Die Wintermonate können nicht nur für Autofahrer eines Verbrenner-Modells herausfordernd sein, sondern auch für Neulinge im Elektro-Segment, die oft nicht wissen, wie man mit einem E-Auto in der Kälte umgehen soll. Eines ist schon mal vorab sicher: Die Außentemperaturen haben Einfluss auf die Leistungsfähigkeit solcher Fahrzeuge. Je kälter es wird, umso schneller sinkt die Reichweite. Doch es gibt einige Tipps, wie Fahrer von E-Autos gut durch die winterliche Jahreszeit kommen und auch in diesen Monaten die optimale Reichweite nutzen können.

Aufwärmen des Innenraums und der Batterie durch geplante Lade- und Abfahrtzeiten

Bei kalten Temperaturen ist es ratsam, das Fahrzeug besser an der Ladestation oder der Steckdose angeschlossen zu lassen, auch wenn es nicht geladen werden muss. Das Auto erwärmt dadurch die Batterie, so dass diese auf Fahrten bei kaltem Wetter besser vorbereitet ist. Noch effektiver ist es, die Abfahrtzeit vorab festzulegen. Bei vielen Modellen kann diese durch Hersteller-Apps oder über die Fahrzeugeinstellungen programmiert werden. So kann das Auto die Batterie oft bis zu einer Stunde vor der gewünschten Abfahrtszeit vorwärmen. In den letzten 15 Minuten vor der Abfahrt wird der Fahrzeuginnenraum dabei auf die vom Fahrer gewünschte Temperatur direkt vom Stromnetz aus aufgeheizt. Damit steht zu Fahrtbeginn die volle Akku-Leistung zur Verfügung und während der Fahrt muss weniger an Heizleistung beansprucht werden.

Sitz- und Lenkradheizung einschalten

Um die Reichweite nochmals etwas zu erhöhen, kann statt einer höher eingestellten Innenraumheizung, die Sitz- und Lenkradheizung benutzt werden. Denn: Ein beheizter Sitz oder ein beheiztes Lenkrad braucht unterm Strich weniger Energie, als über die Standartheizung des Fahrzeugs den gesamten Innenraum zu erwärmen.

Beheizte Scheiben und die Umluftfunktion nutzen

Steht das Fahrzeug bei Schneefall oder in eisigen Nächten unter freiem Himmel, sollte es vor Fahrtantritt zunächst von Schnee und Eis befreit werden. Dies gilt vor allem für Front- und Heckscheibe, um ein Beschlagen der Fenster zu vermeiden. Daher kommt idealerweise die beheizbare Front- und Heckscheibe zum Einsatz. Diese verbraucht weniger Energie als die Lüftung. Kommt die Lüftung trotzdem zum Einsatz, dann besser mit der Umluftfunktion und nicht im Defrost-Modus. Auf diese Weise verhindert die bereits warme Luft im Innenraum das Beschlagen der Scheiben.

Unterwegs an Schnell-Ladesäulen

Bei niedrigen Außentemperaturen ist die Ladeleistung der Batterie aufgrund physikalischer Gegebenheiten deutlich eingeschränkt. Die Ladegeschwindigkeit an der Stromtankstelle kann aber verbessert werden, wenn die Innenraum-Klimatisierung und Heizung mindestens für die ersten zehn Minuten des Ladevorgangs komplett abgeschaltet werden. Das ermöglicht es dem Fahrzeug, die zur Verfügung stehende Heizleistung zum Erwärmen der Batterie zu nutzen, was die Ladeleistung verbessert.

Angepasstes Fahrverhalten

In winterlichen Gegebenheiten kommt es vor allem auf eine vorausschauende und möglichst gleichmäßige Fahrweise an. Dies ist nicht nur ratsam, um auf eisigen Flächen nicht von der Fahrbahn zu rutschen, sondern auch um den Akku und die Reichweite des E-Autos zu schonen. Als Tipp kann man hier auf das Ein-Pedal-Fahren zurückgreifen, welches in den meisten E-Fahrzeugen möglich ist. Anstatt das Bremspedal zu betätigen, genügt es dank der Rekuperations-Verzögerung in den meisten Fällen, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Die dabei gewonnene kinetische Energie wird als Strom wieder in die Batterie eingespeist. Falls erforderlich, kann der Fahrer natürlich jederzeit zusätzlich das Bremspedal betätigen.