Auf das Podium der Dakar 2014 fuhren drei MINI-Piloten aus dem X-raid-Team in der Reihenfolge: Nani Roma, Stephane Peterhansel und Nasser Al-Attiyah. Roma hatte bereits nach 69 Kilometern den Rückstand auf den Vorjahressieger Peterhansel wettgemacht. Anschließend fuhren die drei Teamkollegen geschlossen über die Ziellinie. Den letzten Etappensieg konnte sich Giniel de Villiers im Toyota Hilux sichern.

13. Etappe: La Serena - Valparaiso

(Verbindung: 122 km, Prüfung: 157 km, Verbindung: 256 km)

12. Etappe: Stephane Peterhansel überholt Nani Roma, Foto: ASO
12. Etappe: Stephane Peterhansel überholt Nani Roma, Foto: ASO

Die finale 13. Etappe begann für die letzten verbliebenen 63 Fahrer der Autokategorie mit einer Verbindung vom Biwak in La Serena zum Startpunkt der 157 Kilometer langen Wertungsprüfung entlang der Pazifikküste. Anspruchsvolle Schotterpisten warteten auf die Piloten. Durch kräftige Dornen in den großen Kakteenplantagen waren Reifenschäden vorprogrammiert. Am Zielpunkt der Marathonrallye hatten die Fahrer eine Gesamtdistanz von 9.374 Kilometern bewältigt. Keiner wollte mehr ausscheiden, um die Triumphfahrt über die letzte 256 Kilometer lange Verbindung nach Valparaiso zu genießen.

Peterhansel oder Roma?

Völlig unerwartet hatte Peterhansel auf der vorletzten Etappe durch seinen Tagessieg die Führung im Gesamtklassement übernommen. Roma, der ab der fünften Etappe teilweise mit großen Vorsprung die Dakar angeführt hatte, ging mit einem Rückstand von minimalen 26 Sekunden in die letzte Wertungsprüfung.

Kilometer 41: Roma schüttelt Peterhansel ab

Nani Roma auf dem Weg zum Ziel, Foto: X-raid
Nani Roma auf dem Weg zum Ziel, Foto: X-raid

Peterhansel musste als Sieger des Vortages als erster Pilot auf die Zeitenjagd gehen. Jeweils drei Minuten später starteten Al-Attiyah und Roma. Mit Spannung wurde die erste Zwischenzeit erwartet. Mit 29:01 Minuten hatte Toyota-Pilot de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz die erste Bestmarke nach 41 gefahrenen Kilometern gesetzt. Es folgten vier Fahrer aus dem X-raid-Team: Zweiter war Krzystof Holowczyc vor Al-Attiyah, Vladimir Visilyev und Roma. Christian Lavieille belegte mit seinem Haval Rang sechs vor Peterhansel. Der Abstand zwischen Roma und Peterhansel betrug 32 Sekunden. Mit diesem Vorsprung hatte Roma wieder die Gesamtführung übernommen.

Kilometer 69 bis 110: Roma vergrößert Vorsprung

Giniel de Villiers führte im Mittelteil, Foto: de Villiers
Giniel de Villiers führte im Mittelteil, Foto: de Villiers

Nach einem steilen Anstieg konnten Holowczyc und Al-Attiyah den Toyota von de Villiers überholen und übernahmen beim höchsten Messpunkt der letzten Etappe die Spitze. Roma hatte den Abstand zu Peterhansel auf 1:37 Minuten vergrößern können. De Villiers konterte und führte beim dritten Kontrollpunkt nach 110 Kilometern wieder das Feld an. Roma war mit 15 Sekunden Rückstand Zweiter vor Holowczyc und Al-Attiyah. Peterhansel konnte das Tempo nicht mitgehen und lag bereits 3:04 Minuten hinter dem Leader.

Kilometer 133: Alles nur Show

Hatte Peterhansel plötzlich keine Chance auf den Sieg gesehen, oder gab es eine erneute Stallorder? Nach 133 gefahrenen Kilometern hielt der Franzose an und wartete auf seine Teamkollegen Roma und Al-Attiyah, um gemeinsam in Podiumspositionen Richtung Ziel zu fahren. Damit hatte Roma vor Peterhansel und Al-Attiyah die Dakar gewonnen. Es war für Roma der erste Dakar-Sieg in der Autokategorie. Zuvor hatte er 2004 mit einer KTM bei den Mopeds bereits einen Dakar-Erfolg feiern können.

Ziel: Giniel de Villiers gewinnt die letzte Etappe

Dirk von Zitzewitz und Giniel de Villiers siegten, Foto: de Villiers
Dirk von Zitzewitz und Giniel de Villiers siegten, Foto: de Villiers

Es gab doch Racing! De Villiers erhöhte noch einmal das Tempo und konnte sich weiter von Holowczyc absetzen. Nach 1:57:07 Minuten Fahrtzeit hatte de Villiers doch noch seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr geschafft. Mit 23 Sekunden Rückstand wurde Holowczyc Zweiter. Vladimir Valilyev schaffte mit Rang drei sein bestes Ergebnis bei der Marathonrallye. Vierter wurde Roma vor seinem Teamkollegen Orlando Terranova. Lavieille erreichte als Sechster vor vier weiteren MINI-Fahrern das Ziel.

Insgesamt platzierten sich neun Mini-Piloten aus dem X-raid-Team in der Top-12 der Gesamtwertung. Nur die beiden Toyota-Hilux mit de Villiers und Marek Dabrowski, sowie Lavieille im Haval H8 konnten mit guten Platzierungen die MINI-Phalanx ein wenig ärgern. Es war mit Abstand die längste Rallye Dakar in Südamerika. Roma siegte in einer Gesamtzeit von 50:44:58 Stunden. Im letzten Jahr hatte Peterhansel nach einer Fahrtzeit von 38:32:39 Stunden gewonnen, obwohl es über 14 Etappen ging.

Ergebnis: 13. Etappe Autos (Top 10)

1. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) 01:57:07 Stunden
2. Holowczyc/Zhiltsov (MINI) + 00:00:23
3. Vasilyev/Yevtyekhov (MINI) + 00:00:41
4. Roma/Perin (MINI) + 00:01:40
5. Terranova/Fiuza (MINI) + 00:01:53
6. Lavieille/Garcin (HAVAL) + 00:02:57
7. Villagra/Perez (MINI) + 00:03:09
8. Kaczmarski/Palmeiro (MINI) + 00:04:45
9. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:04:51
10. Garafulic/Picard (MINI) + 00:06:59

Gesamtwertung: Autos 13/13 (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI) 50:44:58 Stunden
2. Peterhansel/Cottret (MINI) + 00:05:38
3. Al-Attiyah/Cruz (MINI) + 00:56:52 (Strafzeit: 01:00:00)
4. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA) + 01:19:07
5. Terranova/Fiuza (MINI) + 01:27:44 (Strafzeit: 00:15:00)
6. Holowczyc/Zhiltsov (MINI) + 03:55:42
7. Dabrowski/Czachor (TOYOTA) + 05:34:25
8. Lavieille/Garcin (HAVAL) + 05:35:50 (Strafzeit: 01:00:00)
9. Kaczmarski/Palmeiro (MINI) + 06:58:12 (Strafzeit: 01:00:00)
10. Vasilyev/Yevtyekhov/Fiuza (MINI) + 06:59:34

Stimmen nach der letzten Etappe

Nani Roma: Ich weiß nicht, ob das hier das Stressigste ist, was ich je getan habe, aber es war sehr hart. Die zweite Woche mit schwierigen, langen Prüfungen war nicht einfach. Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit, die Michel [Périn] und ich geleistet haben. Ich werde das ausgelassen feiern. Auf den Tag zehn Jahre, nachdem ich auf einem Motorrad gewonnen habe, siege ich in einem Auto. Für mich ist ein Traum wahr geworden. Mein ehemaliger Beifahrer Henri Magne und seine Frau Lucette sind in meinen Gedanken. Dieser Sieg ist für Henri.