Nach Überfahren der Ziellinie riss Sven Müller beide Arme in die Höhe. Der 19 Jahre alte Bingener vom Team ma-con hatte allen Grund zur Freude: Dank fehlerfreier Fahrt auf dem Hockenheimring sicherte er sich den Sieg beim vorletzten Lauf der ADAC Formel Masters-Saison 2011. Er triumphierte vor einem Fahrerduo des neuen Team-Meisters Motopark: Emil Bernstorff erkämpfte Rang zwei vor Artem Markelov. Tabellenführer Pascal Wehrlein belegte Platz fünf und kann sich wegen unverändert offener Verfahren seines greifbarnahen Titels nicht ganz sicher sein.

Der spätere Sieger Müller übernahm das Kommando beim Start. "Ich kam sehr gut weg und setzte mich neben Jason Kremer. In der erste Kurve bremste ich mich dann an ihm vorbei", berichtete Müller. Das wenig später nach einer Kollision zwischen Christina Nielsen und Maximilian Buhk ausrückende Safety Car beschleunigte den Puls des Spitzenreiters. "Ich war noch nie Erster hinter dem Safety Car und musste gut aufpassen, beim Restart alles richtig zu machen. Es hat aber alles prima geklappt", so Müller, der im Anschluss ungefährdet dem Sieg entgegen fuhr. "Mein Auto war super und es half mir, dass sich meine Hinterleute ordentlich behakten."

Zunächst setzten sich die von der ADAC Stiftung Sport unterstützten Mücke-Teamkollegen Kremer und Wehrlein auseinander, wobei Wehrlein letztlich die Nase seines Formel ADAC powered by Volkswagen vorn hatte. Vortagssieger Kremer drehte sich wenig später und musste sich am Ende mit Platz 16 begnügen. Wehrlein lieferte sich im Anschluss ein sehenswertes Duell mit dem Tabellenzweiten Emil Bernstorff. Dreimal wechselten sich die beiden auf der zweiten Position ab, bevor der Brite die Oberhand behielt. "Ein spannendes Duell", befand Bernstorff, der sich vom elften Startplatz nach vorn gekämpft hatte. "Ich hatte seinen super Start und machte in der Anfangsphase fünf Plätze gut. Das Safety Car half mir dann, Anschluss an die Spitze zu halten", klärte er auf.

Mit Bernstorff auf dem Podium freute sich Teamkollege Markelov. "Das war ein hartes Rennen", rekapitulierte der Moskowiter. "Zeitweise sind wir zu dritt nebeneinander gefahren. Als Wehrlein einen weiten Bogen fuhr, bin ich an ihm vorbeigekommen. Es ist schön, beim Finale wieder auf dem Podium zu stehen." Wehrlein musste sogar noch Hubertus Carlos Vier ziehen lassen. Der 16-Jährige Kartaufsteiger eroberte mit Rang vier seine bislang beste Platzierung im Formelsport und setzte damit die Vorgabe seines Teamchefs Hannes Neuhauser konsequent um. "Hubi fährt heute ein ganz starkes Rennen", prophezeite der Österreicher vor dem 23. Saisonlauf.