"Durch die neue Kurve passen zwar zwei Autos, aber nur eines kommt da heil wieder raus", predigte Martin Tomczyk nach dem Qualifying am Samstag. Im Rennen sollte sich diese Aussage bewahrheiten: Polesetter Timo Scheider gewinnt am Start das Duell gegen Markenkollege Mike Rockenfeller, dahinter kracht es in der Kurzanbindung. Zahlreiche Fahrzeuge kollidieren und rutschen ins Kiesbett, darunter Ralf Schumacher, David Coulthard, Miguel Molina, Katherine Legge und Markus Winkelhock.

"Die Audis haben sich bei der Einfahrt in die Kurve berührt. Ich habe versucht Platz zu lassen und mich herauszuhalten. Als ich wieder auf meine Linie gehen wollte, hat mich Frankie rechts berührt. Ralf drehte sich vor mich, ich drehte mich in Katherine. Das war eine Abfolge von Rennunfällen - das ist nicht gut, aber so etwas kann passieren", sagte Coulthard gegenüber der ARD. Für den Schotten ist das Rennen nach der Kollision zu Ende. Der Meisterschaftsführende Bruno Spengler manövriert seine C-Klasse ohne Kollision durch das Gewühl, ist allerdings nicht ganz unschuldig an dem Chaos.

Strafe für Green

Der Mercedes-Pilot bremst in Kurve vier sehr spät, was teilweise die Kettenreaktion auslöste. In der fünften Runde kommt das Safetycar herein und das Rennen startet wieder neu - in Führung liegt Polesetter Timo Scheider vor Mike Rockenfeller und Gary Paffett. Zwei Runden später bekommt Mattias Ekström ein Problem am hinteren, rechten Rad und muss die Box ansteuern - das Aus für den Schweden. In Runde 14 scheidet mit Alexandre Prémat der nächste Audi-Pilot aus. Bei einer Berührung mit Jamie Green beschädigte sich Prémat seinen Wagen. "Nach meinem Boxenstopp war ich in der Nähe von Green, der mich in die Mauer gedrückt hat. Ich habe jetzt gesehen, dass der Reifen kaputt ist. Ich dachte zuerst, es wäre die Aufhängung", erzählte Premat.

Spengler scheidet nach Problemen mit seiner C-Klasse aus, Foto: Mercedes-Benz
Spengler scheidet nach Problemen mit seiner C-Klasse aus, Foto: Mercedes-Benz

Green erhält für das Manöver eine Durchfahrtsstrafe. Spengler profitiert von dem Ausfall und liegt auf Rang acht, doch nach einem Problem an seiner C-Klasse muss er an die Box, um die Reifen zu wechseln. Spengler nimmt zwar das Rennen wieder auf, muss aber wenige Runden später das Rennen endgültig aufgeben. "Ich weiß nicht, was kaputt gegangen ist. Es hat sich sehr komisch angefühlt, das Auto ist sehr hart gesprungen und es war schwierig das Auto zu kontrollieren. Vielleicht lag es an der Radaufhängung, auf jeden Fall ist das Aus sehr schade", sagte Spengler. Eine Berührung in der Startphase gab es nicht.

"Ich hatte keinen Kontakt. Ich bin in der neuen Spitzkehre nur etwas weit hinausgefahren und bin durch den Kies. Ich habe keine Ahnung, woher das Problem kam", verriet Spengler enttäuscht. Den Hockenheim-Sieg schnappt sich sein härtester Konkurrent in der Meisterschaft Paul di Resta. Dank einer perfekten Strategie kann der Mercedes-Pilot nach seinem zweiten Pflichtstopp an Scheider vorbeigehen, auf Platz drei folgt Mike Rockenfeller. Di Resta übernimmt mit seinem dritten Sieg in Folge die Führung in der Meisterschaft, drei Punkte Vorsprung auf Spengler.