Nach langem Warten und zahlreichen Teasern sowie Designstudien wurde der neue Elektro-Bulli namens ID.BUZZ und dessen Transporter-Version ID.BUZZ Cargo nun endlich vorgestellt. Das Fahrzeug geht fast unverändert von der Studie in die Serienversion über. Man findet nur kleine Abänderungen am Fahrzeug. Das Außendesign entspricht der aktuellen VW-Sprache und verfügt über LED-Matrix-Leuchteinheiten samt LED-Signaturband. Eine Schnauze besitzt der ID.BUZZ kaum. Die Haube geht fast senkrecht in die steile Windschutzscheibe über. Die Ausläufer der Lichter ziehen sich seitlich weit an die Vordertüren heran. Dort am Kotflügel auf der Fahrerseite befindet sich auch die Ladebuchse des Stromers. Darüber sitzt eine große dreieckige Fensterfläche. Die eigentlichen Türen samt Seitenspiegeln fangen erst dahinter an. Die Fondtüren bestehen aus klassischen Schiebetüren. An der D-Säule zieren den Van rechteckige Designelemente, die an die Motorlüftungsschlitze des Ur-Bullis erinnern. Das Heck besteht aus schmalen Leuchten und einer großen Klappe.

Foto: Volkswagen
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Modernes Cockpit mit bis zu 30 Assistenzsystemen

Auch im Interieur des Vans geht es VW-ID.-typisch reduziert zu. Zentral in der Mitte schaut man auf ein serienmäßiges 10-Zoll-Display. Gegen Aufpreis kann man auf 12 Zoll aufrüsten. Das System ist ab Werk mit den Online-Diensten von VW sowie der „App-Connect“-Funktion zu Smartphone-Einbindung ausgestattet. Upgedatet wird die Software mittels „Over-the-Air“-Technologie. Hinter dem Lenkrad sitzt ebenfalls ein Bildschirm mit einer Größe von 5,3 Zoll. Für die Gangauswahl gibt es seitlich am Lenkrad einen Lenkstockhebel. Die Klimaanlagensteuerung erfolgt per berührungsempfindlichen Tasten, die man beispielsweise auch aus dem neuen Golf kennt. Auf eine klassische Mittelkonsole verzichtet Volkswagen gänzlich. Hier gibt es eine herausnehmbare Multifunktionsbox.

Foto: Volkswagen
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In Sachen Sicherheitsassistenzsysteme bietet VW beim ID.BUZZ alle derzeit üblichen Features, wie eine Müdigkeitserkennung, eine Multifunktionskamera oder eine Warn- und Gefahrenmeldung mit teilautomatisierter Quer- und Längsführung. Insgesamt stehen bis zu 30 Assistenten zur Verfügung.

Der Siebensitzer kommt später

Der ID.BUZZ sitzt auf der MEB-Plattform des Konzernes, wobei der Radstand deutlich länger ist als bei den restlichen E-Fahrzeugen. Zunächst wird es aber nur den kurzen Elektro-Bulli mit 4,71 Meter Länge und fast zwei Meter Höhe geben. Diese Version ist als Fünfsitzer konfiguriert. Bei der Materialwahl der Sitze setzt VW auf recycelte Stoffe. Echtleder wird im Van keines angeboten. Die Rückbank ist um 15 Zentimeter längs verschiebbar. Der Kofferraum verfügt über einen optionalen Einlegeboden, um eine ebene Fläche zu schaffen. Insgesamt stehen hier 1.121 Liter zur Verfügung. In der Cargo-Version gibt es eine 3er Bank (optional zwei Einzelsitze) vorne und ein abgeschlossenes Ladeabteil hinten.

Foto: Volkswagen
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Die kommenden längeren Versionen werden dann mit sechs beziehungsweise sieben Sitzen ausgestattet sein und einen verlängerten Radstand besitzen. Diese Modelle sind künftig auch für den US-Markt bestimmt.

Unerwartete Ladepower und bis zu 500 Kilometer Reichweite

Für den Marktstart ist für den ID.BUZZ und dessen Cargo-Version zunächst eine 82-kWh-Batterie vorgesehen. Der elektrische Heckmotor leistet dabei 204 PS sowie 310 Newtonmeter Drehmoment und treibt die Hinterachse an. Die Höchstgeschwindigkeit wurde vom Hersteller elektronisch bei 145 km/h abgeriegelt. Die Reichweite ist mit rund 500 Kilometer nach WLTP angegeben. Für Ende 2023 ist für den ID.BUZZ Cargo auch eine kleinere Akku-Option geplant. Diese wird auf 52 kWh kommen und für rund 300 Kilometer Reichweite nach WLTP ausgelegt sein.

Foto: Volkswagen
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Für eine Überraschung sorgten die von VW vorgestellten Daten zur Ladeleistung des Bullis. Per Gleichstrom sollen hier bis zu 170 kW möglich sein. Zum Vergleich: Der ID.4 kommt auf nur 125 kW. Das bedeutet, dass man den ID.BUZZ in etwa 30 Minuten von 5 auf 80 Prozent aufladen kann. Serienmäßig ist auch das bidirektionale Laden möglich.

Die Preise sind noch ausständig

Für den Anfang wird VW für den ID.BUZZ zwei Ausstattungslinien bereitstellen. Die Einstiegsversion „Pure“ und die darüber angesiedelte Version „Pro“. Weiters ist eine teurere und begrenzt verfügbare „First Edition“ erhältlich. Dazu gesellt sich auf der anderen Seite die günstigere Cargo-Variante. Die genauen Preise hat uns Volkswagen aber noch nicht verraten. Der Marktstart ist für den kommenden Sommer geplant.