Die Rallye Dakar steht unmittelbar vor einem Umzug nach Saudi-Arabien. Wie Autosport berichtet, könnte bereits die nächste Auflage im kommenden Januar im Königreich stattfinden. Der Vertrag soll vorerst über fünf Jahre laufen. Offiziell bestätigt ist das zwar noch nicht, doch eine Ankündigung wird in Kürze erwartet.

Hintergrund des neuerlichen Umzugs der Rallye Dakar ist die angespannte wirtschaftliche Situation in Südamerika. Diese machte sich schon bei der vergangenen Dakar-Auflage bemerkbar: Nachdem Argentinien und Bolivien aus finanziellen Gründen abgesprungen waren, sprang Peru als alleiniges Veranstaltungsland ein. Resultat war eine auf lediglich zehn Etappen verkürzte Rallye Dakar.

Promoter ASO schloss daher zuletzt einen Umzug aus Südamerika zuletzt nicht mehr aus. Mit Saudi-Arabien dürfte man nun einen neuen Veranstalter gefunden haben. Das Königreich versuchte zuletzt sich vermehrt im Motorsport in die Auslage zu stellen. So fanden mit dem Formel-E-Rennen und dem Race of Champions in den vergangenen Monaten zwei große Events in der saudischen Hauptstadt Riad statt.

Eine Austragung der Rallye Dakar wäre das bislang größte Motorsport-Projekt Saudi-Arabiens. Landschaftlich bietet das Land alles, was es für eine derartige Marathon-Rallye benötigt: Bei der sechsfachen Größe Deutschlands, hat das Königsreich gerade einmal 40 Prozent der Einwohner der Bundesrepublik. Jede Menge abgelegene Wüsten sollten daher genug Raum für fordernde Etappen bieten. Am Finanziellen scheitert es in dem reichen Königsreich auch mit Sicherheit nicht. Gesellschaftspolitisch steht Saudi-Arabien allerdings wegen massiver Menschenrechtsverletzungen und einer aggressiven Aufrüstung schwer in der Kritik.

Der Nahe Osten wäre bereits die dritte Region, die der Rallye Dakar als Heimat dient: Von 1979 bis 2007 fand das Rennen in Nordafrika statt, von wo es nach einer Absage im Jahr 2008 wegen Terrorgefahr nach Südamerika umzog. Dort gab es bislang elf Auflagen.