.

Sehen Sie in diesem Zusammenhang die neue Tourenwagenweltmeisterschaft WTCC eher als Konkurrenz oder als Parallelserie im Ausland?

Hans Werner Aufrecht: Ich würde sagen, Konkurrenz belebt das Geschäft. So ist es auch hier. Ob die WTCC eine Konkurrenzserie wird, kann ich derzeit noch nicht beurteilen. Da muss man sehen, wie sich diese Serie in Zukunft entwickelt.