Das ADAC GT Masters fährt auf der Erfolgsspur und setzt in der Saison 2011 neue Bestmarken bei Teilnehmern und Markenvielfalt. Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
Hermann Tomczyk: Wir haben bereits frühzeitig zum Ende der vergangenen Saison den Teams eine Planungssicherheit mit Kalender, TV-Übertragung und attraktiven Rahmenbedingungen wie Einschreibegebühr und Preisgeldstruktur geboten. Zudem gibt es immer mehr Hersteller, die ein interessantes Kundensportprogramm mit spektakulären Supersportwagen im Angebot haben.

Was sagen Sie zu Heinz-Harald Frentzens bisherigen Leistungen?
Hermann Tomczyk: Heinz-Harald Frentzen war und ist immer noch ein echter Vollblut-Racer. Neben seiner Steigerung im Saisonverlauf beeindrucken mich auch seine umgängliche Art mit den Fans im Fahrerlager, seine professionelle Medienarbeit und wie er mit seinem noch nicht so erfahrenen Teamkollegen Sven Hannawald analytisch und systematisch arbeitet.

Welche Fahrer haben Sie persönlich in dieser Saison am meisten überrascht?
Hermann Tomczyk: Neben der bereits erwähnten Performance-Steigerung von Heinz-Harald Frentzen sind es vor allem solch junge Rennfahrer wie ein Luca Ludwig, Christoper Mies oder die beiden Stuck-Brüder, die mit starker Leistung auf der Strecke und ihrer angenehmen Art positiv auffallen.

Neben früheren DTM-Piloten wie Alexandros Margaritis haben auch Nachwuchsfahrer wie Dominik Baumann das ADAC GT Masters für sich entdeckt. Eine gute Schule für junge Talente?
Hermann Tomczyk: Definitiv. Zum einen bieten wir erstklassigen Rennfahrern wie früheren Formel 1- und DTM-Fahrern ein Wettbewerbsumfeld auf Top-Niveau. Zum anderen gibt es für talentierte Nachwuchs- und Amateurfahrer sehr gute Aufstiegschancen entweder innerhalb der Formelklassen vom ADAC Formel Masters in den ATS Formel- 3-Cup oder auch von der ADAC PROCAR und den Formelserien ins ADAC GT Masters.

Die Balance of Performance, die für Chancengleichheit der Supersportwagen und für spannende Rennen sorgt, steht in dieser Saison oft in der Kritik. Wie beurteilen Sie dieses Thema?
Hermann Tomczyk: Die Aufgabe - aufgrund der verschiedenen Stellschrauben wie unterschiedliche Streckencharakteristiken, Fahrzeugkonzepte oder wechselnde und unterschiedliche Fahrerpaarungen -, allen gerecht zu werden, ist sicherlich nicht einfach. Meiner Meinung nach hat es über den Saisonverlauf hinweg durch die Einstufungen und Anpassungen der unabhängigen GT-Kommission aber eine ausgeglichene Chancengleichheit für alle Fahrzeuge gegeben. Zudem liegen in den meisten Trainings-Sessions oft bis zu 20 Fahrzeuge innerhalb einer Sekunde.

Worauf dürfen sich die Fans in der Saison 2012 freuen?
Hermann Tomczyk: Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit unserem Kalender noch attraktiver werden. Zudem dürfen wir sicherlich auch das eine oder andere weitere neue GT3-Fahrzeug wie einen Aston Martin oder McLaren am Start sehen.

Das ADAC GT Masters startete 2011 erstmals bei drei Auslandsrennen. Werden in der Saison 2012 weitere Auslandsrennen folgen?
Hermann Tomczyk: Wir sind aktuell noch in den letzten Gesprächen mit den infrage kommenden Rennstrecken sowie unseren ADAC Regionalclubs hinsichtlich der sportlichen Ausrichtung der einzelnen ADAC Masters Weekends. Prinzipiell können wir uns wieder zwei attraktive Auslandsgastspiele vorstellen.