Nach fünf Dakar-Siegen in Folge bezeichnet sich der Reifenspezialist BFGoodrich selbst als "Meister der Wüste". Bei der Dakar 2007 soll der sechste Sieg in Serie folgen, im Marathon-Weltcup stellt man sogar seit 1998 ununterbrochen den Gesamtsieger. Mit Mitsubishi und Volkswagen setzen die beiden Favoriten auf Offroad-Pneus aus Clermont-Ferrand. Neben den beiden Werksteams rollen auch die BMW von X-Raid, der Buggy des Wüstenveteranen Jean-Louis Schlesser sowie zahlreiche weitere Privatiers auf BFGoodrich.

Die "Euromilhoes Lisboa Dakar 2007", so der offizielle Titel, beginnt eine Woche später als in den Vorjahren, ihren Charakter verliert die härteste Rallye der Welt dadurch aber noch lange nicht. Den 180 Autos, 240 Motorrädern und 80 Trucks stehen vom 6. bis 21. Januar genau 7.915 Kilometer durch unwegsames Terrain bevor - und das obwohl die Organisatoren auf Anraten des französischen Verteidigungsministeriums zwei Wertungsprüfungen (WP) streichen mussten. Von Lissabon bis Dakar müssen Mensch und Material 4.309 WP-Kilometer quer durch die Sahara zurücklegen - damit absolvieren die Piloten innerhalb von 15 Tagen fast die Distanz einer kompletten Rallye-WM-Saison.

Eine Neuerung erwartet die Fahrer zum Ende der 29. Rallye Dakar: Der Sieger steht bereits am 20. Januar vor dem abschließenden Prolog fest. Die traditionelle Prüfung "Lac Rose" in der Hauptstadt Senegals wird dieses Jahr als getrennter Grand Prix außerhalb der Wertung ausgetragen und soll den Zuschauern somit ein noch größeres Spektakel bieten, da die Fahrer frei auffahren können.

Neben der Distanz bestehen zwischen der Rallye-Weltmeisterschaft und der Dakar weitere Parallelen: Sowohl beim klassischen Rallyesport als auch beim Wüstenklassiker müssen Fahrer, Fahrzeug und Reifen die schwierigsten Fahrbahnoberflächen möglichst ohne Blessuren überstehen.

Alle Top-Teams setzen auf BFGoodrich

Das japanische Werksteam will seine Serie in diesem Jahr mit dem brandneuen Mitsubishi Pajero Evolution MPR13 und mit Unterstützung von BFGoodrich fortsetzen. Vorjahressieger Luc Alphand, der achtfache Dakar-Triumphator Stéphane Peterhansel (sechsmal Motorrad, zweimal Auto), "Nani" Roma und Hiroshi Masuoka sollen die drei Diamanten - das Markenzeichen von Mitsubishi - am 21. Januar in Dakar erstrahlen lassen.

Die Siegesserie der Japaner will mit Volkswagen ein weiterer BFGoodrich Partner stoppen. Die Wolfsburger schicken ebenfalls ein Quartett ins Rennen: Neben den Wüstenexperten Giniel de Villiers und Mark Miller pilotieren zwei aus der Rallye-WM kommende Fahrer einen Race Touareg 2. Die Ex-Weltmeister Carlos Sainz und Ari Vatanen sollen das Werksteam in die Erfolgsspur führen.

Als hoffnungsvollste Außenseiter gelten die BFGoodrich-bereiften BMW X3 CC des X-Raid-Teams. Für die Mannschaft von Sven Quandt gehen Ex-Dakar-Siegerin Jutta Kleinschmidt, Nasser Al-Attiyah und der erst 28-jährige Youngster Guerlain Chicherit an den Start. Hinzu kommen die BMW X5 CC von José Luis Monterde und Paulo Nobre, die ebenfalls auf Pneus von BFGoodrich rollen.

Buggy-Piloten setzen auf BFGoodrich

Neben den Allradautos von Mitsubishi, VW und BMW mischten in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Buggies auf den vorderen Plätzen mit. Vor allem Jean-Louis Schlesser stahl den großen Teams häufiger die Show. Der Dakar-Veteran führte BFGoodrich 1999 und 2000 zu den ersten beiden Gesamtsiegen beim Wüstenklassiker. 2007 setzt der Franzose als Einzelkämpfer erneut auf seinen selbst gebauten Schlesser-Buggy mit Ford-Antrieb sowie die erfolgreichen Pneus auf Clermont-Ferrand.

Gefragter Reifen: Rund 80 Prozent der Teilnehmer fahren auf BFGoodrich

Neben Schlesser setzen auch zahlreiche andere Top-Privatiers auf die Produkte der amerikanischen Marke: Das Team Dessoude beispielsweise geht gleich mit sechs Fahrzeugen in Lissabon an den Start. Für die Franzosen greift unter anderem Tourenwagen-Spezialist Yvan Muller ins Lenkrad. Ebenfalls aus dem Rennsport kommt Ellen Lohr, die bei der Rallye Dakar 2007 erneut ein Gastspiel in der Wüste gibt. Der Mercedes 350 ML Evo II der Deutschen rollt ebenfalls auf Pneus aus Clermont-Ferrand. Den beiden deutschen Damen Jutta Kleinschmidt und Ellen Lohr steht mit Sandro Wallenwein lediglich ein männlicher Pilot aus der Bundesrepublik gegenüber. Der Schwabe startet an der Seite von Thomas M. Schünemann im heckgetriebenen Fast&Speed-Buggy, mit dem Matthias Kahle 2006 zwischenzeitlich bis auf den zehnten Platz nach vorne fuhr.

Insgesamt fahren rund 80 Prozent aller Teilnehmer auf frei verkäuflichen BFGoodrich Reifen. Für sie steht nicht der Gesamtsieg oder ein Erfolg in der Klasse im Vordergrund, sonst schlichtweg die Zielankunft in Dakar: "Die Vorbereitungen für die privat eingesetzten Autos sind nicht so intensiv", so Bravy. "Sie können gewöhnliche BFGoodrich Produkte wie den Mud Terrain oder All Terrain verwenden." Im Laufe der gesamten Veranstaltung setzt ein Team durchschnittlich 70 Reifen pro Auto ein. Diese müssen die Teams selbst transportieren und montieren.

Die Rallye Dakar gilt heute als größtes Abenteuer des Motorsports. Vor allem in Frankreich, Portugal und Spanien erfreut sich die Wüstenrallye eines großen Interesses, aber auch in Deutschland genießt der Klassiker eine Ausnahmestellung. Jährlich verfolgen rund 150 Millionen Menschen in ganz Europa das Großereignis vor dem Fernseher.