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History - Quiz 1 (Juli 2003)

Das Formel 1 Forum früherer Tage...

Beitrag Samstag, 02. August 2003

Beiträge: 1477
McRonalds hat geschrieben:
Eine interessante Frage zu den beiden südamerikanischen, bzw. genauergesagt brasilianischen Rennen bleibt allerdings; warum sendete Alfa Romeo mitten in der schönsten Saison ein Werksteam nach Brasilien zu einem zweitklassigen Rennen?

In Südamerika wurden für europäische Starter damals hohe Startgelder gezahlt, und für Werksteams waren diese teilweise sogar extrem hoch. Damit konnte man locker Überfahrt und Aufenthalt bezahlen, und hatte noch einiges übrig. Zusätzlicher Gewinn wurde oftmals noch dadurch gemacht, dass man die Rennwagen vor Ort verkaufte, die Preise waren höher als in Europa, und man sparte die Rückfracht. Auch als Werbemassnahme waren solche Überseenennungen für Werksteams immer wieder interessant, siehe auch die Teilnahme der AU in Brasilien und Südafrika.
Und wenn man sicher war, dass die genannten Überseeteilnehmer auch wirklich anreisten, dann war es durchaus üblich noch ein weiteres Rennen kurzfristig abzuhalten, denn der Zuschauerzustrom war dann gewiss.

Beitrag Samstag, 02. August 2003

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Michael_Mueller hat geschrieben:
Holger_Merten hat geschrieben:
... die ja mit so was wie Flugzeugen und Katapultbooten einen regen Briefwechsel nach Südamerika ermöglichte.

Das war aber keine richtige Luftpost. Die Flugzeuge wurden von den Liniendampfern per Katapult gestartet, wenn man 1 oder 2 Tage vom Bestimmungshafen entfernt war. Man hat damit die Laufzeit der Post nur marginal verkürzt.


Interessant, ich danke, dass sei, wie ein System von flugzeugträgern gelaufen, die dann den Weg der Liniendampfern eben doch verkürzt hätten. Aber ich beuge mich natürlich dem Wissenden.

Beitrag Samstag, 02. August 2003

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Michael_Mueller hat geschrieben:
Alfalfa hat geschrieben:
Vor allem die Details in der Bildmitte haben es mir angetan! Dienen diese hochtechnischen Instrumente zur Zeitnahme? :roll:

Hmm, hatte ich für Bierkästen gehalten...

...die spinnen, die Briten! :lol: :lol: :lol:

Beitrag Samstag, 02. August 2003

Beiträge: 8060
Holger_Merten hat geschrieben:
Michael_Mueller hat geschrieben:
Holger_Merten hat geschrieben:
... die ja mit so was wie Flugzeugen und Katapultbooten einen regen Briefwechsel nach Südamerika ermöglichte.

Das war aber keine richtige Luftpost. Die Flugzeuge wurden von den Liniendampfern per Katapult gestartet, wenn man 1 oder 2 Tage vom Bestimmungshafen entfernt war. Man hat damit die Laufzeit der Post nur marginal verkürzt.


Interessant, ich danke, dass sei, wie ein System von flugzeugträgern gelaufen, die dann den Weg der Liniendampfern eben doch verkürzt hätten. Aber ich beuge mich natürlich dem Wissenden.

Kann ich bestätigen. Hab' mal Ulrich Blumenscheins 'Luxusliner' gelesen, war damals durchaus üblich. 'Post-Vorausflugzeuge' hießen die Dinger damals (zitiere hier aus einem Kapitel über die 'Europa').

Beitrag Samstag, 02. August 2003

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Wo wir immer so mit unseren Rennsportdiskussionen landen. Vielleicht mal in der Wolfsschanze? Oder bei den grauen Wölfen. Auch ein paar Lieblingsthemen von mir, wie Zeppeline eben auch. Aber da gibt's ja andere Foren....

Beitrag Samstag, 02. August 2003

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Holger_Merten hat geschrieben:
Auch ein paar Lieblingsthemen von mir, wie Zeppeline eben auch. Aber da gibt's ja andere Foren....

Wie wär's mit Led ZEPPELIN? Das ist ein Lieblingsthema von mir... :wink:

Beitrag Samstag, 02. August 2003

Beiträge: 1477

Beitrag Samstag, 02. August 2003

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Na ja, wir leben ja schließlich hier nicht auf der einsamen Motorsportinsel, immer mal über den Tellerrand schauen kann ja nicht schaden... :wink:

Beitrag Sonntag, 03. August 2003

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Michael_Mueller hat geschrieben:


Tja, leider kein thread dabei in das ich posten mag oder kann? Sorry.

Beitrag Sonntag, 03. August 2003

Beiträge: 1477

Beitrag Sonntag, 03. August 2003

Beiträge: 8060
Michael_Mueller hat geschrieben:
Alla gut, probieren wir es nochmal. Ist vielleicht nicht das optimale Rätselbild, aber irgendwie doch interessant, vor allem wegen der vielen Details die zu sehen sind.

Bild

Na, ob nun Bierkästen oder nicht - es sind auf jeden Fall zwei ERAs - ein alter und ein neuer - soviel kann man schon mal getrost feststellen... :wink:

Beitrag Sonntag, 03. August 2003

Beiträge: 1477
Die Spur ist schon mal recht gut ...

Beitrag Montag, 04. August 2003

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Also ich hab noch mal nachgedacht - für Bierkästen sind die Teile in der Mitte zu groß. Wohl doch die Zeitnahme...

Beitrag Montag, 04. August 2003

Beiträge: 950
Michael_Mueller hat geschrieben:
McRonalds hat geschrieben:
Eine interessante Frage zu den beiden südamerikanischen, bzw. genauergesagt brasilianischen Rennen bleibt allerdings; warum sendete Alfa Romeo mitten in der schönsten Saison ein Werksteam nach Brasilien zu einem zweitklassigen Rennen?

In Südamerika wurden für europäische Starter damals hohe Startgelder gezahlt, und für Werksteams waren diese teilweise sogar extrem hoch. Damit konnte man locker Überfahrt und Aufenthalt bezahlen, und hatte noch einiges übrig. Zusätzlicher Gewinn wurde oftmals noch dadurch gemacht, dass man die Rennwagen vor Ort verkaufte, die Preise waren höher als in Europa, und man sparte die Rückfracht. Auch als Werbemassnahme waren solche Überseenennungen für Werksteams immer wieder interessant, siehe auch die Teilnahme der AU in Brasilien und Südafrika.
Und wenn man sicher war, dass die genannten Überseeteilnehmer auch wirklich anreisten, dann war es durchaus üblich noch ein weiteres Rennen kurzfristig abzuhalten, denn der Zuschauerzustrom war dann gewiss.


@Michael:
Ich habe jetzt eine Quelle gefunden (Venables), die spricht von einer Gewinnsumme von 60.000,- £ für das erste Rennen und 30.000,- £ für das zweite, kurzfristig angesetzte Rennen. Warum allerdings Pfund in Südamerika will mir nicht ins Hirn. Außerdem erscheint mit 60.000,- Pfund für die Zeit wirklich sehr hoch - eventl. hat sich da ein Währungs-/Umrechnungsfehler eingeschlichen?!
Da jedoch die Scuderia Ferrari im ersten Rennen nicht viel erreichte (außer dem Startgeld) und auch nur im zweiten Rennen einen Wagen (allerdings als Sieger) ins Ziel brachte kann der Tripp nicht so lukrativ gewesen sein. Ob die Wagen drüben verkauft worden steht im Bericht leider nicht drinnen.
Bei Deinem neuen Rätsel darf ich mich leider nicht beteiligen - ich kenne die Quelle (ich sage nur Doug Nye). Bisher ist jedoch alles gesagt richtig. Die Zeitnahme kann ich jedoch nicht bestätigen.

Beitrag Montag, 04. August 2003

Beiträge: 1477
Viele Autoren rechnen in ihren Publikationen Beträge in Fremdwährungen gleich in die Heimatwährung um, das gleiche findet man auch bei Maß- oder Gewichtsangaben. Da können sich schon mal Fehler einschleichen, wenn man aktuelle Kurse für historische Zahlen verwendet. Mir kommen die Beträge auch unrealistisch hoch vor, wenn man bedenkt dass ein Arbeiter damals 2 Pfund per Woche - oder weniger - verdient hat.

Egal wie hoch das Preisgeld nun wirklich war, in der Regel war das Startgeld (als Summer) ähnlich hoch. Die Standardkalkulation eines Teilnehmers war, dass man mit dem Startgeld die Kosten decken konnte, und mit dem Preisgeld dann extra Gewinn.

Beitrag Dienstag, 05. August 2003

Beiträge: 1477
... schubs!

Beitrag Dienstag, 05. August 2003

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Okay - probieren wir's nochmal.
Rechts der ist zweifarbig und ein B-Type - evtl. ein Bira-Wagen.
Links der ist ein viel jüngerer E-Type, der Fahrer sieht aus wie Reg Parnell.

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 1477
Bravo, auch das stimmt...!
Jetzt brauchen wir nur noch Zeit und Ort.

In der Zwischenzeit findet sich vielleicht jemand, der mir etwas über den ERA E-Type erzählt. Geschichte und Technik des A und B kenne ich als alter Riley-Fan recht gut, aber über C und vor allem E weiss ich so gut wie nichts. Beim E hat mich immer die Karosserie fasziniert, die irgendwie vom Mercedes W154 oder W165 beeinflusst scheint.

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 40
Ulster Trophy, Ballyclare, 9 August 1947. :)

Wie gesagt im Foto .... :-P
Bild

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 8060
@Michael; ich bin mir jetzt nicht ganz sicher ob es dieser war (denn es gab nur zwei ERA E-Types), aber einer versuchte sich sogar mal für Indy zu qualifizieren - und zwar ebenfalls 1947.

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 950
Aus dem Kopf, bzw. aus dem Büro heraus: das mit Indy könnte stimmen. Beide Wagen (GP1 und GP2 genannt) wurden kurz vor dem Krieg gebaut aber nicht mehr eingesetzt, GP2 wohl erst nach dem Krieg vollendet. Die Ergebnisse blieben aber weit hinter den Erwartungen zurück. Doug Nye widmet ihnen einen größeren Bericht in seiner 'History of the Grand Prix Car 1945-65' - muß mal später genauer nachlesen.

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

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Indy ist echt ein interessantes Thema - fuhr nicht auch mal Connaught mit seiner 'Zahnpastatube' dort...?

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 950
Ja, der ERA in Indy würde mich auch brennen interessieren, aber leider fand ich nichts in meinem Archiv. Mit der Zahnpastatube in Indy 1962 kann ich aber durchaus dienen. Auch das Teil fiel allerdings wie der ERA 1947 durchs Qualifying:

Bild

Hier noch ein bißchen etwas Geschichtliches über den ERA E:

Der E-Type war eigentlich als GP-Auto gedacht, aber da ERA das Geld fehlte blieb es eben doch bei einem Voiturette, obwohl Gerüchten zufolge im GP1 anfangs eine 2,2-l-Maschine eingebaut war. Dank Offset-Lage des Motors fiel das Profil des Wagens sehr flach aus und für 1939 wirkte er recht modern (obwohl die Geschichte berichtet dass die Wagen 1949 wegen ihres 'altertümlichen Aussehens' vom Reims Club die Teilnahme am französischen GP verweigert wurde). Die Entwicklung ließ aufgrund des Zerwürfnisses der ERA-Geschäftsführung im Frühjahr 1939 sehr zu wünschen übrig und nur ein einziger, unglücklich verlaufender Einsatz fand statt. Hier ein kurzes Log über die beiden gebauten Fahrzeuge:

GP1
Wurde 1938 gebaut, aber vor dem Krieg nur 1x eingesetzt. 1939 machte das Auto einige Versuche (Nuffield Trophy in Donington Park, wo es vor dem Start zuirückgezogen wurde und gleich danach in Reims wo es Trainigsschnellster war, aber ebenfalls nicht an den Start ging), ehe es in Albi debütierte, sogleich führte ehe es sich drehte und ausschied. Der Wagen hatte zu diesem Zeitpunkt noch den ürsprünglichen, zweigeteilten Kühlergrill, der dem Auto ein unverwechselbares Aussehen gab. Seine weitere Karriere war auch alles andere als glanzvoll.
Direkt nach dem Krieg wurde das Teil an Peter Whitehead verkauft:
1946 Whitehead, Turnin GP (DNF)
1947 Whitehead, Jersey Road Race (DNF)
Dann an Reg Parnell weiterverkauft:
1947 Parnell, Ulster Trophy (DNF)
1947 Hampshire, Lausanne GP (DNF)
1948 Ashmore, Jersey Road Race (DNF)
1948 Parnell, Monaco GP (DNF)
1948 Wilkinson, British Empire Trophy (DNF)
Dann 1949 ging das Teil an Peter Whitehead und Peter Walker zurück:
1949 Walker, Goodwood Trophy (2.)
1949 Walker, Woodcote Cup (2.)
1949 Walker, Int. Trophy (5.)
1949 Walker, Wakefield Trophy (crash)
1950 Walker, Chichester Cup (DNF)
1950 Walker, British GP (DNF)
1950 Walker, British Empire Trophy (fire)
Damit war die wenig glorreiche Karriere des GP1 vorbei. Die Maschine wanderte später in den Rob Walker Delage. Das aufgebrannte Wrack wurde mit Hilfe von Teilen des GP3 (Reservechassis) wiederhergestellt.

GP2
Hier tat sich vor dem Krieg gar nichts, 1946 wurde es an Leslie Brooke verkauft:
1947 Brooke, Indy 500 (DNQ)
1947 Brooke, British Empire Trophy (4.)
1947 Brooke, Marne GP (DNF)
1947 Brooke, French GP (DNF)
Dann 1948 ging das Teil an ERA zurück und wurde meist von Johnson himself gefahren:
1948 Johnson, British Emnpire Trophy (DNS)
1948 Johnson, Zandvoort (DNS)
1948 Johnson, British GP (DNF)
1948 Johnson, Coupe du Salon (DNF)
1949, Johnson, Chichester Cup (3.)
1949, Johnson, Richmond Trophy (5.)
1949, Johnson, Jersey Road Race (DNS)
Rekordversuche im Dezember 1948 in Montlhéry blieben erfolglos.
1950, Johnson, Brtish GP (DNF)

Beitrag Mittwoch, 06. August 2003

Beiträge: 8060
War nicht Eberan von Eberhorst in den Bau des E-Typs involviert - oder war's der G-Typ? Ich verwechsle das immer...

AU-Spezialist Holger müßte das eigentlich wissen. Holger....!!!! :D)

Beitrag Donnerstag, 07. August 2003

Beiträge: 8060
Hab' noch eine Frage zu den ERAs. In meiner Jugend besaß ich mal ein Matchbox-Modell von einem B-Type. Der war blau mit einem roten Rahmen. War das authentisch, bzw. wer hat sein Auto so lackiert?
Natürlich könnte sich auch Matchbox einen Scherz erlaubt haben, aber bei diesen sogenannten Yesterday-Models (passt ja prime hierher) glaube ich da eigentlich nicht dran.... :roll:

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