Freude bei Matthias Kahle und Christian Doerr: Bei der Rallye Krkonose in Tschechien haben die Sachsen auf ihrem Skoda Octavia WRC den dritten Platz erzielt. Bei wechselhaften Bedingungen boten sie den einheimischen Piloten vom Start bis ins Ziel Paroli.

Eine Woche nach dem Ausfall bei der Rajd Karkonoski in Polen lief es für Kahle und seinen Copiloten Doerr beim Gastspiel in Tschechien deutlich besser. Mit ausgestandener Angina und repariertem Antriebsstrang nahm der siebenmalige deutsche Rallyemeister mit seinem Dresdner Beifahrer die Sprintrallye im Riesengebirge bestens vorbereitet in Angriff, um sich der wie erwartet schweren Konkurrenz zu stellen.

Mangelnde Streckenkenntnis

Nach starken Regenfällen waren die Prüfungen am Vormittag noch nass, erst im Laufe des Tages trockneten die brüchigen und welligen Asphaltstraßen ab. Kahle und Doerr gingen keine unnötigen Risiken ein und absolvierten die acht Sonderprüfungen ohne Probleme. Auf den ungewohnten Strecken kamen die beiden Sachsen im Laufe des Tages immer besser zurecht und fanden mehr und mehr ihren Rhythmus. Im Ziel feierten die Deutschen die dritte Position, wegen ihrer mangelnden Streckenkenntnis war gegen den tschechischen Meister Pavel Valousek im moderneren Skoda Fabia WRC und Martin Semerad im Mitsubishi jedoch kein Kraut gewachsen.

Besonders für Matthias Kahle war der Einsatz bei der Rallye Krkonose sehr wertvoll, denn er konnte wichtige Wettbewerbskilometer absolvieren in Hinblick auf sein Debüt in der Intercontinental Rally Challenge (IRC) bei der Barum Rallye, die Ende August auf ähnlichen Asphaltstraßen ausgetragen wird.

"Die Rallye war für mich ein sehr gutes Training, nur leider etwas zu kurz. Wir hatten gerade den richtigen Rhythmus gefunden, da war die Rallye schon wieder vorbei", erzählte Kahle. "Wir wären gerne noch ein bisschen mehr gefahren. Beim Blick auf die Zeiten war ich ein bisschen erstaunt, dass wir im Regen näher an der Spitze dran waren als im Trockenen. Der Octavia lief den ganzen Tag absolut problemlos. Wir haben den Turboladerdruck leicht erhöht, das hat sich deutlich bemerkbar gemacht. Mit unserem dritten Platz sind wir sehr zufrieden, mehr war einfach nicht drin."

"Die Strecken im Riesengebirge sind ganz anders, als wir sie in Deutschland kennen. Der Asphalt ist viel welliger und brüchiger", zeigte Doerr auf. "Die Fahrer aus Tschechien fahren das ganze Jahr auf solchen Prüfungen, da sind wir als Gaststarter natürlich im Nachteil. Deswegen können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir haben beide Male die richtige Reifenwahl getroffen und sind im Laufe des Tages immer besser in Fahrt gekommen. Insgesamt war es eine sehr gute Veranstaltung. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Menschenmassen in Tschechien selbst zu kleineren Rallyes pilgern."