Martin Tomczyk, der noch vor der Saison in einen Jahreswagen gesteckt wurde, konnte sich in Zandvoort sein erstes Podest der Saison sichern, und sprach von einen "super Rennen." Von Platz vier gestartet, klebte er sofort an den Fersen des dritten Jamie Green. Doch nach seinem ersten Stopp schien sich das Blatt zu wenden "Der Boxenstopp hat viel Zeit gekostet", analysierte der Rosenheimer im Anschluss.

An die anderen herangesaugt

Nur haarscharf konnte er an der Boxenausfahrt seine Position vor Gary Paffett und Ralf Schumacher verteidigen. Während seine Konkurrenten schon kurze Zeit danach wieder die Box ansteuerten, entschied sich das Audi-Team von Tomczyk noch zu warten, und auf den Vorteil der besseren Reifen am Ende zu setzen. Diese Strategie fruchtete. "Ich hatte das Gefühl in einer anderen Liga zu fahren", verriet er. "Ich hab mich förmlich an die anderen herangesaugt, aber Überholen ist ein anderes Thema."

Kampf um Platz drei

Wieder auf der Stecke, lieferte sich der Wahlschweizer ein hart umkämpftes Duell mit Green, der zu diesem Zeitpunkt wieder die dritte Position inne hatte. "Als ich hinter ihm war habe ich erkannt, dass ich definitiv eine Chance habe ihn zu überholen", schilderte Tomczyk. Green hätte natürlich versucht ihn an die Seite zu drängen, aber da er rechts war, und die nächste Kurve "glücklicherweise eine Rechtskurve war", konnte sich der Rosenheimer vor dem Mercedes-Piloten halten. Tomczyk betrachtete sein Manöver zudem als "kleine Revanche, denn am Start war es genau anders herum." Green, der sogar kurzzeitig die Strecke verlassen musste, sprach allerdings auch von einem "fairen Manöver."

Martin Tomczyk will wieder an die Spitze, Foto: Audi
Martin Tomczyk will wieder an die Spitze, Foto: Audi

Tomczyk, dem bei der guten Leistung seines Autos "die Luft wegblieb", war das gesamte Wochenende mit der Geschwindigkeit des Audis zufrieden. Für ihn sei es auch nicht herausragend, in einem Jahreswagen diese Leistungen zu bringen. "Es ist immer etwas Besonderes zu gewinnen, Dritter zu werden, oder allgemein auf dem Podium zu sein, und ich denke, dass es nicht wichtig ist, in welchem Auto du dabei sitzt. Du musst es einfach genießen", erklärte der erfahrene DTM-Pilot. Er werde in jeder Situation sein Bestes geben, und habe "auch nicht vor in den nächsten Rennen damit aufzuhören."