Von E-Autos kann man halten, was man will – doch mit dem Aufkommen dieser Fahrzeuge, erhielten auch so manche Kompakte einen derartigen PS-Schub, welcher früher nur den besten Sportlern vorbehalten war. Tempo null auf 100 km/h in unter fünf Sekunden können damit jetzt auch Alltagsautos, mit denen man vielleicht mal nur schnell eine Runde zum Einkaufen fährt. Trotz der teils enormen Power, die uns vollelektrische Fahrzeuge seit einiger Zeit bieten, beklagen viele die fehlenden Emotionen. Tritt man aufs Gas so tut sich akustisch nicht viel. Lediglich ein oft absurd klingender Sound ertönt von außen aufgrund einer EU-Regelung bei niedrigen Geschwindigkeiten. E-Autos sind zudem in den meisten Fällen mit einem Eingang-Getriebe ausgestattet. Außer Gas geben und bremsen tut man also als Fahrer nicht mehr viel. Wenn man dann auch noch auf der Autobahn die teilautonomen Fahr-Features betätigt, kann einem schon mal beim Fahren etwas langweilig werden. Hyundai will jetzt mit seinem neuvorgestellten, sportlichen Ioniq 5 N, trotz des E-Antrieb, wieder etwas zurück zum Ursprung des Autofahrens kommen.

Hyundai, Ioniq 5 N
Foto: Hyundai

Gelingen soll das mit jeder Menge Software und Systemen. Zuallererst verbaut man rund ums Auto sowie im Innenraum Lautsprecher, die als sogenannter „N Active Sound“ drei verschiedene Sounds erzeugen können. Im „Ignition“-Modus klingt der Ioniq 5 N dann tatsächlich wie ein aufgemotzter Verbrenner samt Sportauspuffanlage. Weiters verbaut man die „N e-shift“-Technologie, die ein 8-Gang-Doppelkuppelungsgetriebe samt dem ruckartigen Schaltgefühl simuliert. Ebenfalls kann dieses System die Drehmomentabgabe des Motors steuern sowie verschiedene Stufen der Motorbremsung simulieren. Die aktive Drehmomentverteilung, die in 11 Stufen eingestellt werden kann, verbessert das Handling bei hohen Geschwindigkeiten und den Schlupfausgleich. Der „N Drift Optimizer“ vereinfacht zudem das Übersteuern und simuliert über die integrierte „Torque Kick Drift“-Funktion den Kupplungskick von Verbrennungsmotoren mit Hinterradantrieb. Zusätzlich gibt es die „N Launch Control“ für den perfekten Rennstart sowie Funktionen für die Einstellung der Energienutzung des Fahrzeugs. Je nach dem, lassen sich hierbei beispielsweise die Kühlung für längere Stints auf der Rennstrecke priorisieren oder aber der Fokus auf die Reichweite legen.

Hyundai, Ioniq 5 N
Foto: Hyundai

Rein optisch gibt es zum regulären Ioniq 5 natürlich auch einige Anpassungen. Zu den zusätzlichen Anbauteilen zählen unter anderem ein flügelartiger Heckspoiler, neue Schürzen und ein integrierter Diffusor. Weiters liegt der Ioniq 5 N tiefer und bekommt große 21-Zöller samt einer Hochleistungsbremsanlage. Für eine ausreichende Kühlung der Bremsen und des Akkus sorgen ein sogenannter Air Curtain und drei aktive Flaps. Neu ist die 84-kWh-Batterie mit 800-Volt-System. Die beiden E-Motoren an den jeweiligen Achsen kommen insgesamt auf satte 650 PS und maximal 770 Newtonmeter Drehmoment. Damit geht es in nur 3,4 Sekunden von null auf 100 km/h, Schluss ist bei 258 km/h. Die Reichweite hat uns der Hersteller noch nicht bekannt gegeben.

Hyundai, Ioniq 5 N
Foto: Hyundai

Die Preise sowie der Marktstart des Ioniq 5 N sind ebenso wenig kommuniziert. Ob das E-Auto mit der gewaltigen Performance sowie den Verbrenner-Attributen ein Hit wird und auch andere Hersteller ihren Stromern mehr vom „klassischen“ Autofahren zurückgeben werden, wird sich zeigen.