Sommer, Sonne, Strand und Meer - so kennen wir Australien. Beim A1 Grand Prix in Eastern Creek vor den Toren Sydneys kam jedoch alles anders. Auf nasser Strecke und mit Slicks bereift lieferten sich die 22 Nationen packende Duelle und Überholmanöver am laufenden Band. Nach 14 Runden siegte der Fahrer, der seinen Erfolg schon am Tag zuvor angekündigt hatte: Loic Duval.

Der Franzose ging von der Pole Position ins Rennen und konnte sich gleich einige Sekunden absetzen, als er in der zweiten Runde die schnellste Rennrunde fuhr. Bis zur Zieldurchfahrt konnte er seinen Vorsprung auf die 21 Verfolger auf fast zehn Sekunden ausbauen. "Es fühlt sich einfach toll an", sagte Duval, dessen Team seit über einem Jahr nicht mehr gewonnen hatte. "Es war einfach perfekt und wir brauchten diesen Sieg wirklich. Der Regen hat die Sache nicht leichter gemacht, aber um die anderen brauchte ich mir keine Sorgen machen, denn wir hatten einen guten Speed. Ich habe einfach versucht keine Risiken einzugehen und das Auto auf der Strecke zu halten."

Um den zweiten Platz und die goldene Ananas stritten rundenlang Schweiz und Neuseeland. Neel Jani beendet das Duell mit einem Dreher im zweiten Teil des Rennens, als der Regen immer stärker wurde. "Das Duell mit Neel hat sehr viel Spaß gemacht", berichtete Jonny Reid, der den zweiten Platz erbte. "Danach konnte ich mich auf Loic konzentrieren, aber er hat bei den schweren Bedingungen einen guten Job gemacht und ich wollte im Hinblick auf die Meisterschaft keine Risiken eingehen."

Für die größte Überraschung sorgte der erst 18 Jahre alte Robert Wickens. Der Kanadier lieferte im Regen von Australien eine fast unglaubliche Leistung und fuhr von Startplatz 15 aufs Podium. "Wenn es nachher im Hauptrennen auch regnet können wir vielleicht noch ein paar Punkte holen", so Wickens nach seinem dritten Platz im Sprint. "Die meisten Überholmanöver habe ich gemacht, als es noch feucht war. Viele Fahrer sind auf der trockenen Linie geblieben und ich war einer der ersten, die die nasse Linie probiert haben."

Nach einer enttäuschenden Qualifikation ging es im Sprintrennen auch für das deutsche Team nach vorne. Einsatzfahrer Michael Ammermüller machte drei Plätze gut und kam auf Position vier ins Ziel. Ein Platz auf dem Podium verpasste der Pockinger dabei nur ganz knapp: Er kam nur neun Zehntel hinter Wickens ins Ziel, der ihn zuvor überholte. Hinter Ammermüller holten Jonathan Summerton, Lokalmatador John Martin sowie Adrian Zaugg und Sergio Jimenez punkte. Ein Trostpflaster und ein paar Zähler gab es für Jeroen Bleekemolen und Neel Jani für die Positionen neun und zehn.