Beim A1 Team Schweiz hielt in Sepang (Malaysia) das stetige Auf und Ab der Vortage auch am Renntag an. Neel Jani gewann zunächst mit beeindruckender Überlegenheit den Sprint. Die Freude über den ersten Sieg der Saison wurde jedoch alsbald getrübt. Im Feature Race schied Jani bereits in der ersten Runde mit einem Dreher aus.

In dem über 11 Runden oder rund 60 km führenden Sprint nahm Jani dem zweitplatzierten Franzosen Loïc Duval fast zehn Sekunden ab. Und seine schnellste Runde absolvierte er um rund 0,6 Sekunden schneller als der zweitbeste unter den 19 Fahrern. Jani knüpfte damit an seine Leistungen in den vergangenen Jahren an; in Sepang hatte er den Sprint schon 2006 sowie 2007 gewonnen und im Vorjahr obendrein noch das Hauptrennen.

Mit den 11 Punkten aus dem Sprint rückte das Schweizer Team vorübergehend in den 3. Rang des Zwischenklassements vor. "Das Auto erwies sich als nahezu perfekt", stellte Neel Jani hinterher fest. "Ich war so gut unterwegs, dass ich mir für das Feature Race trotz der schlechten Startposition recht gute Chancen ausrechnen durfte." Doch es kam ganz anders.

Das Drama hatte schon vor dem Start des Hauptrennens begonnen, als Jani von den Stewards vom 16. auf den letzten Startplatz verbannt wurde. Dem Schweizer Team wurde ein Fehler beim Boxenstopp im Sprint angekreidet. Das linke Hinterrad war weggerollt und danach vom Mechaniker, der den Wagenheber bediente, aus dem Weg geräumt worden. Dazu wäre laut Reglement nur einer der vier mit dem Radwechsel direkt beschäftigten Leute befugt gewesen.

Neel Jani liess sich von der Strafe kaum beeindrucken: "16 oder 19, das läuft aufs Gleiche hinaus", sagte er sich und startete fulminant. Nach drei Kurven hatte er schon fünf Gegner überholt. "Dann sah ich vor mir rechts den Südafrikaner und links den Australier, der beim Anbremsen der folgenden Kurve ziemlich weit aussen fuhr. Ich entschloss mich innen an ihm vorbei zu stechen. Dabei verlor ich leider das Heck des Autos aus der Kontrolle und drehte mich. Zu allem Übel hin starb danach auch noch der Motor ab, womit für mich Feierabend war."

Der Schweizer Teamchef Max Welti wirkte nach dem Zwischenfall ein bisschen traurig. "Wenn man im Sprint gesehen hat, wozu Neel heute fähig war und wo er sich im Feature Race schon nach wenigen hundert Metern befand, kommt Wehmut auf. Angesichts des Schlussresultats hätten wir weit nach vorne kommen können, vielleicht sogar aufs Podest", ärgerte sich Welti. "Trotzdem gibt es auch positive Aspekte festzuhalten. Das Auto hat ein technisch anspruchsvolles und schwieriges Wochenende sehr gut abgeschlossen. Und nicht vergessen wollen wir, dass die Schweiz im Zwischenklassement Boden gut gemacht hat." Hinter dem um einige Längen davongezogenen Irland liegen sechs Teams recht nah beieinander.