Beeindruckende Kulisse für die jungen BWT Mücke Motorsport-Piloten beim großen Heimspiel ihres Teams auf dem Lausitzring. Die ADAC Formel 4 lockte im Rahmenprogramm der DTM vergangenes Wochenende 67.500 Zuschauer zum Motorsport Festival Lausitzring. Und sie bekamen einiges geboten. Die starke Aufholjagd von Sophia Flörsch zum Beispiel, die sich im dritten Lauf am Sonntag von Startplatz 23 unter die besten Acht nach vorn kämpfte. Tom Beckhäuser zeigte auch an seinem zweiten Rennwochenende überhaupt eine beeindruckende Leistung. Im zweiten Lauf schaffte der Motorsport-Debütant den Sprung aufs Rookie-Podest. Dabei verpasste der BWT Mücke Motorsport-Pilot den Sieg in der Nachwuchswertung nur knapp.

Weniger Glück hatten diesmal Lirim Zendeli und Oliver Söderström. Der Deutsche lag im dritten Lauf des Wochenendes aussichtsreich auf einem Platz unter den Top-5, musste das Rennen aufgrund eines technischen Problems vorzeitig beenden. Nach einer fremdverschuldeten Berührung fiel Söderström im Sonntagsrennen auf den letzten Platz zurück kämpfte sich aber auf imposante Weise auf den 14. Rang zurück.

Die Highlights des Wochenendes

Unaufhaltsam: Ihr Potenzial hat Sophia Flörsch schon mehrfach unter Beweis gestellt. Zuletzt im dritten Lauf des ADAC Formel 4-Wochenendes auf dem Lausitzring. Die BWT Mücke Motorsport-Pilotin nahm das knapp 30-minütige Rennen vom 23. Startplatz aus in Angriff und zeigte in ihrer furiosen Aufholjagd Köpfchen und bewies Weitsicht. "Natürlich bin ich glücklich, dass ich jetzt die ersten Punkte einfahren konnte", so Flörsch nach dem Rennen. "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet. In der Formel 4 kann aber viel passieren." Auf Platz sieben fehlten der BWT Mücke Motorsport-Pilotin lediglich drei Zehntelsekunden. "Das war dann zumindest noch ein kleines Happy End zum Wochenende", so Flörsch.

Sechs Rennen, acht Top-10-Plätze: Mit den beiden Punkteankünften von Flörsch in den letzten beiden Rennen und Zendeli, der im ersten Lauf auf dem Lausitzring punktete, ist BWT Mücke Motorsport eines von fünf Teams, die in jedem einzelnen Rennen in die Top-10 fahren konnten. Damit liegt der Berliner Traditionsrennstall auf Platz vier der Teamwertung. Das nächste Rennwochenende der ADAC Formel 4 findet auf dem Red Bull Ring (09. bis 11. Juni) statt. Dort gilt es nach zwei Podestplätzen in den beiden Vorjahren an die Erfolge anzuknüpfen.

Steile Lernkurve geht weiter: Tom Beckhäuser hat seinen ersten großen Erfolg in der ADAC Formel 4 gelandet. Der junge Nachwuchspilot aus dem tschechischen Klecany fuhr beim Saisonauftakt in Oschersleben sein erstes Motorsport-Rennen überhaupt. Knappe drei Wochen später kämpfte Beckhäuser auf dem Lausitzring bereits bis zur letzten Runde um den Sieg in der Rookie-Wertung. "Bis zur letzten Runden war ich noch bester Rookie", so Beckhäuser. "Dann ist mein Hintermann leider an mir vorbeigekommen. Aber auch der zweite Platz in meinem fünften Karriere-Rennen überhaupt ist eine klasse Leistung, auf die ich für die restliche Saison gut aufbauen kann." Für Beckhäuser geht es in seiner ersten Saison darum, den Anschluss an das größtenteils deutlich erfahrenere Fahrerfeld der ADAC Formel 4 zu finden und sich Stück für Stück deren Zeiten zu nähern.

Das sagt Teamchef Peter Mücke: "Sophia war sensationell. Es hört sich natürlich toll an, wenn jemand von P23 auf den achten Platz vorfährt, aber es ist schade, dass sie von hinten losfahren musste. Schwer beeindruckt war ich von den tollen Fights, die sie sich geliefert hat. Sie hat nie aufgegeben und sich auch nicht zu Harakiri-Aktionen hinreißen lassen. Damit bin ich sehr zufrieden. Auch Lirim hat sich speziell im ersten Rennen gut nach vorne gekämpft und sich so die tolle Ausgangsposition für den finalen Lauf gesichert. Leider hatte er dort Pech mit einem Materialfehler, den wir noch genau analysieren müssen. Oliver hat mich vor allem im dritten Rennen überzeugt. Nach dem angestreiften Frontflügel im Startgewirr hat er sich nicht unterkriegen lassen und wirklich tolle Manöver gezeigt. Und bei Tom sieht man eine klare Lernkurve. Er ist jetzt schon am Feld dran - nach gerade einmal sechs Motorsport-Rennen überhaupt."