Ein imposantes Feld von 40 traumhaften Sportwagen begeisterte bei ebenso traumhaftem Wetter die zahlreich in der Motorsport Arena Oschersleben erschienenen Fans.

Für Margaritis somit ein Debüt nach Maß mit dem in Oschersleben schon traditionell starken BMW Alpina B6 GT3. "Nach den Freien Trainings hatte ich uns nicht so weit vorn erwartet. Doch im Qualifying lief das Auto deutlich besser. Ich bin froh, bei dem eng zusammenliegenden Feld von ganz vorn starten zu können", freute sich der langjährige DTM-Pilot, der sich mit dem Franzosen Dino Lunardi (32) seinen Alpina teilt. Lediglich 5/1000 Sekunden trennten Margaritis von dem ABT-Audi R8 LMS von Christer Jöns (23, Ingelheim) /Jens Klingmann (20, Leimen). Heiko Hammel (22) aus Schwäbisch Hall sorgte mit Rang 3 für das beste Trainingsergebnis einer Dodge Viper im ADAC GT Masters seit 2007.

Selbstbewusst zeigte sich Frank Kechele nach seiner deutlichen Bestzeit im zweiten Zeittraining, bei dem er seinen Reiter-Lamborghini-Teamkollegen Peter Kox um mehr als eine halbe Sekunde schlug. "Oschersleben ist meine Hausstrecke, hier habe ich schon unzählige Kilometer abgespult. Alles andere als ein Rang unter den ersten drei wäre eine Enttäuschung gewesen." Kecheles Teamkollege, der Malaie Tunku Hammam Sulong, startet hingegen zum ersten Mal in der Magdeburger Börde: "Ihm fehlen noch zwei Sekunden, aber er steigert sich mit jeder Runde", ist der junge Ulmer fürs Rennen optimistisch.

Trotz der Pole-Position gibt es gemischte Gefühle im Team von Hans Reiter. Titelverteidiger Albert von Thurn und Taxis (27, Regensburg) fühlt sich nach seinem Unfall vor einer Woche bei einem Langstreckenrennen in Monza noch nicht wieder richtig wohl und muss auf den Saisonauftakt leider verzichten. Heinz-Harald Frentzen (43, Monaco) wird bei seinem Debüt in der "Liga der Supersportwagen" von der 19. Position aus ins Rennen gehen. Zu Beginn seines Qualifyings hielt sich der dreifache Grand-Prix-Sieger unter den besten fünf auf, konnte sich aber am Ende nicht mehr steigern.

Der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister zollte auch Tribut an das volle Starterfeld: "Ich wurde einmal aufgehalten, als vor mir ein langsames Auto auf der Ideallinie bummelte. Aber insgesamt ging es heute einfach nicht schneller", meinte Frentzen realistisch, der zu dem auch Lenkungsprobleme an seiner Corvette beklagte, die aber bis morgen dank über Nacht neu beschaffter Teile behoben sein sollten. Teamkollege Sven Hannawald (36, Hinterzarten) war trotz seines Mittelfeldplatzes (Rang 25) noch nicht ganz zufrieden. Selbstkritisch bemerkte er: "Ich hatte mit dem Verkehr keine Probleme, aber konnte einige Erkenntnisse nach den freien Trainings noch nicht umsetzen."