Stephane Peterhansel verteidigte auf der letzten Dakar-Etappe erfolgreich seinen Vorsprung vor Giniel de Villiers und gewann insgesamt zum elften Mal die Marathon-Rallye. Nach sechs Erfolgen in der Motorradwertung siegte er nun zum fünften Mal in der Auto-Kategorie. Gleichzeitig war es der zweite Erfolg in Folge für Peterhansel und sein X-raid-Team bei der fünften Austragung auf südamerikanischem Boden.

Triumphale letzte Etappe für Peterhansel

Stephane Peterhansel war nicht zu schlagen, Foto: X-raid
Stephane Peterhansel war nicht zu schlagen, Foto: X-raid

Der letzte Tag der Dakar begann mit einer 122 Kilometer langen Verbindung vom Biwak bei La Sirena Richtung Startort der heutigen Wertungsprüfung. Nach der Spezialetappe mit einer Länge von 111 Kilometer folgte eine weitere Verbindung über 220 Kilometer. Nach den letzten kurzen 15 Wertungskilometern wartete ein Triumphzug über 158 Kilometer zum Siegerpodest in Santiago de Chile auf die verbliebenen 93 Teilnehmer der Auto-Kategorie.

X-raid-Pilot Nani Roma lag nach dem ersten Kontrollpunkt vor Robby Gordon in Führung. Hinter dem Hummer versuchte Giniel de Villiers mit seinem Toyota Hilux weiter den Abstand auf Peterhansel zu vergrößern. Über 44 Minuten musste der Südafrikaner auf Spitzenreiter Stephane Peterhansel aufholen, um doch noch zum zweiten Mal nach 2009 die Dakar zu gewinnen. Peterhansel riskierte wenig und verwaltete nur seinen Vorsprung. Der Franzose belegte Rang elf mit einem minimalen Rückstand von zwei Minuten auf Konkurrent de Villiers.

Roma holt vierten Etappensieg

Erneuter Erfolg für Nani Roma, Foto: X-raid
Erneuter Erfolg für Nani Roma, Foto: X-raid

Auch nach der dritten Zeitmessung lag Roma in Führung. Mit einem Vorsprung von 1:24 Minuten vor seinem Teamkollegen Orlando Terranova startete der Spanier in das letzte Teilstück. Es folgten zwei Toyota mit Lucio Ezequiel Alvarez und de Villiers. Guerlain Chicherit belegte den fünften Rang vor dem Amerikaner Gordon, der bis auf Platz sechs zurückgefallen war. Peterhansel hatte auf Position neun liegend knapp vier Minuten auf Roma verloren.

Nach 1 Stunde 44 Minuten und 10 Sekunden beendete Roma das Dakar-Abenteuer mit seinem vierten Etappensieg. Terranova kam noch bis auf 13 Sekunden an den Spanier heran, musste sich aber mit dem zweiten Platz begnügen. Das Toyota-Duell endete mit dem dritten Platz für Alvarez vor de Villiers. Chicherit zeigte wieder eine starke Leistung und wurde im SMG Fünfter vor Gordon.

De Villiers & von Zitzewitz fahren zum fünften Mal in Folge auf das Podium

Zweiter Platz für Giniel de Villiers, Foto: sms Group
Zweiter Platz für Giniel de Villiers, Foto: sms Group

Peterhansel fuhr als Zehnter mit 2:16 Minuten Rückstand auf de Villiers über die Ziellinie und verteidigte damit erfolgreich seinen Vorsprung auf der finalen Etappe. Der Rekordsieger verteidigte den Dakar-Sieg aus dem Vorjahr mit einem Vorsprung von insgesamt 42:22 Minuten. Der Franzose gewann zwar nur die siebte Etappe, war aber mit Abstand der konstanteste Fahrer, der mit seiner Routine nicht zu schlagen war. De Villiers kann mit seinem deutschen Navigator Dirk von Zitzewitz trotzdem zufrieden sein, denn er schaffte zum fünften Mal in Folge auf das Podium zu fahren. Das hat bisher kein anderes Duo geschafft.

Neben dem Dakar-Sieger belegten drei weitere Piloten aus dem X-raid-Team mit minimalen Zeitunterschieden die Ränge drei bis fünf in der Gesamtwertung: Leonid Novitskiy wurde Dritter vor Roma und Terranova. Überraschend schaffte Carlos Sousa im Great Wall den sechsten Gesamtrang vor den beiden französischen SMG-Buggy mit Ronan Chabot sowie Chicherit. Pascal Thomasse konnte ebenfalls im Buggy MD Rallye den neunten Platz verteidigen.

Der letzte Top-10-Platz war von drei Piloten hart umkämpft. Alvarez konnte durch seinen dritten Platz noch an Goeffrey Olholm sowie Boris Garafulic vorbeiziehen und war damit der zweitbeste Toyota-Pilot der diesjährigen Dakar.

Stimmen nach der letzten Etappe

Stephane Peterhansel: "Es ist natürlich ein sehr besonderer Moment – sehr viele Emotionen und sehr viel Freude während 15 Tagen puren Rennsports. Jetzt, im Ziel, fällt endlich der ganze Druck von mir ab. Ich habe zuletzt wirklich viel über Jean Claude Olivier nachgedacht, der ja in der vergangenen Woche verstorben ist. Er ist derjenige, der mir alles beigebracht hat. Darum war die zweite Woche ziemlich schwierig für mich; immer habe ich mich an ihn erinnern müssen. Ganz klar: Ich widme ihm diesen Sieg. Und nun werde ich versuchen, den Moment zu genießen."

Joan "Nani" Roma: "Es war eine verrückte Rallye, das müssen wir einfach hinnehmen. Ich habe diesmal einen ziemlich schlechten Start erwischt und bin dann für ein paar Tage in eine dieser Phasen geraten, in der einem alles schiefläuft. Aber so ist es jetzt nun mal. Wir sind natürlich nicht so weit vorne gelandet, wie wir uns das gewünscht haben; eigentlich wollten wir um den Sieg kämpfen, aber manchmal läuft der Sport eben so. Letzten Endes freue ich mich aber für Stephane und das gesamte Team, denn im Grunde haben wir das Rennen gewonnen."

Giniel de Villiers: "Wie immer war es ein schwieriges Rennen – die Dakar ist ja nie einfach. Es gab viele positive Dinge: Wir wurden Zweite und haben einen guten Kampf geboten. Der Hilux-Bolide hat sich zudem bewiesen. Aber hier und da hatten wir auch etwas Pech, was uns von einem noch besserem Resultat abgehalten hat. Dennoch: Stephanes Rennen lief schlichtweg besser. Man braucht schließlich auch ein bisschen Glück bei der Dakar; der Wind muss in die richtige Richtung wehen. Das war bei uns nicht immer der Fall, aber so ist der Rennsport. Wenn wir fortan noch härter arbeiten, können wir diese Basis nutzen, um beim nächsten mal noch stärker zu sein."

Ergebnis: 14. Etappe Autos (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI), + 01:44:10 Stunden
2. Terranova/Fiuza (BMW), + 00:00:13
3. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 00:00:31
4. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:01:27
5. Chicherit/Garcin (SMG), + 00:02:05
6. Gordon/Walch (HUMMER), + 02:40:17
7. Novitskiy/Zhiltsov (MINI), + 00:02:34
8. Sousa/Ramalho (GREAT WALL), + 00:03:19
9. Olholm/Aston (TOYOTA), + 00:03:22
10. Peterhansel/Cottret (MINI), + 00:03:43

Gesamtwertung: Autos 14/14 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI), 38:32:39 Stunden
2. De Villiers/von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:42:22
3. Novitskiy/Zhiltsov (MINI), + 01:28:22
4. Roma/Perin (MINI), + 01:36:43
5. Terranova/Fiuza (BMW), + 01:49:10
6. Sousa/Ramalho (GREAT WALL), + 02:38:16
7. Chabot/Pillot (SMG), + 03:18:05
8. Chicherit/Garcin (SMG), + 03:27:44
9. Thomasse/Larroque (BUGGY MD RALLYE), + 04:35:32
10. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 04:45:48

Alle Bilder zur Rallye Dakar 2013