Nani Roma war auf der zehnten Etappe nicht zu schlagen. Der Mini-Pilot aus Spanien führte die Zeitenliste während der gesamten Wertungsprüfung an und gewann mit 21 Sekunden Vorsprung vor seinem X-Raid-Teamkollegen Stephane Peterhansel. Dritter wurde das Toyota-Duo aus Südafrika und Deutschland mit Giniel de Villiers am Steuer und Dirk von Zitzewitz auf dem Sitz des Co-Piloten.

Stephane Peterhansel baute seine Gesamtführung aus

Stephane Peterhansel hat jetzt 19 Minuten Vorsprung, Foto: ASO
Stephane Peterhansel hat jetzt 19 Minuten Vorsprung, Foto: ASO

Da es mit dem Hummer von Robby Gordon erneut Probleme gab, konnte Peterhansel seine Führung im Gesamtklassement weiter ausbauen. Der Franzose führt nun mit 19:05 Minuten Vorsprung vor dem heutigen Tagessieger Roma. Durch den enormen Zeitverlust am heutigen Tag liegt Gordon nur noch an dritter Stelle der Gesamtwertung. Der Viertplatzierte de Villiers kann bei einem Rückstand von über einer Stunde nur noch auf Ausfälle der ersten drei Teams hoffen.

Für die verbliebenen 105 Teilnehmer der Autokategorie stand heute die zehnte Etappe von Iquique nach Arica auf dem Programm. Nach einem kurzen Verbindungsstück mussten die Fahrer eine 377 Kilometer lange Wertungsprüfung auf chilenischem Boden absolvieren.

Holowczyc, Novitskiy und Gordon verloren viel Zeit

Der Hummer von Robby Gordon machte erneut Probleme, Foto: ASO
Der Hummer von Robby Gordon machte erneut Probleme, Foto: ASO

Mini-Pilot Roma übernahm gleich nach dem Start das Kommando und führte nach den ersten Zwischenzeiten die Etappe an. Dakar-Spitzenreiter Peterhansel war der erste Verfolger vor Gordon, der nach dem gestrigen Tagessieg als Erster gestartet war. Der Gesamtdritte Krzysztof Holowczyc stand nach wenigen Kilometern der Wertungsprüfung und hatte erhebliche Probleme mit einem Kühlwasserschlauch. Pech hatte auch der Russe Leonid Novitskiy, der bei Kilometer 231 eine Abzweigung verpasste und viel Zeit verlor, bis er wieder die richtige Strecke gefunden hatte.

Nach der sechsten Zeitmessung betrug Romas Vorsprung vor Peterhansel 51 Sekunden. Gordon, der eigentlich weiter Zeit auf Peterhansel gut machen wollte, verlor in diesem Sektor fast drei Minuten und lag jetzt 4:43 Minuten hinter Roma zurück. 61 Kilometer vor dem Ziel stand der Hummer von Gordon plötzlich regungslos auf der Strecke. Nach der gestrigen Aufgabe von Titelverteidiger Al-Attiyah drohte nun auch für das zweite Fahrzeug aus dem Gordon-Team das frühzeitige Ausscheiden aus der Dakar.

Während die Teamkollegen Roma und Peterhansel um den Tagessieg kämpften, konnte auch Gordon nach einer Standzeit von über elf Minuten seine Fahrt fortsetzen. Roma verteidigte auf den letzten Kilometern seinen Vorsprung und gewann vor Peterhansel. Mit drei Tagessiegen ist der Spanier momentan der erfolgreichste Dakar-Pilot.

Hinter de Villiers und Gordon erzielte Bernhar Ten Brinke für Mitsubishi mit Platz fünf das bisher beste Tagesergebnis. Zum ersten Mal tauchte auch ein BMW aus dem X-Raid-Team in der Top-Ten auf. Der Chilene Bors Garafulic feierte auf heimischen Boden einen beachtlichen neunten Rang.

Stimmen nach der 10. Etappe:

Stephane Peterhansel: "Robby [Gordon] und wir sind uns unterwegs mehrfach begegnet, es war wie bei einem Jojo. Einmal hat er uns überholt und wenige Kilometer später ist er in einem Abgrund gelandet. Ich war mir sicher, dass er sich überschlagen haben muss, aber mein Kopilot hat gesehen, dass er auf den Rädern stand. Danach hat er es aufgegeben, er muss ein kleines technisches Problem gehabt haben. Wenn man so in einen Abgrund rutscht, kann das die Reifen, die Lenkung oder was anderes an einem Auto beschädigen. Das ist für uns nicht schlecht. Wir haben gekämpft, wir haben die Zähne zusammengebissen und wir versuchen, diesen ersten Platz zu behalten."

Giniel de Villiers: "Das war die bisher härteste Etappe. Es waren sehr buckelige Pisten dabei und außerdem musste man zusätzlich zu den Dünen auch noch viel navigieren. Ich glaube, wir haben nichts falsch gemacht, also gibt es keinen Grund zu klagen. Ich denke, dass dieses Auto im Moment perfekt läuft. Uns fehlt natürlich die Leistung, um vornweg zu fahren. Aber für die Zukunft ist es ermutigend, weil wir schon nach den Normen des Reglements für nächstes Jahr fahren. Ein Platz auf dem Siegerpodest? Wir werden versuchen anzugreifen. Und wenn noch weitere Etappen kommen, die so schwierig sind wie heute, kann alles passieren."

Robby Gordon: "Ich habe mit den beiden rechten Reifen einen Stein mitgenommen und wir haben Teile am Auto beschädigt. Ob ich noch gewinnen kann? Natürlich. Ich war dabei, Stephane [Peterhansel] zu überholen, aber er hat keinen Platz gemacht, also habe ich diesen Stein mitgenommen und dabei gleich zwei Reifen gekillt. Wir müssen jetzt wieder aufholen und das Auto wieder fit machen, denn so wie ich es sehe, ist es arg mitgenommen. Und dann werde ich angreifen, angreifen und nochmals angreifen. Noch mehr."

Ergebnis: 10. Etappe Autos (Top 10)

1. Roma/Perin (MINI), 03:59:37 Stunden
2. Peterhansel/Cottret (MINI), 00:00:21
3. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 00:07:44
4. Gordon/Campbell (HUMMER), + 00:14:14
5. Ten Brinke/Baumel (MITSUBISHI), + 00:29:47
6. Leal Dos Santos/Fiuza (MINI), + 00:31:56
7. Novitskiy/Schulz (MINI), + 00:31:56
8. Sousa/Garcin (GREAT WALL), + 00:43:47
9. Garafulic/Picard/Fortin (BMW), + 00:45:00
10. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 00:53:44

Gesamtwertung: Autos 10/14 (Top 10)

1. Peterhansel/Cottret (MINI), 28:41:12 Stunden
2. Roma/Perin (MINI), + 00:19:05
3. Gordon/Campbell (HUMMER), + 00:19:51
4. De Villiers/Von Zitzewitz (TOYOTA), + 01:01:33
5. Novitskiy/Schulz (MINI), + 02:00:55
6. Sousa/Garcin (GREAT WALL), + 02:27:53
7. Alvarez/Graue (TOYOTA), + 03:24:58
8. Ten Brinke/Baumel (MITSUBISHI), + 03:58:22
9. Van Loon/Scholtalbers (MITSUBISHI), + 03:59:31
10. Vos/Howie (TOYOTA), + 04:01:54

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