Werden die Wetterkapriolen, wie im letzen Jahr, die Rallye und die Meisterschaft entscheiden? Dobberkau hat auf jeden Fall eine große Allradfraktion gegen sich, allen voran der Führende Peter Corazza im Mitsubishi, sowie der Vorjahressieger Sandro Wallenwein im Subaru. Auch beide Gaßners werden beim vorletzten Lauf zur DRM im Saarland ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.

Sandro Wallenwein und sein österreichischer Copilot Pauli Zeitlhofer bereiten sich auf die "Saarland" akribisch vor. "Nach den Siegen in den beiden vergangenen Jahren versuchen wir den Hattrick zu feiern. Unser Team hat den Subaru Impreza N15 hervorragend vorbereitet. Letztes Wochenende haben wir in Calw einen Testeinsatz unternommen. Dabei konnten wir nochmals Verbesserungen in der Fahrwerksabstimmung vornehmen. Die Reifen unseres Lieferanten Hankook funktionierten dabei perfekt. Wir haben ein gutes Gefühl mit dem Wagen": zeigt sich Sandro Wallenwein vor der Veranstaltung selbstbewusst.

Die Siege in Sachsen, wie auch in der Eifel, ermutigen Olaf Dobberkau in seinem Vorhaben den Meisterschaftstitel in der DRM anzupeilen: "Natürlich wird es schwierig, da wir mit 87 Punkten schon etwas abgeschlagen sind. Aber trotzdem werden wir alles daran setzen. Eine theoretische Chance haben wir dann, wenn wir hier im Saarland gewinnen - und die langen Asphaltprüfungen liegen unserem Porsche gut. Darüber hinaus möchten wir unseren saarländischen Fans natürlich wieder eine tolle Show bieten."

Motorenprobleme brachte Hektik rund um Teamchef Lars Mysliwietz mit Beifahrer Oliver Schumacher. Ausgangspunkt der gesamten Hektik war ein nicht vorhandener Motor für den bekannten Citroen C2R2 Max. Auch wenn die Ersatzbeschaffung möglich war, so scheiterte dies an den damit verbunden finanziellen Aufwendungen. Günstigere Ersatzmotoren hätten entweder nicht die notwendige Leistung gehabt oder hinterließen Zweifel an der Haltbarkeit. "Wir hatten also nur noch die Option den Start bei unserem Saisonhighlight abzusagen und den Konkurrenten von außen zuzuschauen": blickt Lars Mysliwietz zurück. Doch dann kam der Zufall ins Spiel. Sonntagmorgen traf er absolut zufällig den HJS Diesel Pilot Josef Wecker auf dem Parkplatz des SUBWAY Losheim. Nach dem allgemeinen Fachsimpeln kam das Gespräch auf die bevorstehende Rallye. Der Losheimer Opel Händler machte Mysliwietz ein sehr faires Angebot.

Somit werden wir die Beiden im Opel Astra Diesel sehen. Oliver Schumacher gibt aber auch die Knackpunkte zu bedenken: "Die Umstellung wird extrem schwierig. Der Diesel erfordert einen komplett anderen Fahrstil. Das Auto ist einige hundert Kilo schwerer. Es werden viel niedrigere Drehzahlen gefahren. Das Getriebe stammt aus der Serie und insgesamt dürfte das Fahrverhalten deutlich behäbiger werden."

Bei einigen kleineren Rallyes ging Timo Bernhard aus Homburg mit seinem VW Golf Kit Car bereits an den Start. "Ich freue mich schon auf meinen ersten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft. Fast 150 Wertungsprüfungskilometer, die auf Bestzeit gefahren werden, stellen für mich und unser Auto schon eine kleine Herausforderung dar", berichtet Bernhard, der als Porsche Werksfahrer in der Grand AM-Series in Amerika startet. In der gleichen Division starten auch die DRM Piloten Carsten Mohe mit dem Renault Clio R3, Mirko Tautenhahn auf einem Honda Civic R3 und Tim Stebani mit seinem Opel Corsa OPC. Mit einem BMW M3 gehen Joachim und Susanne Hohloch aus Saarbrücken an den Start: "Wir möchten eigentlich nur unseren Spaß haben. Wir kennen die Wertungsprüfungen seit Jahrzehnten und freuen uns in jedem Jahr wieder aufs Neue".