Nach über 4.700 Kilometern ist das HS RallyeTeam aus Hamburg das beste werksunabhängige Team hinter dem VW-Trio. Mit 16 Kilometern stand am Schlusstag der Silk Way Rallye zwar nur eine kurze Sprintprüfung auf dem Programm, doch der Wertungsabschnitt am Schwarzen Meer offenbarte sich als letzter Härtetest für die verbliebenen 29 Autos und 13 Trucks.

Bereits nach Durchsicht des Roadbooks am Vorabend ahnten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann, dass der Veranstalter den Teilnehmern keinen gemütlichen Ausstand schenken wollte. Die Route führte größtenteils durch ein ausgetrocknetes Flussbett mit großen Steinen und zahlreichen tiefen Wasserdurchfahrten. Gerade für den heckgetriebenen SMG-Buggy des HS RallyeTeams war dies alles andere als das ideale Terrain.

Fehlerfreie Schlussetappe von Kahe/Schünemann, Foto: Sutton
Fehlerfreie Schlussetappe von Kahe/Schünemann, Foto: Sutton

Entsprechend vorsichtig starteten Kahle/Schünemann in die heutige Prüfung – und wählten damit genau die richtige Taktik. Die Deutschen absolvierten die Schlussetappe ohne Schwierigkeiten und waren am Ende sogar überrascht über Platz Acht in der Tageswertung. Ganz anders erging es Alexander Mironenko (Nissan), der sich bei einer Wasserdurchfahrt für die falsche Linie entschied, stecken blieb und das Ziel der Prüfung daher nicht innerhalb des geforderten Zeitlimits erreichte.

In der Gesamtwertung ziehen Kahle/Schünemann dadurch an Mironenko vorbei und feiern in der künftigen Olympiastadt Sotschi den vierten Platz in der Gesamtwertung. Das HS RallyeTeam gewinnt zudem die Buggy-Klasse und den inoffiziellen Preis des besten werksunabhängigen Teams bei der Silk Way Rallye. Ebenfalls ohne Schwierigkeiten hat der T4-Racetruck von Mathias Behringer, Jochen Seiler und Hugo Kupper die letzte Hürde vor dem Ziel genommen.

Das deutsch-niederländische Trio beendet die einwöchige Marathonrallye an der achten Position. Matthias Kahle: "Unser Gefühl hat uns nicht getäuscht, dass wir zum Abschluss noch einmal alles geben müssen. Durch eine der vielen Wasserdurchfahrten wären wir mit unserem Buggy um Haaresbreite nicht durchgekommen. Jetzt sind wir froh, im Ziel zu sein. Platz Vier ist natürlich ein Bonus. In den letzten Tagen hatten wir einige Probleme und haben viel Zeit verloren, heute hat es Alexander Mironenko erwischt. Ich weiß, wie bitter das ist. Aber so ist nun einmal der Rallyesport. Abgerechnet wird am Schluss."

Dr. Thomas M. Schünemann: "Wir haben in den vergangenen Tagen viel gelernt und viel erlebt. Zwischendurch haben wir schon gedacht, wir hätten die Rallye verloren. Aber wir haben nie aufgegeben und immer vollen Einsatz und 100 Prozent Leistung gezeigt. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Ein besseres Ergebnis als den vierten Platz hätten wir uns nicht wünschen können. Dabei darf man nicht vergessen, dass wir diese Rallye in erster Linie als Test für die Dakar 2011 gesehen haben. Mein Dank gilt dem Team, das in den letzten acht Tagen immer sein Bestes gegeben hat und ganz wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hat."