Der dritte Divisionsrang bei der Hessen Rallye Vogelsberg ist für Lars Mysliwietz und Co Oliver Schumacher ganz sicher nicht das, was sie sich vornahmen. Dennoch wird das Rallyeteam hinter den dritten Lauf zur DRM ein dickes Ausrufezeichen setzen.

Der enge Terminkalender der DRM 2009 sorgte schon vor Saisonbeginn für manche Diskussion. Vier Veranstaltungen innerhalb von sieben Wochen stellte viele Teams vor enorme logistische Herausforderungen. Ein größeres Problem, und dieses Manko wird wohlmöglich von Veranstaltung zu Veranstaltung mitgeschleppt.

Ein weiteres Problem stellte sich beim Citroen C2R2 Max Team Mysliwietz/Schumacher ein: "Schon beim ersten Lauf, der Rallye Oberland, wunderten wir uns über unsere Fahrtzeiten", blickt Co Oliver Schumacher zurück, "eine anschließende Motorüberprüfung ergab einen Leistungsmanko von rund 20 Prozent gegenüber der Nennleistung."

Ursachenforschung und etliche Analysen folgten - vergeblich: "Der Motor brachte nicht das, was er bringen musste. Um den Start beim zweiten DRM Lauf zu ermöglichen, wurde dann auf das Vorgängerfahrzeugmodel zurückgegriffen und es konnten wichtige Meisterschaftspunkte gesichert werden."

Nerven aufreibende Vorbereitungen, Foto: Sascha Dörrenbächer
Nerven aufreibende Vorbereitungen, Foto: Sascha Dörrenbächer

Zwischenzeitlich arbeiteten eine Menge Experten am eigentlichen Einsatzfahrzeug, berichtet das Team. Selbst die Entwickler dieses Fahrzeuges von Citroen Sport in Paris versuchten die Ursache zu finden. Ein anschließender Testeinsatz bei der Rallye Westerwald folgte mit dem ernüchternden Ergebnis: Das Auto läuft noch schlechter und nur noch eine Woche bis zum dritten DM Lauf der Hessen Rallye Vogelsberg...

"So können wir nicht in der DRM antreten", blickt Mysliwietz zurück. Wieder ging der C2R2 Max nach Paris. Und drei Tage vor dem Start mussten auch die Citroen Ingenieure kapitulieren und fanden keine Lösung.

In einem letzen Versuch legte Oliver Schumacher, Beifahrer und Cheftechniker in Personalunion, noch einmal selbst Hand an. Und tatsächlich, 48 Stunden vor Rallyestart lief der Citroen wieder rund. Ein bis dahin sich gut versteckender Elektronik-Gremlin entpuppte sich als Übeltäter und wurde beseitigt. Für eine abschließende Leistungsprüfung blieb allerdings keine Zeit mehr.

Optimistisch gingen Lars Mysliwietz und Co jetzt die Rallye Vogelsberg an. Allerdings schon nach wenigen Prüfungen mussten Beide feststellen, dass sich das Auto zwar gut anfühlt, aber die gefahrenen Zeiten nicht den eigenen Erwartungen entsprachen. "So richtig verstehe ich das nicht", resümiert der Piesbacher Mysliwietz, "ich habe mich selten im Auto so wohl gefühlt wie heute und bin mir auch sicher eine meiner besten Rallyes gefahren zu haben. Trotzdem kommen wir an die beiden Führenden nicht ran. Momentan gehen mir viele Fragezeichen durch den Kopf."

Fragezeichen, die in den nächsten Tagen gelöst werden müssen. In nur knapp zwei Wochen findet bereits der nächste DM Lauf in Sachsen statt und Mysliwietz/Schumacher haben nicht vor die Division kampflos zu verlieren. Aber wieder rennt die Zeit.