Die neunte Etappe der Rallye Dakar führte die Biker von Calama nach Iquique, dem nördlichsten Punkt der diesjährigen Ausgabe. Der Weg an den pazifischen Ozean war für die 82 gestarteten Piloten beschwerlich. Nach 37 Kilometern Verbindungsetappe ging es auf die 422 Kilometer lange Prüfung, im Verlauf derer die Fahrer sich nicht nur durch die Dünen der Atacama kämpften, sondern außerdem von mehr als 3.400 Metern Höhe auf etwa 200 Meter über dem Meeresspiegel herunterfuhren. Das letzte Stück nach Iquique forderte die Teilnehmer mit einem Gefälle von an die 30 Prozent heraus.

Marc Coma setzte sich ab dem vierten Wegpunkt an die Spitze und gab sie bis zum Ziel nicht wieder ab. Landsmann Joan Barreda Bort war ihm dicht auf den Fersen, musste sich nach fast fünf Stunden Fahrt jedoch um eine Minute und 41 Sekunden geschlagen geben. Um fünf Minuten und 45 Sekunden verpasste der drittplatzierte Cyril Despres die Bestzeit von Coma.

Marc Coma hielt Joan Barreda Bort hinter sich., Foto: KTM
Marc Coma hielt Joan Barreda Bort hinter sich., Foto: KTM

Platz vier fuhr Sherco-Pilot Juan Pedrero Garcia ein, dahinter erreichte Stefan Svitko Platz fünf. Jordi Viladoms wurde mit elf Minuten und 23 Sekunden Rückstand auf den Sieger auf Platz sechs geführt. Helder Rodrigues reihte sich auf Position sieben vor Ivan Jakes und der Honda-Pilotin Laia Sanz ein. Jeremias Israel Esquerre komplettierte die Top-10, unter denen sich auf der neunten Etappe fünf Spanier, zwei Slowaken, ein Franzose, ein Portugiese und ein Chilene wiederfanden.

Olivier Pain kam nach Problemen bei Kilometer 39 letzten Endes mit 17 Minuten Rückstand auf Coma ins Ziel. Landsmann Alain Duclos klebt nach wie vor das Pech an den Füßen. Bei Kilometer 218 hielt er aufgrund von Problemen an, musste sein Bike reparieren. Offenbar wurde er anschließend von seinem Teamkollegen Francisco Errazuriz gezogen. Beim zweiten Checkpoint gab der Motor der Sherco dann wohl endgültig den Geist auf, was aller Voraussicht nach das Aus bedeutet. Arg hat es auch David Casteu erwischt, der mit gebrochenem Schlüsselbein fährt.

In der Gesamtwertung tut sich an der Spitze wenig, Coma führt immer noch vor seinen Landsleuten Barreda Bort und Viladoms. Ersterer kassierte eine 30-Sekunden-Strafe für zu schnelles Fahren in einer kontrollierten Zone. Israel Esquerre ist auf Rang vier vorgerückt, auch Pain profitiert von den Problemen seines Landsmanns Duclos. Rodrigues klettert auf Rang sechs, Przygonski behält Position sieben. Despres befindet sich ebenfalls weiter auf dem Vormarsch, nimmt nun schon den achten Platz ein. Przygonski liegt nur etwa vier Minuten vor ihm. Daniel Gouet schiebt sich auf Platz neun, die Top-10 beschließt Casteu.

UPDATE: Barreda Borts Strafe wurde um 15 Minuten erhöht, weshalb er im Tagesergebnis auf Rang neun abrutscht. Viladoms ereilte das gleiche Schicksal, er fiel auf Rang 14 zurück. Entsprechend rückten andere Piloten auf. Zudem wurden die Zeiten der anderen Teilenehmer um einige Sekunden korrigiert.

Ergebnisse: 9. Etappe Motorräder (Top-10) - NEU

1. Marc Coma (KTM), 4:48:48 Stunden
2. Cyril Despres (Yamaha), + 00:05:45
3. Juan Pedrero Garcia (Sherco), + 00:09:00
4. Stefan Svitko (KTM), + 00:09:59
5. Helder Rodrigues (Honda), + 00:12:01
6. Ivan Jakes (KTM), + 00:13:57
7. Laia Sanz (Honda), + 00:14:51
8. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), + 00:15:18
9. Joan Barreda Bort (Honda), + 00:16:58
10. Olivier Pain (Yamaha), + 00:17:20

Gesamtwertung: Motorräder 9/13 (Top-10) - NEU

1. Marc Coma (KTM), 36:55:07 Stunden
2. Joan Barreda Bort (Honda), + 00:55:36
3. Jordi Viladoms (KTM), + 01:54:02
4. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), + 02:07:23
5. Olivier Pain (Yamaha), + 02:16:27
6. Helder Rodrigues (Honda), + 02:24:42
7. Kuba Przygonski (KTM), + 02:25:33
8. Cyril Despres (Yamaha), + 02:30:13
9. Daniel Gouet (Honda), + 02:57:59
10. David Casteu (KTM), + 03:23:23

Stimmen nach der neunten Etappe

Marc Coma: Es war eine komplizierte Prüfung in der Atacama Wüste. Sehr schön und sehr schnell am Anfang, aber im letzten Teil trafen wir auf einige Dünen. Ich habe versucht, zu Joan aufzuschließen, denn er ist zwei Minuten vor mir gestartet. Als ich ihn eingeholt hatte, habe ich versucht, ihm zu folgen, damit wir bis zum Ende zusammen fahren. Es war ein guter Tag für mich.

Joan Barreda Bort: Es war eine sehr komplizierte Prüfung. Ich habe sehr schnell begonnen, aber Marc [Coma] hat Gas gegeben und hat mich am Ende der Prüfung in den Dünen eingeholt. Ich bin glücklich, denn ich habe wirklich mein Bestes gegeben. Es bleiben noch zwei sehr harte Tage. Ich werde mit dem gleichen Tempo weitermachen. Morgen werde ich als Erster losfahren, aber ich bin mit meiner Arbeit zufrieden.

Cyril Despres: Wie die Organisatoren sagen würden, war es ein Tag mit einem bisschen von allem, viel Navigation und viele Rios. Es gab eine recht schöne Strecke, die bis zum 200-Kilometer-Punkt kurvig war. Es war schön, mit netten Talfahrten und schönen Kurven. Dann kamen wir bei dem Teil an, der für die Hände, die Handgelenke und Arme etwas komplizierter ist. Es war wirklich uneben mit vielen Steinen.