Erbarmungslose Wüste, klimatische Extrembedingungen, große Höhenlagen: Die Rallye Dakar ist die härteste Prüfung im Motorsport. Volkswagen geht mit vier Race Touareg 3 und einer 72-köpfigen Mannschaft an den Start. Peter Utoft ist als Teammanager für den reibungslosen Ablauf verantwortlich.

Wie würden Sie Ihren Job als Teammanager von Volkswagen Motorsport beschreiben?
Peter Utoft: "Salopp gesagt: Man ist organisatorisch das Mädchen für alles. Als Teammanager legt man vor der 'Dakar' fest, wer wie zum Einsatz kommt. Das geschieht in Absprache mit den einzelnen Abteilungen. In der Vorbereitung müssen die Reiseplanung und die täglichen Abläufe vor Ort organisiert werden. Also alles, was nicht mit der Technik selbst zu tun hat."

Gibt es etwas an Ihrer Arbeit, das besonders schwierig zu lösen ist?
Peter Utoft: "Obwohl die Aufgaben vielfältig sind, gibt es keine, die uns vor unlösbare Probleme stellt. Seit unserer ersten 'Dakar' mit dem Race Touareg 2004 ist viel Routine dazugekommen. Vor jeder Rallye stellen wir eine To-do-Liste mit 50, 60 groben Punkten zusammen, die kontinuierlich abgearbeitet wird. Dank dieses 'Stabsplans' haben schon kurz nach der zurückliegenden 'Dakar' die Rädchen wieder begonnen ineinanderzugreifen. Vor Ort ist die Mannschaft bereits so gut eingespielt, dass jeder genau weiß, was er zu tun hat."

Also: Planung ist alles, Improvisation ist gar nicht nötig?
Peter Utoft: "Man muss immer improvisieren. Denn zur Rallye Dakar kann man nur bestmöglich vorbereitet anreisen. Danach gilt der Grundsatz 'Erwarte das Unerwartete‘. Dank der schon erwähnten Routine würde ich sagen, dass in der Teamorganisation 90 Prozent Planung und zehn Prozent Improvisation stecken. Dass es so ist, haben wir uns über Jahre erarbeitet."

Wann beginnt denn die detaillierte Planung zur Rallye Dakar?
Peter Utoft: "In dem Moment, in dem man die grobe Route durch den Veranstalter kennt. In diesem Jahr war das Ende April. Zunächst werden dann Hotelzimmer gebucht, im Juni beginnen wir dann mit der Reiseplanung - etwa mit der Planung von Gruppenflügen. Im August wird beispielsweise schon der Diesel bestellt, der während der Rallye mit einem Tag Vorsprung in die Biwaks gebracht und nach Argentinien und Chile getrennt verschifft wird. Ende November treten dann von Frankreich aus die Service-Fahrzeuge den Seeweg an."

Welche Charaktereigenschaften sind denn hilfreich für einen Teammanager?
Peter Utoft: "Immer die Ruhe bewahren zu können, ist so eine Eigenschaft. Und auch, in unvorhersehbaren Problemsituationen unaufgeregt nach der besten Lösung zu suchen. Man muss aber manchmal auch abstrakt denken können, um ein Ziel zu erreichen."

Und wie schwer ist es, ein Werksteam wie Volkswagen vor Ort zu führen?
Peter Utoft: "Das ist einfach. Denn alle ziehen an einem Strang und haben das gleiche Ziel - gewinnen. Es ist eine Freude zu sehen, wie bei der 'Dakar' jeder im Team dem anderen hilft."