Die Position auf einer der Königsetappen verteidigt: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz liegen nach knapp 3.000 von insgesamt 8.500 Kilometern bei der Rallye Dakar weiter auf Rang drei. Im Toyota Hilux lagen sie nach einer der anspruchsvollsten Wertungsprüfungen der härtesten Wüsten-Rallye der Welt durch die Atacama-Wüste 17:17 Minuten hinter den Tagessiegern Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz im Buggy. Dabei hatten die Dakar Sieger von 2009 in den Dünen Pech: weil sich ein Konkurrent nicht einsehbar hinter einer Kuppe festgefahren hatte, mussten de Villiers/von Zitzewitz ebenfalls vom Gas - und mussten sich danach ihrerseits mit Sandblechen, dem Ablassen des Luftdrucks und fleißigem Schaufeln aus der Situation befreien.

Bald ist Ruhetag

In der Gesamtwertung rangieren Ginny und Schnietz, wie sie sich gegenseitig freundschaftlich nennen, als krasse Außenseiter nur 42:31 Minuten hinter den haushohen Dakar-Favoriten Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im X-raid-Mini. Nach dem Grenzübertritt der Rallye Dakar am Freitag über den malerischen Paso de Jama mit seinen atemberaubenden Hochplateaus oberhalb der 4.000-Meter-Marke nach Argentinien stehen zwei Wertungsprüfungen in den Sierras Pampeanas Argentiniens auf dem Programm, ehe am Sonntag der einzige Ruhetag der Rallye Dakar in Tucumán den Teilnehmern eine kurze Erholung gönnt.

Zuvor war es am Donnerstag eine Wertungsprüfung in zwei Akten - der sechste Teilabschnitt der Rallye Dakar führte zwischen Arica und Calama durch die Atacama-Wüste. Der erste Abschnitt der insgesamt 454 Kilometer langen WP startete in der Nähe des Ortes Iquique, seinerseits mehrfach Etappenzielort der Dakar. Sie endete nach der Überquerung des Río Loa - dem einzigen Fluss, der durch die Atacama-Wüste fließt, ohne auf dem Weg zum Pazifik zu versiegen. Nach einer 96 Kilometer langen Neutralisation standen weitere 129 Kilometer auf Zeit und der Aufstieg von rund 1.000 auf knapp 3.000 Meter über Normalnull an.

Gut gefahren

"Eigentlich waren wir gut unterwegs, doch leider blieben wir einmal im Sand stecken, als wir auf einer Dünenkuppe von Gas gehen mussten", sagte De Villiers. "Dahinter stand Nani Roma, der sich festgefahren hatte. Hätte man uns gewarnt - immerhin stand dort bereits ein Offizieller -, wären wir locker um die Situation herumgekommen. Als wir wieder Luft in die Reifen gegeben haben, haben wir noch zusätzlich ein Rad gewechselt, denn nach dem Ablassen der Luft ist wohl der Reifen von der Felge gerutscht. Das hat weitere Zeit gekostet. Mit dem Gefahrenen sind wir sehr zufrieden. Das mit der Standzeit war einfach Pech."

Von Zitzewitz meinte: "Eine sehr anspruchsvolle Wertungsprüfung, vor allem in den Dünen. Leider haben wir heute einmal graben müssen, was gar nicht so sehr daran lag, dass wir einen Fehler gemacht hatten, sondern daran, dass wir wegen eines Konkurrenten Tempo rausnehmen mussten. Da war es dann passiert. Ansonsten haben wir heute viel Staub geschluckt und es war nicht einfach, bei dieser Sicht Motorräder zu überholen. Ein großes Kompliment gilt dem Team, das über Nacht unser Bremsproblem von gestern in die richtige Richtung verbessert hat. Danke, Jungs."