Vor einigen Wochen führte uns unsere Tour mit dem Audi SQ7 auf die wunderschöne Insel Sardinien. Ausgestattet mit der luxuriösen „Audi exclusive“-Ausstattung, war dieses Abenteuer mit dem „nogaroblauen“ Audi (samt Optikpaket „schwarz plus“) nicht nur eine Reise durch malerische Landschaften und Offroad-Strecken, sondern auch eine Testfahrt, bei der wir die beeindruckend lange (und teure) Liste an Extras genauer unter die Lupe nahmen.
Ausstattung und Komfort
Wer „Audi exclusive“ kennt, der weiß, was man bekommt – und zwar nicht nur den höchsten Komfort, sondern auch eine unbegrenzte Individualisierungsmöglichkeit für seinen Ingolstädter. So war es auch bei unserem SQ7 samt zusätzlichen, erweiterten Interieur-Features. Einen genauen Blick auf die Preisliste darf man hingegen nicht wagen, denn Audi lässt sich den Luxus gut bezahlen, doch dazu am Ende mehr. Wer den Preis nicht scheut, bekommt eine beeindruckende Ausstattung, die das Fahrerlebnis nochmals auf ein neues Niveau hebt. Besonders die Soundanlage, die einen Aufpreis von über 6.000 Euro kostet, hat es in sich: Kaum zu glauben, wie sauber und kraftvoll der Klang ist – mit den richtigen Playlists, darunter auch einige von Hans Zimmer, wurde das Fahrzeug zu einem fahrenden Kinosaal. Ein weiteres Highlight ist das Panorama-Glasdach, das dem Innenraum ein luftiges, offenes Gefühl verleiht. Das Cockpit-Layout von Audi ist bekannt, wirkt aber durch das matte Carbon in Kombination mit dem edlen Valcona-Leder und weißen Alcantara-Elementen besonders stimmig. Im Interieur zum Wohlfühlen lädt man dann gerne auch die ganze Familie zum Mitfahren ein. Platz gibt es im Fünf-Meter-Schiff jedenfalls genug, sowohl im vorderen als auch im hinteren Bereich mit bis zu sieben Sitzen. Die Sitze der ersten Reihe sind sogar belüftet und mit einer Massagefunktion ausgestattet. Für das hintere Gestühl ist eine Sitzheizung mit an Bord.
Die Performance
Wir wären nicht auf Sardinien, um nicht auch einen Abstecher auf die sandigen Offroad-Trails an der Küste und Straßen aus Schotter in den Bergen zu unternehmen. Dank der Höhenverstellung und der dadurch gewonnenen Bodenfreiheit war es möglich, auch die steilsten und holprigsten Passagen problemlos zu meistern. Mit dem integrierten Bergabfahrassistenten waren selbst anspruchsvolle, lose Untergründe kein Problem. Die Matrix-LED-Scheinwerfer haben sich als unschätzbar wertvoll erwiesen, insbesondere bei nächtlichen Fahrten. Sie leuchten die Straße hervorragend aus und verwandeln die Nacht zum Tag. Aber auch auf befestigten Straßen macht der 507-PS-Audi eine herausragende Figur: Von null auf 100 km/h geht es in 4,1 Sekunden. Darüber hinaus versprüht der V8-Motor einen dezenten, aber voluminösen Auspuffklang (nur im „Dynamic“/“Sport“-Modus wirkt es dann im Innenraum etwas sehr digital). Der Verbrauch lag bei unserer 3.280 Kilometer langen Reise bei 13,3 Liter und damit minimal über der Werksangabe von Audi mit 12,7 Liter.
Kleine Kritikpunkte
Natürlich gibt es auch einige kleinere Mängel, die aufgefallen sind. So fehlt zum Beispiel ein zusätzlicher Stauraum unter dem Kofferraumboden, was bei einem Fahrzeug dieser Größe enttäuschend ist. Des Weiteren sitzt darunter anscheinend eine Komponente des Audio-Verstärkers, die auch sehr warm wird und darauf liegendes Gepäck erwärmt. Zudem muss man sich bewusst sein, dass das Auto äußerst groß ist und für enge, italienische Dörfer oft zu breit (2,21 Meter inklusive Spiegel). Die Navigation hätte hier manchmal besser auf diese Umstände reagieren können, indem es nur Straßen erlaubt, die auch tatsächlich befahrbar sind. Darüber hinaus könnte es in bestimmten Situationen, wie bei kurz aufeinanderfolgenden Kreisverkehren, schneller reagieren (wir sind des Öfteren leider falsch abgebogen). Der Piepton, der beim Überschreiten der Geschwindigkeit ertönt (neue EU-Richtlinie), war ebenfalls nervig – zum Glück lässt sich dieser auf die Schnellauswahltaste legen und so einfach deaktivieren. Ein echtes Ärgernis war jedoch die Apple CarPlay-Funktion. Egal ob kabellos oder mit Kabel, es gab immer wieder Probleme mit der Verbindung und dem gesamten Infotainmentsystem. Manchmal war ein Neustart des Systems bzw. des iPhones nötig, um die Verbindung wiederherzustellen. Ein altbekanntes Manko ist leider nach wie vor die ungenaue und teilweise falsche Verkehrszeichenerkennung sowie die eher durchschnittliche Kameraqualität.
Das Fazit
Der Audi SQ7 ist ohne Frage ein beeindruckendes Fahrzeug. Die exklusive Luxus-Ausstattung, der Fahrkomfort und die unzähligen Extras machen ihn zur perfekten Wahl für Langstreckenfahrer – und ja, auch Familienväter – die nach einem Fahrzeug suchen, das beinahe alles kann. Trotz kleinerer Schwächen bietet der SQ7 ein rundum gelungenes Fahrerlebnis, Sportlichkeit und Offroad-Qualitäten. Und nun zum Preis: Unser Testwagen mit der ewig langen Liste an Extras kommt auf stolze 169.895 Euro. Ohne Zusatzausstattung geht es bei 112.000 Euro los.
Alle weiteren Bilder zu unserer Testfahrt gibt es hier:
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