Positive Halbzeitbilanz für Volkswagen bei der Rallye Dakar: Drei der fünf gestarteten Race Touareg führen die härteste Rallye der Welt am einzigen Ruhetag deutlich an. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) liegen nach sieben von 14 Etappen 11.03 Minuten vor Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und 22.06 Minuten vor Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA). Drei Etappensiege gingen bislang an Volkswagen, an vier Tagen lag eines der Fahrer-/Beifahrer-Gespanne mit TDI-Power in Führung. Der legendäre Motorsport-Marathon forderte während der ersten Rallye-Woche Mensch und Material auf das Äußerste: Auf den ersten sieben Etappen von Buenos Aires (Argentinien) über Iquique bis Antofagasta (beide in Chile) standen neben schnellen Schotterabschnitten auch schwindelerregende Höhen von bis zu 4.726 Metern über Normalnull während der ersten Andenüberquerung auf dem Programm. Tiefer und weicher Sand, turmhohe Dünen, schroffe Gebirgszüge und endlose Geröllfelder machen den Wüstenklassiker erneut zur größten Herausforderung, die der Motorsport zu bieten hat.

Die extreme Belastung forderte auch von Volkswagen Tribut. Die Titelverteidiger Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) verloren auf der dritten Etappe durch einen Folgeschaden nach einem Unfall mehrere Stunden. Am sechsten Rallye-Tag schied das brasilianische Duo Maurício Neves/Clécio Maestrelli nach einem Unfall verletzungsbedingt aus.

Kris Nissen drückt auf die Euphorie-Bremse., Foto: VW Motorsport
Kris Nissen drückt auf die Euphorie-Bremse., Foto: VW Motorsport

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor):
"Mein Fazit nach den ersten sieben von 14 ,Dakar'-Tagen? Erstens: Der Wettbewerb ist hart, besonders das X-raid-Team und Stéphane Peterhansel sind schnell unterwegs. Zweitens: Die erste Hälfte der Rallye war härter als erwartet. Und drittens: Jeder im Team macht einen hervorragenden Job. Ich bin auf jeden einzelnen in der Mannschaft stolz. Wir führen mit drei Fahrzeugen diesen extrem harten Wettbewerb an. Wir haben also viel erreicht, aber noch nichts gewonnen. Auch für die kommenden sieben Etappen gilt: Bei der ,Dakar' muss man stets die Ruhe bewahren. Nur dann hat man eine Chance, auch am Ende ganz vorn zu sein. Der Ruhetag ist nur eine Momentaufnahme."

#300 - Giniel de Villiers (ZA), 12. Platz Gesamt-Wertung:
"Unsere erste Rallye-Woche war alles andere als optimal. Wir haben durch viele Kleinigkeiten, vor allem aber durch einen Unfall viel Zeit verloren. Wir spielen im Kampf um den ,Dakar'-Sieg keine Rolle mehr. Aber so ist die ,Dakar': hart und unerbittlich. Für uns geht es vor allem darum, jeden Tag ins Ziel zu kommen und zur Stelle zu sein, wenn einer unserer Teamkollegen Hilfe benötigt."

#300 - Dirk von Zitzewitz (D), Copilot:
"Dies ist definitiv nicht unsere Rallye. Wir haben nach vielen Problemen keine Chance mehr, unseren Titel erfolgreich zu verteidigen. Das gilt aber ganz und gar nicht für das gesamte Volkswagen Team. Dass drei ,Blaue' auf den ersten drei Plätzen liegen, ist eine herausragende Ausgangsposition für die zweite Rallye-Woche. Mein Fahrer Giniel de Villiers und ich werden alles dafür geben, unseren Teamkollegen beim Projekt Titelverteidigung zu helfen."

Carlos Sainz führt die Gesamtwertung an., Foto: VW Motorsport
Carlos Sainz führt die Gesamtwertung an., Foto: VW Motorsport

#303 - Carlos Sainz (E), 1. Platz Gesamt-Wertung:
"Die erste Hälfte der ,Dakar' war rundum positiv für uns. Wir führen die Rallye nach extrem harten Etappen vor zwei Teamkollegen an. Der Race Touareg läuft wie ein Uhrwerk - egal, ob im weichen und tiefen Sand, auf Schotter oder auf steinigem Untergrund. Alles in allem gibt es also viel Grund zur Freude. Und ein großes ,Aber': Wir haben gerade einmal die Hälfte der Rallye hinter uns gebracht."

#303 - Lucas Cruz (E), Copilot:
"Die ersten sieben ,Dakar'-Tage in wenigen Worten zusammenzufassen, ist schwer. Das Wettbewerbsniveau ist extrem hoch. Keiner der Fahrer kontrolliert das Tempo, jedes Team hat auch Rückschläge hinnehmen müssen. Das zeigt: Diese ,Dakar' ist hart, härter noch als im Vorjahr. Es ist maximale Konstanz gefragt und es geht darum, das Material konsequent zu schonen, dabei jedoch schnell zu sein. Es ist noch ein langer Weg bis Buenos Aires."

#305 - Mark Miller (USA), 3. Platz Gesamt-Wertung:
"Die Ausgangslage für die verbleibenden Etappen ist für Volkswagen hervorragend, mehr kann man nicht fordern. Eins, zwei und drei - der Race Touareg hat das bewiesen, was ihn auch bei der vergangenen ,Dakar' ausgezeichnet hat: Das schnellste und zugleich standfesteste Marathon-Rallye-Fahrzeug zu sein. Um ehrlich zu sein: Ralph Pitchford und ich haben einige kleinere Rückschläge hinnehmen müssen und würden in der Gesamtwertung gerne ein bisschen besser dastehen. Aber wir können uns in der zweiten Woche noch weiter nach vorn arbeiten. Das ist unser Ziel."

#305 - Ralph Pitchford (ZA), Copilot:
"Die ersten ,Dakar'-Etappen waren hart, definitiv viel härter als im vergangenen Jahr. Das verlangt von Mensch und Material alles ab. Meinem Fahrer Mark Miller ist die Balance gelungen, schnell und doch schonend zu fahren. Dazu kommt die absolute Robustheit des Race Touareg, der selbst die härtesten Prüfungen bewältigt. Die Ausgangslage von Mark und mir ist gut. Ich freue mich aber jetzt schon auf die zweite Woche und darauf, eventuell die dritte Position weiter zu verbessern."

Nasser Al-Attiyah liegt auf dem zweiten Gesamtrang., Foto: VW Motorsport
Nasser Al-Attiyah liegt auf dem zweiten Gesamtrang., Foto: VW Motorsport

#306 - Nasser Al-Attiyah (Q), 2. Platz Gesamt-Wertung:
"Wir haben in den ersten sieben Etappen eine gute Teamleistung hingelegt. Vier Race Touareg sind noch im Rennen und die Ausgangslage mit der Dreifachführung ist exzellent. Mein Beifahrer Timo Gottschalk und ich sind in Schlagdistanz zur Gesamtführung. Auch wenn die verbleibenden Etappen alles andere als leicht werden, bleibt unser Ziel der ,Dakar'-Sieg. Dazu muss man clever zu Werke gehen und darf keine Schwächen zeigen."

#306 - Timo Gottschalk (D), Copilot:
"Für meinen Fahrer Nasser Al-Attiyah und mich gab es bei dieser ,Dakar' viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen. Dennoch: Die Ausgangslage ist gut, und die Rallye noch lange nicht entschieden. Eine Vorhersage zu treffen, fällt schwer - so oft, wie die Führung bereits gewechselt hat. Wir wollen auf jeden Fall bis zum Ende ein Wörtchen um den Gesamtsieg mitreden. Doch dazu müssen wir auch in der zweiten Woche die Geduld bewahren."

#312 - Maurício Neves (BR), ausgeschieden:
"Leider ist für Clécio Maestrelli und mich der ,Dakar'-Traum viel zu schnell zuende gegangen. Auf der sechsten Etappe haben wir im Staub ein Loch übersehen und uns mehrfach überschlagen. Dabei habe ich mir vier Rippenbrüche zugezogen. Doch das klingt schlimmer als es ist, denn angesichts der Schwere des Unfalls bin ich dank der Robustheit des Race Touareg mit leichten Verletzungen davongekommen. Schade für das Team, für dessen Arbeit die Zielankunft in Buenos Aires eine tolle Belohnung gewesen wäre."

#312 - Clécio Maestrelli (BR), Copilot:
"Dass wir so früh ausgeschieden sind, ist bitter. Die Rallye Dakar ist eine tolle Erfahrung und die Tage bis zu unserem Unfall haben wir wirklich genossen. Mein Dank geht an die Truppe von Volkswagen, die uns diese Chance gegeben haben."