Ein Wochenende voller Debüts liegt hinter Jeffrey Schmidt. Der Schweizer bestritt in Oschersleben beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters seine ersten beiden Rennen für BWT Mücke Motorsport. An seiner Seite: Kein Geringerer als DTM-Pilot Jamie Green, der Schmidts eigentlichen Teamkollegen Stefan Mücke vertrat.

Vor mehr als 25.000 Zuschauern fuhr das Duo beim ersten gemeinsamen Auftritt in der 'Liga der Supersportwagen'. Im Qualifying zum Samstagslauf stellte der Liestaler seinen Audi R8 LMS als bester Pilot des Teams auf Rang zehn und schloss das Rennen gemeinsam mit Green auf Rang acht in den Punkten ab.

Im zweiten Qualifying am Sonntag kam Green aufgrund der Dichte des Feldes und seiner geringen Erfahrung im ADAC GT Masters - er bestritt gerade einmal sein zweites Rennwochenende - nicht über Rang 21 hinaus. Wenn der DTM-Pilot nur zwei Zehntel schneller gewesen wäre, hätte Rang sieben herausspringen können. Ein technischer Defekt verhinderte eine Aufholjagd im Rennen und zog eine Durchfahrtsstrafe nach sich. So mussten sich Schmidt und Green mit Rang 26 begnügen.

Das nächste Rennwochenende im ADAC GT Masters steht für Schmidt bereits in zwei Wochen an. Vom 27. bis 29. April gastiert die Serie erstmals im tschechischen Most. Der Schweizer wird dann zum ersten Mal zusammen mit Stammpilot und Ford Werksfahrer Stefan Mücke ins Lenkrad greifen.

Gleich in deinem allerersten Rennen für BWT Mücke Motorsport bist du in die Top-10 gefahren. Wie zufrieden bist du mit dem Samstagsrennen?
Punkte zum Saisonauftakt sind immer gut und die nehmen wir gerne mit. Gleichzeitig weiß ich, dass schon im Qualifying viel mehr möglich gewesen wäre. Wir hatten erwartet, dass es zum Ende der Session aufgrund der schwierigen Bedingungen zu einigen Zwischenfällen kommen würde und sind daher früh auf die Strecke. Tatsächlich blieben die erwarteten Unterbrechungen aus und während unsere Reifen ihren Peak bereits überschritten hatten, profitierten die anderen Piloten von der immer mehr abtrocknenden Strecke. Unser Rückstand auf Rang zehn zu Platz drei betrug lediglich 1,5 Zehntelsekunden - das wäre bei uns auch drin gewesen. Im Rennen selbst bin ich schnell auf Rang sieben nach vorne gekommen. Wir haben entschieden, lange draußen zu bleiben und ich musste richtig pushen. Beim Boxenstopp kam es leider zu einem kleinen Missverständnis zwischen Jamie Green und dem Ingenieur, wodurch wir drei Sekunden verloren haben - in diesem engen Feld eine Welt! So kamen wir auf Rang neun zurück, wobei Rang fünf drin gewesen wäre. Am Ende haben wir noch von der Disqualifikation eines Konkurrenten profitiert und landeten schließlich auf Rang acht.

Was ist beim Boxenstopp im Sonntagsrennen passiert?
Die Batterie hat Probleme gemacht, daher haben beim Boxenstopp diverse Systeme im Auto nicht mehr richtig funktioniert. Unter anderem ist das System ausgefallen, das die im Reglement vorgeschriebene Mindestzeit für den Boxenstopp anzeigt. Nachdem ich das Cockpit von Jamie übernommen hatte, musste ich also nach der per Hand gestoppten Zeit des Ingenieurs losfahren. Leider waren wir einen Tick zu früh dran (0.3 Sek) wodurch wir eine Durchfahrtsstrafe erhalten haben. Danach befanden wir uns auf verlorenem Posten. Meine Rundenzeiten waren gegen Rennende auf dem Niveau der Spitze, aber das hat leider nichts mehr genützt. Mir ist es lieber, wenn dies im Rennen auf einer Position außerhalb der Punkte schief geht, denn dann kann man daraus lernen und beim nächsten Rennen läuft es schon besser.

Du bist an diesem Wochenende zum ersten Mal mit DTM-Pilot Jamie Green gefahren. Wie hat die Zusammenarbeit funktioniert?
Jamie ist wirklich sehr cool und zuvorkommend. Wir haben uns vom ersten Moment an perfekt verstanden. Wir sind beide begeisterte Radfahrer und hatten somit von Beginn an ein Thema, über das wir sprechen konnten. Er bringt so viel Wissen aus der DTM mit und es macht Spaß, mit einem so erfahrenen Piloten zu arbeiten. Wir werden in dieser Saison ja noch weitere Rennen gemeinsam bestreiten und ich bin sicher, dass wir noch mehr zusammenwachsen und als Einheit arbeiten.

Bereits in knapp zwei Wochen geht es mit dem ADAC GT Masters weiter zum Autodrom Most. Welche Erwartungen hast du an die Strecke?
Ich selbst bin dort noch nie unterwegs gewesen. An diesem Wochenende fahre ich zusammen mit Stefan Mücke und der große Vorteil ist, dass er die Strecke kennt. Ich war noch nie der große Simulator-Fahrer, deshalb werde ich mich mit Onboard-Videos vorbereiten und mich mental auf den Kurs einschießen. Zusammen mit Stefan zu fahren, wird wieder eine neue Herausforderung. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam ein gutes Wochenende haben können.