Sechs Rennen, drei Siege, dreimal Zweiter – Richie Stanaway, der 18 Jahre alte Neuseeländer vom Team ma-con Motorsport, ist der Mann der Stunde im ADAC Formel Masters. Sollte der "Kiwi" auch bei den anstehenden drei Läufen auf dem Hockenheimring weiter in Hochform antreten, könnte er bereits einen ordentlichen Grundstein in Richtung Titel legen.

Das wollen seine Verfolger natürlich verhindern, allen voran zwei Förderpiloten der ADAC Stiftung Sport: Patrick Schranner (19, Ingolstadt/Team KUG supported by TNB) und der baden-württembergische Kartaufsteiger Pascal Wehrlein (15, Worndorf/Mücke Motorsport) liegen auf den Tabellenplätzen zwei und drei.

Der Wahl-Berliner Stanaway reist mit 105 Zählern im Gepäck an die badische Rennstrecke. Das Duo in seinem Windschatten musste bereits etwas abreißen lassen: Schranner kommt auf 78 Punkte, Wehrlein auf 72. Noch größer ist der Abstand zum weiteren Verfolgerfeld, das von Mario Farnbacher (17, Lichtenau/ma-con Motorsport) angeführt wird. Der Kartaufsteiger, der ebenfalls von der ADAC Stiftung Sport gefördert wird, verbuchte bisher einen zweiten Platz und insgesamt 43 Zähler. Die maximal mögliche Punkteausbeute bei den drei Formel-Rennen eines ADAC Masters Weekend liegt bei 60.

Hochmotivierte Talente

Unabhängig von der Tabellenposition ist die Motivation bei allen Akteuren gleichermaßen hoch. Jedes Talent will im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Bestes geben – und im Idealfall über sich hinauswachsen. So wie zuletzt der Finne Joni Wiman (16, FIN/Eifelland-Racing), als er auf dem Sachsenring überraschend den Sprung aufs Podest schaffte. Viel vorgenommen für die Läufe sieben bis neun hat sich auch Lucas Wolf vom Team URD Rennsport, schließlich bestreitet er vor den Augen vieler Verwandter, Freunde und Sponsoren in Hockenheim seine Heimrennen. Der 15-Jährige wohnt nur 40 Kilometer von der Traditionsrennstrecke entfernt in Mörlenbach und kennt sie entsprechend gut. "Der Kurs ist alles andere als einfach, weil er sehr schnelle und viele dicht aufeinanderfolgende Kurven hat. Das ist auch körperlich sehr anstrengend. Zum Glück gibt es auch einige lange Geraden, auf denen man sich wieder etwas erholen kann", beschreibt Wolf. Als Schlüsselstellen hat er die Parabolika und das Motodrom ausgemacht. "Hier kann man viel Zeit gutmachen, aber auch verlieren."

Wolf strebt beim dritten Wettkampfwochenende seines Formel-Debütjahrs Plätze unter den besten sechs an – was ihm zuletzt auf der Mutstrecke Sachsenring bereits zweimal gelang. Dass er einen Heimvorteil in die Waagschale legen kann, glaubt er aber nicht: "Auf keiner Rennstrecke wird so viel getestet wie hier. Alle Teams und Fahrer kennen den Hockenheimring daher aus dem Effeff."