Der große Hersteller BYD spielte bis dato außerhalb von China bei den klassischen Automobilen eher eine untergeordnete Rolle. Das soll sich aber laut den Unternehmensplänen rasch ändern. Die Marke (BYD steht für „Build your Dreams“) konzentrierte sich zuletzt primär auf Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge im Inland und produziert neben Personenkraftwagen auch außerhalb Chinas Busse, LKW, E-Räder und Gabelstapler. Bis zum Ende des Jahres 2022 will BYD seine Produktion deutlich anheben und 1,5 bis 2 Millionen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge ausliefern, was etwa dem drei- bis vierfachen des Volumens von 2021 entspricht. Vor zwei Jahren kündigte man die Expansion nach Europa an. 2023 soll es nun so weit sein und die ersten vollelektrischen PKW-Modelle auch auf unseren Straßen fahren.

Foto: BYD
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Eines der ersten Fahrzeuge hierzulande wird der elektrische Seal werden. Die Mittelklasselimousine mit 4,80 Meter Länge, 1,88 Meter Breite und einer Höhe von 1,46 Meter tritt somit direkt gegen das Model 3 von Tesla an. Eine stromlinienförmige Gestaltung dominiert das Design. Die niedrige und geschlossene Front wird von Bumerang-förmigen LED-Streifen als Tagfahrleuchten betont. Am Heck gibt es ein Leuchtband, vertikale seitliche Luftauslässe sowie einen hochgezogenen Diffusor. Der Innenraum ist von zwei großen Displays und hellen Alcantara-Oberflächen geprägt. Ein paar wenige klassische Tasten und Schalter befinden sich in der Mittelkonsole rund um den Gangwahlhebel. Der Rest wird mit den Touchscreens gesteuert.

Foto: BYD
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Die Basis für den BYD Seal bildet die sogenannte „E-Platform 3.0“ mit 800-Volt-Schnelllade-Technik. Der Akku für den Stromer ist als tragbares Bauteil ins Chassis integriert und soll so besser gegen Unfallschäden geschützt sein. Insgesamt sind für den Seal vier verschiedene Reichweitenversionen mit den Namen „Standard Range Elite“, „Standard Range Premium“, „Long Range“ und „Performance“ angedacht. Letztere wird einen Allradantrieb besitzen und über eine 82,56-kWh-Batterie verfügen. Die Reichweiten werden laut BYD zwischen 550 und 700 Kilometer betragen.

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Die Preise starten in China bei umgerechnet knapp 31.000 Euro. Ob diese für Europa angepasst werden, ist noch nicht bekannt. Falls nicht, wäre der BYD Seal somit günstiger als ein Tesla Model 3 und ein VW ID.3. Medienberichten zufolge soll das chinesische E-Auto zunächst in Schweden und Deutschland auf den Markt kommen.