So logisch mag es einem dann doch nicht ganz erscheinen. Die Rede ist von der aktuellen Modellpolitik aus dem Hause Mercedes. Während schon seit längerem im Raum steht, dass künftige Einstiegsmodelle wie die A-Klasse keinen Nachfolger bekommen aber auch das C- und E-Coupé samt Cabrio vom Markt verschwinden werden (ersetzt durch einen neuen CLE), ist nun auch bestätigt, dass das große viertürige Sport-Coupé CLS eingestellt wird. Laut internen Berichten will man die Käuferschaft zu der neuen E-Klasse und den vollelektrischen EQ-Limousinen umlenken. Doch gerade Modelle wie der CLS verkörpern mit dem scharfgezeichneten Design, der Sportlichkeit und Power, viele Merkmale die die Marke ausmacht. Stattdessen wird auf einen Hochdachkombi gesetzt, der nun vollständig elektrifiziert wurde.

Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz

Unter dem Kürzel EQT wird der Familienvan, welcher aus einem gemeinsamen Projekt mit Renault entstanden ist und auf der T-Klasse aufbaut, an den Start gehen. Optisch kann man den CLS und den EQT natürlich nicht vergleichen, wenn auch der Hochdachkombi versucht aktuelle Designmerkmale, wie die schwarze „Kühler“-Einheit samt den Leuchten und der LED-Grafik aufzunehmen. Der Innenraum versucht dies erst gar nicht und wirkt dementsprechend dann doch etwas älter als er ist. Analoge Instrumente und ein kleiner, zwischen den Lüftungsdüsen gequetschter 7-Zoll-Bildschirm, sind schlichtweg nicht mit den Doppel-, Super- und Hyperscreens andere Mercedes-Modelle vergleichbar.

Interieur Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz
Interieur Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz

Die Vorzüge des Fahrzeugs liegen klar bei der Alltagstauglichkeit im Familien- und Freizeitbereich und nicht beim Design. Mit einer Länge von 4,50 Meter und einer Höhe von 1,82 Meter ist der EQT auch in der Innenstadt handlich. Eine verlängerte Version wird zeitnah dazustoßen. Die äußerst niedrige Ladekante von 561 Millimeter erleichtert zudem das Be- und Entladen. Für noch mehr Praktikabilität gibt es seitliche Schiebetüren. Die drei Sitze der zweiten Reihe haben eine 1/3-2/3-Teilung und können jeweils einen Kindersitz aufnehmen. Da aber unter der Rückbank die Akkus verbaut sind, sitzt man hier rund fünf Zentimeter höher als vorne und es entsteht weiters eine Stufe zum Laderaum, wenn man die Sitze umklappt. Insgesamt gehen in den EQT 551 bis 1.979 Liter.

Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz EQT, Foto: Mercedes-Benz

Die technischen Daten des Hochdachkombis belaufen sich auf einen E-Motor mit Frontantrieb, 122 PS sowie maximal 245 Newtonmeter Drehmoment. Der 45-kWh-Akku kann entweder mit bis zu 22 kW Wechsel- oder maximal 80 kW Gleichstrom geladen werden. Am Schnelllader soll so der Akku in rund 38 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen sein. Die Reichweite beträgt laut Mercedes leider nur 282 Kilometer.

Mercedes-Benz CLS, Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz CLS, Foto: Mercedes-Benz

Jetzt kann man nun meinen, dass die Stuttgarter bewusst den CLS als teures Nischenfahrzeug auslaufen lassen und stattdessen auf einen familienfreundlicheren und vollelektrischen EQT setzen. Nur preislich ist der Hochdachkombi auch kein Schnäppchen. Die Einstiegsversion des EQT beginnt bei 49.000 Euro. Den „echten“ Mercedes mit viel Emotionen, Power und Luxus-Features im Innenraum bekommt man noch bis August ab rund 68.900 Euro.