Derzeit haben die Stuttgarter verschiedene E-Vans im Angebot, die alle auf unterschiedlichen Plattformen und nach wie vor auf Verbrenner-Architekturen aufbauen. Abgesehen vom kleinen vollelektrischen EQT, der sich die Basis mit dem Renault Kangoo teilt, will man die hauseigenen größeren E-Vans künftig alle auf derselben Plattform für E-Fahrzeuge aufbauen lassen. Dazu stellte Mercedes nun die VAN.EA-Architektur vor.

VAN.EA-C und VAN.EA-P

Im ersten Schritt wird Mercedes in Zukunft seine E-Transporter in zwei Kategorien aufteilen. Hinter dem Kürzel VAN.EA-C stecken alle gewerblichen Fahrzeuge im mittelgroßen bis großen Segment. Diese werden also künftig den derzeitigen eVito und eSprinter ersetzen. Durch die flexiblen Module kann man die E-Vans in unterschiedlichen Größen mit verschiedenen Aus- und Aufbauten konfigurieren. Denkbar sind hier fast alle Varianten, vom klassischen Pritschenwagen, über Kurier- und Paketdienste, Krankenwagen bis hin zu Kühltransporter oder Kranfahrzeuge.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Die zweite Sparte VAN.EA-P wird sich auf private Kunden im Familien-, Lifestyle- und VIP-Segment konzentrieren. Dabei will Mercedes seinen Anteil am Markt weiter ausbauen und bis 2023 auf mehr als 50 Prozent im Bereich der E-Vans in Europa kommen. Die USA und China sind weitere wichtige Märkte des Herstellers. Vor allem in China spielen Vans im Luxussegment eine bedeutende Rolle, der man sich laut Mercedes in Zukunft verstärkt widmen will. Aber auch in den USA hat man vor, sich parallel zu den gewerblichen Transportern, zum ersten Mal auf private mittelgroße Luxus-Vans auszurichten.

Modulare und skalierbare Elektro-Plattform

Der Hauptfokus, neben der konsequenten Optimierung der Aerodynamik, des Antriebsstrangs und der Karosserie, liegt auf der Architektur. Diese gliedert sich in drei einzelne Teile und ist somit individuell konfigurierbar. Das Frontmodul ist dabei bei allen VAN.EA-Varianten stets ident und verfügt über den elektrischen Antrieb, der die Vorderachse antreibt. Das Mittelmodul ist in der Länge skalierbar und wird je nach Fahrzeug und Aufbau unterschiedlich ausgeführt. Hier werden auch die Batterien verbaut, die in verschiedenen Kapazitäten erhältlich sein werden. Das Dritte Modul ist das Heckmodul, bestehend aus einem optional erhältlichen zweiten E-Motor, der in der Allradversion zusätzlich die Hinterachse antreibt.

Foto: Mercedes-Benz
Foto: Mercedes-Benz

Details zum Antriebsstrang und den Akkugrößen sind noch nicht bekannt. Die Reichweiten der Vans sollen laut Mercedes deutlich über 500 Kilometer betragen. Auch auf das Design der Fahrzeuge, die den eVito, die elektrische V-Klasse namens EQV und die eSprinter-Modelle 2026 ersetzen, dürfen wir gespannt sein. Eine Vorfreude besteht außerdem auf die vollelektrischen Camper-Modelle, die ebenfalls auf der VAN.EA-Plattform aufbauen und dem ID.Buzz California von Volkswagen sicherlich Paroli bieten werden.