Neben Augusto Farfus und Andy Prilaux, die im Rahmen der Präsentation des M3 DTM in München bestätigt wurden, gibt es für die kommende Saison vier weitere Cockpits bei BMW, die noch nicht besetzt sind - zumindest nicht offiziell. Gerüchte sprechen von Bruno Spengler und Nick Heidfeld. Doch wer käme 2012 tatsächlich für eines der verbliebenen Cockpits in Frage?

Hört man darauf, was die Presse in der DTM-Sommerpause verbreitet, scheint der Wechsel Spenglers von Mercedes zu BMW bereits beschlossene Sache. Eine offizielle Bestätigung liegt jedoch auch nach dem Rennen in Brands Hatch noch nicht vor. Bruno Spengler und Norbert Haug halten sich diesbezüglich ebenfalls zurück. "In der 2011er-Saison möchte ich nichts kommentieren", stellte Spengler in England klar. "Was in der Zukunft kommt, wird erst später besprochen."

Mercedes Motorsport-Chef Norbert Haug war für eine Stellungnahme ebenfalls nicht bereit, dementiert derartige Gerüchte aber auch nicht. "Wir haben derzeit mit der aktuellen Saison alle Hände voll zu tun, erst danach beschäftigen wir uns mit der kommenden Saison", so Haug. "Ich will den Gerüchten nicht entgegen treten, die machen das Leben interessant." Über einen möglichen Wechsel wird sich der Motorsport-Chef frühestens in der Weihnachtszeit beschäftigen.

Heidfeld in der DTM?

Ein weiteres Gerücht setzt Nick Heidfeld in eines der freien Cockpits. Nach seinem Rausschmiss bei Lotus Renault GP, scheint der 34-Jährige wieder mit seinem alten Arbeitgeber BMW zu turteln. Seine Kontakte nach München würden den Einsatz in der DTM durchaus möglich machen und auch der Mönchengladbacher bestätigte, dass er schon bald zurück im Rennen ist. Ob dies jedoch in der DTM sein wird, wollten weder Heidfeld, noch BMW Motorsport-Chef Jens Marquadt sagen. Gerüchte werden eben nicht kommentiert.

Ex-DTM-Pilot Markus Winkelhock stand auch kurzzeitig im Mittelpunkt der Gerüchte, brachte sich sogar selbst ins Gespräch. "Ich halte Kontakt und verfolge die Rennserie auch weiterhin", gab er zu. Da bei Audi alle Cockpits gesetzt zu scheinen und er nach zurückhaltender Leistung seinen Platz dort verlor, dürften seine Kontakte wohl eher in Richtung München gehen. In der GT1 WM, wo Winkelhock derzeit einen Lamborghini von Muennich Motorsport pilotiert, kämpft der Deutsche um den Titel, was seine Leistungsfähigkeit erneut unterstreicht.

Werkspiloten im Vorteil

Werkspilot Jörg Müller scheint ebenfalls gute Karten zu haben. Nach dem Ausstieg BMWs aus der Tourenwagen-WM, hat der 42-Jährige immernoch Kontakt zu den Münchenern, für die er derzeit auch im International Le Mans Cup ins Lenkrad greift. 2010 konnte er mit BMW sogar das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen. "Wir schauen natürlich zunächst auf die Fahrer in unseren eigenen Reihen", verriet BMW Motorsport-Chef Jens Marquart. Ein deutscher Fahrer mit deutschem Hersteller in einer deutschen Serie: Für viele Fans die perfekte Kombination.

Mehr wollte Marquardt jedoch nicht verraten. "In den kommenden Wochen und Monaten werden wir uns weiter damit beschäftigen, das Fahreraufgebot für das DTM-Comeback zu komplettieren", so der Nachfolger Theissens. "In jedem Fall werden wir 2012 mit starken Piloten an den Start gehen."

Endgültige Gewissheit über die Besetzung der BMW-Cockpits wird es jedoch frühestens zum Ende der Saison geben. Solange sollten Fans und Beteiligte damit zufrieden sein, dass sie sich im kommenden Jahr zumindest schonmal auf Andy Prilaux und Augusto Farfus freuen dürfen...