Bei sonnigen 23 Grad wurde das letzte Saisonrennen der Supersport in Jerez gestartet. Mit einem sensationelle Start schob sich Kenan Sofuoglu direkt von Rang drei vor auf Platz eins, Roberto Rolfo flog auf Rang zwei noch vor Christian Iddon, der wie auch die beiden Fahrer vor ihm am schlecht gestarteten Pole-Sitter und Weltmeister Sam Lowes vorbeiging. Direkt in der ersten Kurve musste Vladimir Leonov nach einem zu aggressiven Manöver aufmachen und landete in der Auslaufzone, reihte sich nach Startplatz vier anschließend am Ende des Feldes auf Rang 29 wieder ein.

Nach seinem schwachen Start fing sich Lowes jedoch schnell, passierte in Runde zwei Iddon und eine Runde später mit einem harten aber fairen Manöver auch Rolfo. In der Folge heftete sich Lowes an Sofuoglus Versen und beide setzten sich in einer schonungslosen Zeitenhatz immer weiter vom Rest des Feldes ab, während Alex Badolini in einer schnellen Rechtskurve über das Vorderrad wegrutschte und aus dem Rennen ausschied.

Hinter den ersten drei musste Iddon in Runde acht mit einem technischen Defekt an die Box fahren, wodurch Michael van der Mark, der zuvor bereits spektakulär an Riccardo Russo vorbei gegangen war, sich auf den vierten Platz nach vorne schob. Auch Lorenzo Zanetti ging an Russo vorbei. Sheridan Morais, Fabien Foret, Ronan Quarmby und Kev Coghlan komplettierten nach der Hälfte der zwanzig Rennrunden die Top-Zehn.

In Runde elf war Leonov bereits wieder auf Rang zwölf nach vorne gefahren, während an der Spitze Weltmeister Lowes an Sofuoglu vorbeiging und sich rasch auf eine halbe Sekunde absetzte. Acht Runden vor dem Ende wuchs der Vorsprung gar auf 0,7 Sekunden an, während Rolfo und van der Mark bereits über fünf Sekunden zurücklagen. Zanetti, Russo, Morais, Foret, Coghlan und Danny Webb folgten wie an der Perlenschnur aufgezogen auf den Plätzen fünf bis zehn.

In Runde dreizehn überholte Coghlan Foret, während sich Leonov weiter als pfeilschnell erwies und sich mit einem Überholmanöver gegen Webb bereits in die Top-Zehn vorgearbeitet hatte. An der Spitze kam Sofuoglu wie bereits oft in dieser Saison spät groß auf und holte Runde für Runde auf den Führenden Lowes auf. In Runde fünfzehn flog in der Mitte des Feldes Alexey Ivanov ab, während sich die Kämpfe um alle Positionen in den Punkten immer weiter zuspitzten.

Sofuoglu passierte in Runde 16 nach einem Verschalter von Lowes den Führenden und sorgte damit für zusätzliche Spannung in den letzten Runden. Lowes heftete sich sofort wieder an die Versen des türkischen Vizeweltmeisters. Auch Rolfo auf drei und van der Mark auf vier lieferten sich einen harten Kampf ums Podium, während die Positionen fünf bis zehn weiterhin unverändert blieben. Drei Runden vor dem Ende ging zunächst Lowes an Sofuoglu vorbei, der jedoch eine Kurve später konterte. Lowes setzte jedoch noch einmal einen drauf und holte sich kurz darauf die Führung zurück.

Mit 0,4 Sekunden Vorsprung ging Lowes nach einem kleinen Fehler Sofuoglus in die letzte Runde - eine kleine Vorentscheidung war gefallen. Und Lowes drückte weiter aufs Gas, wohlwissend, dass Sofuoglu seine größte Stärke in späten Überholmanövern hat. Mit gut einer Sekunde Vorsprung ging es in die letzte Runde, den Lowes letztlich in seinen sechsten Saisonsieg verwandelte. Somit schlug Lowes Sofuoglu nicht nur in der WM, sondern auch im Rennen um die meisten Siege 2013, das er mit sechs zu fünf für sich entschied. Rolfo komplettierte das Podium vor van der Mark, Zanetti, Russo, Coghlan, Morais, Leonov und Foret komplettierten die ersten Zehn. Kawasaki sicherte sich den Hersteller-Titel.