84 Motorradpiloten brachen bereits um 4:30 Uhr Ortszeit auf die 334 Kilometer lange Verbindungsetappe auf, die sie zu einer der Marathonprüfungen der diesjährigen Rallye Dakar führte. Auf der Route von Salta nach Salar de Uyuni begaben sich die Biker erstmals nach Bolivien und befuhren eine andere Route als die Autos und Trucks. Nachdem sie sich durchs Gebirge gekämpft hatten, ging es in eine Salztonebene, wobei die Piloten den gesamten Tag auf mehr als 3.000 Metern Höhe unterwegs waren - Schwerstarbeit für Mensch und Maschine.

Joan Barreda Bort gewinnt zum dritten Mal eine Etappe., Foto: ASO
Joan Barreda Bort gewinnt zum dritten Mal eine Etappe., Foto: ASO

Der Start der Sonderprüfung verzögerte sich, da die Hubschrauber der Organisatoren, die für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen, aufgrund dichter, tiefhängender Wolken nicht starten konnten. Zudem wurde die Route geändert. Die Piloten nahmen erst ab dem dritten Checkpoint in der Nähe der Stadt La Quiaca an der Grenze zu Bolivien die Fahrt gegen die Uhr auf. Eigentlich sollten 401 Kilometer Prüfung gefahren werden, durch einen acht Kilometer langen neutralen Abschnitt in zwei Teile geteilt. Der erste Teil der Special Stage schrumpfte nun jedoch auf 130 statt 232 Kilometer.

Joan Barreda Bort machte sich als Vierter auf die Wertungsprüfung - und ward nicht mehr gesehen. Zwar wurde berichtet, dass der Spanier schnell unterwegs ist, das sogenannte tracking system erfasste ihn jedoch nicht. Erst im Ziel tauchte der Honda-Pilot wieder in den Zeitenlisten auf - und zwar als Führender! Landsmann Marc Coma nahm er auf der siebten Etappe etwas mehr als vier Minuten ab. Mit wenig mehr als fünfeinhalb Minuten Rückstand kam Vorjahressieger Cyril Despres ins Ziel in Salar de Uyuni.

Juan Pedrero Garcia kann sich über Rang vier freuen, während auf Rang fünf der starke Privatfahrer Kuba Przygonski auf seiner KTM einkam. Jeremias Israel Esquerre auf Rang sechs ist der Erste, der mehr als zehn Minuten Rückstand auf den Sieger hat. Auf Rang sieben fand sich der Portugiese Helder Rodrigues wieder, gefolgt von Mario Patrao, Olivier Pain und Jordi Viladoms.

Duclos auf Abwegen

Wohin es den Sieger der sechsten Etappe, Alain Duclos, im Klassement letztendlich verschlägt, ist noch unklar. Es war definitiv nicht der Tag des Franzosen, der bereits nach wenigen Kilometern auf der Wertungsprüfung den falschen Weg wählte und viel Zeit verlor. Im Ziel hatte er fast 20 Minuten Rückstand auf Barreda Bort.

Auch den Slowaken Stefan Svitko ereilten schon früh Probleme. Bei Kilometer 65 musste er aufgrund eines Defekts an seinem Motorrad stehen bleiben. Er kam mit mehr als einer halben Stunde Rückstand auf den Etappensieger ins Ziel.

Coma weiterhin in Führung

Auf seinen Landsmann und Gesamtführenden, Coma, konnte Barreda Bort durch seinen Etappensieg nur wenige Minuten gutmachen und liegt weiter auf Rang zwei. Auf Viladoms hat er ein Polster von mehr als einer halben Stunde. Trotz seines schwarzen Tages belegt Duclos immerhin noch Rang vier und musste somit nur Viladoms knapp vorbeiziehen lassen. Israel Esquerre hält bei Rang fünf, Pain behält Rang sechs. Przygonski liegt knapp dahinter auf Rang sieben, gefolgt von Rodrigues. David Casteu behält Rang neun, Landsmann Despres hat sich zurück unter die Top-10 gekämpft.

Ergebnisse: 7. Etappe Motorräder (Top-10)

1. Joan Barreda Bort (Honda), 3:28:41 Stunden
2. Marc Coma (KTM), + 00:04:03
3. Cyril Despres (Yamaha), + 00:05:35
4. Juan Pedrero Garcia (Sherco), + 00:06:57
5. Kuba Przygonski (KTM), + 00:08:56
6. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), + 00:10:04
7. Helder Rodrigues (Honda), + 00:10:57
8. Mario Patrao (Suzuki), + 00:11:27
9. Olivier Pain (Yamaha), + 00:11:37
10. Jordi Viladoms (KTM), + 00:11:57

Gesamtwertung: Motorräder 7/13 (Top-10)

1. Marc Coma (KTM), 26:40:44
2. Joan Barreda Bort (Honda), + 00:38:14
3. Jordi Viladoms (KTM), + 1:16:03
4. Alain Duclos (Sherco), + 1:16:35
5. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), + 1:39:29
6. Olivier Pain (Yamaha), + 1:50:42
7. Kuba Przygonski (KTM), + 1:54:52
8. Helder Rodrigues (Honda), + 2:08:18
9. David Casteu (KTM), + 2:23:50
10. Cyril Despres (Yamaha), + 2:26:13

Stimmen nach der siebten Etappe

Joan Barreda Bort: Natürlich bin ich sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Es war allerdings sehr hart, konzentriert zu bleiben. Aufgrund der enormen Höhe habe ich mich etwas benommen gefühlt - vor allem, wenn ich durch das Wasser und den Schlamm des Flusses nur schwer vorankam.

Cyril Despres: Ich habe sichergestellt, dass ich auf einigen Bergrücken tief durchatme, denn es stimmt, dass einen die Höhe körperlich etwas beeinträchtigt, wenn man auf Attacke fährt. Es war eine schöne Prüfung, nicht zu schwierig, aber mit vielen technischen Teilen, die Spaß gemacht haben. Ich bin immer vorsichtig, wenn ich Matsch sehe, denn man weiß nie, was unter einer Pfütze lauert. Wenn das Wasser braun ist, kann man nicht sehen, ob es 20 oder 50 Zentimeter tief ist, daher ist es leicht, zu stürzen. Natürlich ist es nicht leicht, im Matsch zu fahren und sich die Kühlung und Lufteinlässe mit Dreck einzusauen, aber keine Sorge, das machen wir wieder sauber.