Sechs Sekunden Vorsprung hatten Carlos Sainz und Michel Périn am Ende auf X-Raid-Pilot Nassar Al-Attiyah. Durchaus hätten es mehr sein können wären da nicht die Probleme mit den Reifen aufgetreten. Sainz hatte aber Glück im Unglück, denn es blieb bei einem schleichenden Plattfuß. Damit konnte der Spanier seine Führung in der Gesamtwertung auf 3,46 Minuten ausbauen.

"Der heutige Tag verlief sehr spannend," sagte Carlos Sainz. "Wir haben während der Prüfung den vor uns gestarteten Nasser Al-Attiyah im BMW eingeholt, ihn später sogar überholt."

Als kurz vor Schluss der Wertungsprüfung die Probleme mit den Reifen auftraten, hieß es für das VW-Team schnelle Entscheidungen zu treffen. "Wir haben uns entschlossen, ohne Wechsel weiterzufahren, mussten aber einmal anhalten, um noch einmal mehr Luft in den Reifen zu pumpen. Es hat gereicht: 0,8 bar hatte der Reifen im Ziel und wir sechs Sekunden Vorsprung."

Motorsport-Direktor Kris Nissen zeigte sich nicht nur über die Leistung von Carlos Sainz erfreut, sondern lobte das gesamte Auftreten seiner Fahrer. "Ich bin unheimlich stolz auf die gesamte Truppe, aber auch auf unsere Fahrer, die bei dieser 'Dakar' bisher einen hervorragenden Job machen."

Auch für die Dakar in neuer Umgebung, fand Nissen positive Worte. "Wir erleben bislang eine der spannendsten 'Dakar' aller Zeiten. Und schon jetzt ist klar: Es war eine gute Idee, mit dieser Rallye nach Argentinien und Chile umzuziehen."

Der Tag des VW-Teams

Mark Miller aus den USA wurde Vierter und zeigte sich glücklich über sein Ergebnis. "Ein guter Tag! Denn ich bleibe bei meiner Taktik: Auf den ersten Wertungsprüfungen wollen wir nicht zu viel riskieren. Die schwersten Tagesabschnitte kommen noch, obwohl die Etappen bereits täglich anspruchsvoller werden." Miller versucht vor allem den Problemen mit den Reifen aus dem Weg zu gehen. Grund für die auftretenden Schäden seien seiner Meinung nach vor allem die Steine am Streckenrand. "Angesichts vieler Steine wollten wir das Risiko eines Reifenschadens mit zu harter Gangart nicht eingehen. Jetzt gilt es, in Schlagweite zur Spitze zu bleiben - das ist uns gelungen."

Der nächstbeste VW-Fahrer hinter Miller war wiederum Giniel de Villers. Er kam als Sechster des Tages ins Ziel und liegt in der Gesamtwertung weiterhin auf Rang drei. Allerdings erwischten ihn dieses Mal die Orientierungsprobleme, die schon andere Teams vor ihm ereilt hatten. "Es begann gut und alles in allem verlief es fast perfekt. Allein an einer Stelle haben wir uns kurz verfahren und gerieten in eine Sackgasse. Es war schwierig, von dort den rechten Weg wiederzufinden."

Abgesehen vom Zeitverlust für Villers hatte der Abstecher aber keine Auswirkungen. "Der Race Touareg hat bisher alle Strapazen gut überstanden. Das ist gut zu wissen, denn die Tage werden immer härter und die größten Aufgaben liegen bei dieser Rallye definitiv noch vor uns."

Dieter Depping wurde Elfter des Tages und war nicht ganz zufrieden mit dem Erreichten. "Wir haben zwölf Minuten im Vergleich zur Spitzengruppe eingebüßt, doch angesichts zweier Reifenschäden bin ich mit diesem Ergebnis immer noch zufrieden." Insgesamt liegt Depping damit auf Platz 13.