Der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen streift sich am Osterwochenende wieder den Helm über. Beim Saisonauftakt des ADAC GT Masters in der Motorsport Arena Oschersleben feiert der gebürtige Mönchengladbacher sein Comeback im Rennsport und startet in einer Corvette von Callaway Competition gemeinsam mit Skisprunglegende Sven Hannawald. Wenige Tage vor dem ersten Rennen spricht Frentzen mit dem ADAC über seine Debütsaison in der "Liga der Supersportwagen".

Herr Frentzen, kribbelt es schon wieder im Gasfuß so kurz vor dem Saisonstart?
Heinz-Harald Frentzen: Ich bin startklar! Es kann losgehen, die Tasche mit Helm und Fahreranzug ist schon gepackt. Ich freue mich schon sehr auf den Saisonstart in Oschersleben, erstmals seit dem Jahr 2006 fahre ich ja wieder eine komplette Saison in Deutschland.

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre erste Saison im ADAC GT Masters gesteckt?
Heinz-Harald Frentzen: Ich möchte vor allem mit meinem Teamkollegen Sven Hannawald zusammen gute Rennen fahren. Die Zielvorgabe ist eine andere als in der Vergangenheit, denn im ADAC GT hängt der Erfolg von unserer gemeinsamen Leistung ab. Der Spaß darf natürlich auch nicht zu kurz kommen. Das Ziel ist in dieser Saison gemeinsam mit Sven Hannawald zu arbeiten, um ihn dabei zu unterstützen, noch schneller zu werden.

Ist es nicht eine ungewohnte Rolle für jemanden, der in der Formel 1 und der DTM ein Rennauto für sich alleine hatte, sich nun das Fahrzeug mit einem Motorsport-Quereinsteiger wie Sven Hannawald zu teilen?
Heinz-Harald Frentzen: Darin besteht in diesem Jahr die große Herausforderung. Bisher war ich ein 'Einzeltäter', aber nun werden wir an der Leistung des zweiten Fahrers gemessen. Davon hängt auch unser Ergebnis ab. Es ist eine tolle Herausforderung, dass ich alles, was ich in der Vergangenheit gelernt habe, einem anderen Fahrer mitteilen kann. Sven Hannawald ist auch ein guter Schüler. Gleich beim ersten Mal, als wir uns trafen, noch lange bevor feststand, dass wir gemeinsam im ADAC GT Masters antreten, habe ich gemerkt, dass er als ehemaliger Profisportler Dinge sehr präzise aufnehmen und umsetzen kann. Die ersten gemeinsamen Tests haben das bestätigt und auch gezeigt, dass er auf sehr kleine Details achtet.

Wie verlief die Vorbereitung für Ihr Rennsportcomeback?
Heinz-Harald Frentzen: Wir haben einige Male mit der Corvette getestet. Die Corvette ist ein hervorragendes Fahrzeug und bietet eine gute Basis. Es hat mir bisher sehr großen Spaß gemacht. Ich habe mit dem Auto ein sehr gutes Gefühl, man kann mit der Corvette sehr viel machen. Die Leistungsdichte im ADAC GT Masters wird in diesem Jahr sehr hoch sein, allerdings wissen wir noch nicht, wie stark die Konkurrenz ist. Wir warten schon sehr gespannt auf den Saisonstart am Wochenende in Oschersleben.