Sébastien Bourdais hat sich standesgemäß aus der Champ Car World Series verabschiedet. Mit einem Sieg in Mexiko City rundete der Franzose seinen fünfjährigen Aufenthalt in Amerika perfekt ab. Im letzten Rennen der Saison 2007 gewann Bourdais sein 31. Rennen vor Will Power und Oriol Servia.

Nachdem Bourdais seinen vierten Titelgewinn schon in Surfers Paradise perfekt machte und auch Robert Doornbos in der Rookie-Wertung uneinholbar vorne lag, durften sich die zahlreichen Fans auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez nur kurz über den Kampf um die Vizemeisterschaft erfreuen. Vor dem letzten Rennen der Saison lag Doornbos nur acht Punkte hinter Justin Wilson, in der Qualifikation erarbeitete sich der Niederländer einen Vorteil. Doch den verlor er schon nach dem Neustart in der vierten Runde. Da sein Getriebe nicht so wollte wie er, war Doornbos ein leichtes Opfer für Wilson.

Aber auch am Auto von Wilson lief nicht alles rund. Während man in der Minardi-Box hektisch am Wagen von Robert Doornbos schraubte und das Getriebe austauschte, wurde plötzlich auch der Brite langsamer. Der ehemalige Formel 1-Pilot fuhr mehrere Sekunden pro Runde langsamer als die Konkurrenz und fiel Position um Position zurück. Eine Gefahr, den zweiten Gesamtrang zu verlieren, bestand aber nicht wirklich. Erst nach mehr als einer Stunde fuhr Doornbos wieder auf die Strecke, allerdings nur um mit frischen Reifen und wenig Sprit die schnellste Runde des Rennens zu fahren. Der Extra-Punkt sollte ihm später den dritten Platz in der Meisterschaft gegenüber Will Power sichern.

In der Anfangsphase zeigte sich die mangelhafte Standfestigkeit der Panoz-Boliden deutlich. Schon am Start blieben mit Oriol Servia, Alex Tagliani und Nelson Philippe drei Fahrzeuge stehen. Besonders für Servia war es ein herber Schlag. Er konnte zwar, wie die anderen Beiden, das Rennen fortsetzen, verlor aber seinen vierten Startplatz. Es folgte eine Gelbphase über drei Runden, inklusive Schwierigkeiten für den nächsten Piloten. Dan Clarke musste seinen Wagen noch in der ersten Runde mit einem technischen Defekt abstellen.

Die ersten 23 Runden des Rennens gestalteten sich sehr unspektakulär. Will Power konnte seine Pole-Position in die Führung ummünzen und schien diese auch verwalten zu können. Nach einem Drittel des Rennens machte Bourdais jedoch ernst. In Umlauf 24 schob sich der Franzose an seinem Widersacher vorbei und fuhr sofort eine Sekunde schneller als Power, dessen Rückstand nach den Boxenstopps immer größer wurde.

Eine Gelbphase kurz vor dem Rennende ließ des Vorsprung von Bourdais wieder auf Null zusammenschrumpfen. Den Restart absolvierte Bourdais in souveräner Manier und verteidigte seinen Vorsprung. Noch perfekter machte es Oriol Servia. Der Spanier verbesserte sich in einer Runde vom sechsten auf den dritten Platz. Bei der Zieldurchfahrt nach Runde 64 überquerte Bourdais die Linie mit 1,5 Sekunden Vorsprung auf Will Power als Erster. Auf den Plätzen folgten Oriol Servia, Graham Rahal und Paul Tracy. Neel Jani beendete das Rennen vor Justin Wilson auf dem neunten Rang.

Unglücklich verlief das Rennen von David Martinez. Der Lokalmatador lieferte bei seinem erst dritten Rennen eine Klasse Vorstellung ab und konnte lange in der Spitzengruppe mithalten, teilweise sogar schneller fahren als Power und Bourdais an der Spitze des Feldes. In Runde 47 musste der Mexikaner jedoch zu einem längeren Reparaturstopp in die Boxengasse abbiegen und verlor viel Zeit.