Sieben Fahrer mit Titelchancen auf vier verschiedenen Supersportwagen: Am Ende der bisher spannendsten ADAC GT Masters-Saison ist die Titelvergabe vor dem Finale in Hockenheim (28. bis 30. September) so offen wie nie zuvor. Corvette, Porsche, Mercedes-Benz und BMW ALPINA kämpfen im badischen Motodrom um die Meisterschaft. Setzen sich die Tabellenführer Diego Alessi (40, I) und Daniel Keilwitz (23, Villingen / Callaway Competition) auf Corvette durch oder können die Verfolger, Porsche-Pilot Christian Engelhart (25, Kösching / Team Geyer & Weinig EDV / Schütz Motorsport) sowie das Mercedes-Benz-Duo Sebastian Asch (26, Ammerbuch) und Maximilian Götz (26, Uffenheim / kfzteile24 MS RACING Team) beim Finale die Titelentscheidung nochmals zu ihren Gunsten drehen? Auch Titelverteidiger Dino Lunardi (33, F), der sich den BMW ALPINA B6 mit Maxime Martin (26, B / ALPINA) teilt, hat noch Chancen auf die Meisterschaft und könnte als erster Champion des ADAC GT Masters seinen Titel erfolgreich verteidigen.

Sieben Fahrer kämpfen um den Titel im ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters
Sieben Fahrer kämpfen um den Titel im ADAC GT Masters, Foto: ADAC GT Masters

"Septett" der Titelkandidaten nur durch 18 Punkte getrennt

Sieben Fahrer, 18 Punkte: Das sind die Kennzahlen im Meisterschaftskampf. Alle sieben Titelkontrahenten sind in der Tabelle nur 18 Punkte voneinander getrennt. Bei 50 Punkten, die in Hockenheim noch an die Sieger der beiden Rennen zu vergeben sind, eine spannende Entscheidung. Der Vorsprung der beiden Tabellenführer Alessi/Keilwitz auf Verfolger Engelhart: sieben Punkte. "Wir wollen den Titel und haben als Tabellenführer die beste Ausgangsposition", stellt Daniel Keilwitz nüchtern fest. "Sieben Punkte Vorsprung sind nun einmal sieben Punkte Vorsprung. Das müssen die anderen erst mal aufholen."

Christian Engelhart tritt in Hockenheim mit einem neuen Teamkollegen im Porsche 911 an. Sean Edwards (25, GB) vertritt Nick Tandy (27, GB), der aufgrund einer Terminüberschneidung verhindert ist. Mit Edwards fuhr Engelhart schon auf dem Nürburgring im Juli auf das Podium. Der Tabellenzweite hat Vertrauen in seinen britischen Teamkollegen: "Ich sehe den Wechsel des Teamkollegen beim Finale nicht als heikel an. Sean und ich kennen Hockenheim sehr gut und die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der Porsche im ADAC GT Masters in Hockenheim sehr gut funktioniert."

Für ein Novum sorgen Rennfahrersohn Sebastian Asch und Maximilian Götz. Als erstes Fahrerduo im ADAC GT Masters kämpfen die beiden Mercedes-Benz Piloten bis zum Finale um den Titel, sind aber in der Saison 2012 noch sieglos. Mit Konstanz, Zuverlässigkeit und hoher Rennintelligenz fuhren Asch/Götz bei der Hälfte aller bisherigen Rennen auf das Podium und punkteten nur in zwei Rennen nicht. An einen Sieg glaubt Götz auch in Hockenheim nicht, an den Titel aber sehr wohl: "Es wird in Hockenheim ein heißer, enger Kampf. Wir werden vermutlich aus eigener Kraft das Rennen nicht gewinnen können, aber werden sicherlich dort sehr stark sein. Ich erwarte, dass alle Titelkontrahenten wie schon am Nürburgring dicht beieinander fahren. Der Schlüssel zur Meisterschaft ist, gut durch die beiden Rennen zu kommen und sich zuvor im Qualifying schon eine gute Startposition zu sichern."

Die größte Herausforderung liegt in Hockenheim vor Titelverteidiger Dino Lunardi. Gemeinsam mit Maxime Martin hat der Franzose 18 Punkte Rückstand und hofft beim Finale auf schlechtes Wetter. "Bei Regen ist unser BMW ALPINA extrem stark. Sollte die Strecke beim Finale nass sein, rechne ich mir gute Chancen aus. Bei trockener Strecke dürfte es für uns aber sehr schwer werden, den Rückstand noch aufzuholen."

Frentzen will Callaway-Team zum Teamtitel verhelfen

Heinz-Harald Frentzen kann noch zum Sieg der Teammeisterschaft beitragen, Foto: ADAC GT Masters
Heinz-Harald Frentzen kann noch zum Sieg der Teammeisterschaft beitragen, Foto: ADAC GT Masters

Offen ist beim Finale auch noch die Teamwertung. Callaway Competition aus Leingarten bei Heilbronn, für die das Finale in Hockenheim ein Heimspiel ist, führt mit 16 Punkten vor der Mercedes-Benz Mannschaft kfzteile24 MS RACING Team aus dem Schwarzwald. Im Kampf um die Teamkrone spielt auch Heinz-Harald Frentzen (45, Neuss) eine große Rolle. Der ehemalige Formel-1- und DTM-Pilot startet zusammen mit Lokalmatador Andreas Wirth (27, Heidelberg / Callaway Competition) auf Corvette und kann mit einem guten Ergebnis den Ausschlag für den Sieg seiner Callaway-Mannschaft in der Teamwertung geben.

Duell in der Amateurwertung zwischen Dolenc und Poulsen

Ein Duell zwischen Swen Dolenc (44, Maulbronn / FACH AUTO TECH) im Porsche 911 und Kristian Poulsen (36, DK / Young Driver AMR) im Aston Martin V12 Vantage bestimmt den Titelkampf in der Amateurwertung. Nur der Schwabe, der aus der Nähe von Pforzheim stammt, und der Däne kommen noch für den Amateurtitel in Frage. Vor den letzten beiden Saisonläufen hat Dolenc einen Vorsprung von 24 Punkten auf Poulsen. Doch die ADAC GT Masters-Saison 2012 hat bisher gezeigt: Unmöglich ist nichts, es bleibt spannend bis zur letzten Runde.