Sie gelten als die Riesen im Starterfeld der Dakar, einige sind nur als reine Hilfsfahrzeuge dabei, doch bei den Trucks geht es durchaus auch ordentlich zur Sache. Das Truck-Starterfeld 2012 steht vor einer völlig neuen Ausgangssituation, denn mit Vladimir Chagin hat sich der erfolgreichste Fahrer der Vergangenen Jahre aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und arbeitet nun als Team Manager. Auch Firdaus Kabirov, der sich mit Chagin um die Spitzenplätze stritt, ist nicht mehr dabei. Beide waren für Kamaz unterwegs.

Dennoch zählt der Hersteller weiter zu den Favoriten, nun sollen Eduard Nikolaev und Ayrat Mardeev die Siegestradition des Herstellers aufrechterhalten. Die Konkurrenz hat angesichts des Abschieds der früheren Platzhirsche aber bereits Blut geleckt, unter anderem der Deutsche Franz Echter, der 2001 hinter vier Kamaz Platz fünf erreichte. "Wäre Kamaz nicht gewesen, hätte ich gewonnen", muss der MAN-Fahrer anmerken. Dieses Jahr werden ihm durchaus gute Chancen eingeräumt, den Titel wirklich mitzunehmen.

Biasion gewann beim Kilometersammeln

Er ist aber nicht der einzige Herausforderer, da wäre auch noch Gerard de Rooy in seinem Iveco Truck. Der Niederländer ist aber nicht alleine, er hat ein starkes Team um sich. Denn mit Hans Stacey und dem zweimaligen Rallye-Weltmeister Miki Biasion sind zwei weitere Kapazunder in einem Iveco unterwegs. Dass Biasion mit seinem Arbeitsgerät gut zurechtkommt, zeigte er zuletzt mit seinem Sieg bei der Rallye von Marokko. "Der Sieg in Marokko war toll, nachdem ich eine Saison nicht gefahren bin. Ich wollte nur Kilometer sammeln, es war also fantastisch, sofort zu gewinnen. Das ist gut für das Selbstvertrauen", sagt Biasion.

In den letzten Jahren ein echter Dorn im Kamaz-Auge war Ales Loprais, der im Vorjahr mit seinem Tatra eine Serie von 24 Etappensiegen für Kamaz unterbrach, dann allerdings wegen eines technischen Defekts aufgeben musste. In diesem Jahr konnte der Tscheche die Silk Way für sich entscheiden und er hat einen überarbeiteten Tatra-Truck im Gepäck.

Spannung bis zum Schluss

"Wir haben jetzt einen leichteren, aerodynamischeren und zuverlässigeren Tatra. Wir brauchen nur etwas Glück. Dass wir bei der Silk Way die Kamaz geschlagen haben, war natürlich sehr befriedigend. Ich weiß aber, dass wir von bestimmten Faktoren profitiert haben. Wir fahren nicht in ihrer Liga, daher müssen wir um jede Sekunde kämpfen. Da so viele starke Trucks bei der Dakar sind, wird es noch härter sein, auf das Podest zu kommen. Vor der letzten Etappe wird noch nichts entschieden sein", fasst Loprais die Spannung vor dem Truck-Bewerb zusammen.