Zweimal Rang sechs und ein "Nuller", so lautet die ernüchternde Bilanz von Fabian Schiller nach dem sechsten Veranstaltungswochenende des ADAC Formel Masters auf der 3,629 km langen Kurzanbindung des Nürburgrings. Bei wechselhaften Witterungsbedingungen schaffte es der 17-jährige Förderpilot der Deutsche Post Speed Academy in den drei Sprintrennen über je 25 Minuten nicht, seinen Rückstand auf die Tabellenspitze zu verkürzen. Nachdem der gebürtige Bonner am Samstag immerhin noch 16 Punkte auf seinem Konto verbuchen konnte, fuhr ihm im dritten Lauf am Sonntag bereits in der ersten Runde ein übermotivierter Konkurrent ins Auto und er musste seinen Dallara-Volkswagen am Streckenrand abstellen.

Fabian Schiller hatte sich bei seinem Heimspiel mehr erhofft, Foto: F.Wagner
Fabian Schiller hatte sich bei seinem Heimspiel mehr erhofft, Foto: F.Wagner

Fabian Schiller enttäuscht

Mit großen Erwartungen war das Siegburger Team Schiller Motorsport zu seinem Heimspiel in die Eifel gereist. Auf dem nur etwa 70 Kilometer vom Teamsitz entfernt gelegenen Nürburgring wollte man an die guten Leistungen der vorangegangenen Rennen auf dem Slovakiaring anknüpfen und im Idealfall einen weiteren Sieg mit nach Hause nehmen. An der Spitze der Zeitenliste wurde Fabian Schiller jedoch nur im freien Training am Freitag notiert. Im Qualifying blieb die Stoppuhr für den Troisdorfer Nachwuchsrennfahrer bei 1:32,779 Minuten stehen, was Startplatz sechs bedeutete.

Fabian Schiller:
Leider lief das Wochenende nicht wie erhofft. Im Zeittraining waren wir zur falschen Zeit auf der Strecke und hatten somit keine freie Runde, als die Bedingungen am besten waren. Abgesehen davon hatte ich kleinere Probleme mit der Bremsperformance und war daher nicht so schnell wie im freien Training. Insgesamt hatten wir uns für unsere Heimrennen natürlich mehr vorgenommen - zumal das Wochenende richtig gut begann. Leider kämpften wir am Samstag etwas mit den niedrigen Temperaturen. Am Sonntag wäre mindestens ein Podiumsplatz drin gewesen, aber leider wurde ich schon in der ersten Runde unverschuldet aus dem Rennen gerissen. Unsere Geschwindigkeit war aber speziell im zweiten Rennen recht gut, weshalb ich optimistisch bleibe.

Rookie Nico Menzel zufrieden mit seiner Leistung

Für positive Stimmung im Team sorgte dagegen Nico Menzel aus Kelberg im zweiten Auto von Schiller Motorsport. Im Zeittraining blieb der Rookie lediglich 15 Hunderstel hinter der Bestzeit seines erfahrenen Teamkollegen zurück und verpasste in den beiden ersten Rennen jeweils nur ganz knapp den Sprung in die Top Ten. Im dritten Lauf zeigte der 16-jährige Eifelaner eine kämpferisch starke Leistung und ließ sich auch von einer Safetycar-Phase nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende konnte der Schützling der ADAC-Stiftung Sport als Achter drei weitere wichtige Punkte sammeln und seine Position in der Fahrerwertung erfolgreich verteidigen.

Nico Menzel am Nürburgring mit Leistungssteigerung, Foto: F. Wagner
Nico Menzel am Nürburgring mit Leistungssteigerung, Foto: F. Wagner

Nico Menzel:
Mein Qualifying-Ergebnis war nicht wirklich zufriedenstellend. Am Freitagmorgen lief es noch richtig gut und die Top-Drei waren in Reichweite. Im entscheidenden Moment haben wir es dann aber nicht optimal hinbekommen. Ich hatte Probleme mit der Balance. Am Sonntag erwischte ich einen sehr guten Start und habe schon in der Mercedes-Arena einen Platz gewonnen. Kurz nach Fabian's Unfall kam es leider auch bei mir zur Berührung mit einem Konkurrenten. Dabei wurde mein Auto leicht beschädigt und so war am Ende mehr als Platz acht nicht mehr möglich. Allgemein fällt mein Fazit zum Wochenende etwas enttäuschend aus. Wir hatten uns bessere Ergebnisse erhofft und müssen nun die Gründe für die Probleme finden.

Noch zwei Mal werden die Piloten des ADAC Formel Masters in dieser Saison aufeinandertreffen. Vom 19. bis 21. September geht es an den Sachsenring, bevor am ersten Oktober-Wochenende das große Finale auf dem Grand Prix-Kurs des Hockenheimrings stattfindet. In den verbleibenden sechs Rennen werden noch maximal 130 Punkte vergeben, so dass auch Schiller und Menzel die Gelegenheit haben, ihre Positionen in der Meisterschaft weiter zu verbessern.