Auf dem Weg zur Nummer eins: Bis 2016 will Nissan zur absatzstärksten asiatischen Automobilmarke in Europa aufsteigen. Dies wäre nicht das erste Mal, dass Nissan eine Führungsrolle in der Automobilbranche übernimmt - man denke nur an den Nissan QASHQAI als Begründer des modernen Crossover-Segments oder an den LEAF als erstes Großserien-Elektroauto. Aus Anlass des 40. Geburtstags, den Nissan 2012 in Deutschland feiert, laden wir Sie zu einem Streifzug durch die stets von Innovationen geprägte Nissan-Historie ein.

Gleich zweimal revolutionierte Nissan den Antrieb der japanischen Regierungsfahrzeuge. Zuerst in Form einer hubraumstarken Limousine, mit der Nissan schon 1965 völlig überraschend die japanische Prestigeklasse aufmischte: Der Nissan President verstand sich als Vorbote des kaiserlichen Prince Royal, ersetzte mit säuselnden Sechszylindern die letzten rau laufenden Vierzylinder im ministerialen Fuhrpark und schaffte mit dem ersten modern konstruierten japanischen Vierliter-V8 (Typ Y40) den Aufstieg zum Dienstwagen des japanischen Ministerpräsidenten Eisaku Sato.

1991 überraschte Nissan dann mit dem weltweit ersten staatstragenden Repräsentationsfahrzeug, das von einem Elektromotor lokal nahezu emissions- und geräuschfrei angetrieben wurde. Die Abrollgeräusche des viertürigen Cabriolets wurden stets weit überlagert vom Jubel der Menschenmassen beim Anblick politischer und sportlicher Prominenz, die den offenen President EV bei Paraden regelmäßig zu einer besonderen Form des Bades in der Menge nutzte.

Limitierte Höchstgeschwindigkeit

Tatsächlich wurde der President EV schnell zu einem der populärsten Leihwagen, die Nissan für offizielle Anlässe zur Verfügung stellte. Dazu zählten neben politischen Auftritten auch nationale Sportfeste wie Siegesparaden von Sumoringern und Marathonläufern. Für diese Zwecke genügte eine auf 40 km/h limitierte Höchstgeschwindigkeit, da so die Kapazität der Batterien geschont wurde. 100 Kilometer Reichweite sollte der President EV selbst dann ermöglichen, wenn das Spurtvermögen des über drei Tonnen wiegenden und 5,23 Meter langen Cabriolets voll genutzt wurde.

Auch bei passiven und aktiven Sicherheitssystemen setzte der President stets Maßstäbe. 1970 feierte das erste elektronische Vierrad-ABS im President Weltpremiere, 1993 gab es den ersten Airbag in einer Chauffeurlimousine für den hinten links sitzenden Passagier (der Fahrer sitzt in Japan auf der rechten Seite).

Nie fuhr der President seiner Zeit aber weiter voraus als mit elektrischem Antrieb und der blauen Typenkennung EV. Bis heute hat die nach oben offene Staatslimousine weder Nachfolger noch Nachahmer gefunden.