Das A1 Team Deutschland, Tabellenführer im A1 GP World Cup of Motorsport, begann den zehnten und vorletzten Lauf der Saison 2006/2007 in Shanghai mit einer Bestleistung: Christian Vietoris aus Gönnersdorf in der Eifel erreichte in der Rookie-Session den ersten Platz.

Der 18 Jahre alte Nachwuchspilot fuhr in dem 520 PS starken A1 GP-Formel-Rennwagen bereits in der ersten Teilsession mit seiner Runde von 1.37,264 Minuten auf dem chinesischen Grand-Prix-Kurs die Bestzeit mit 0,101 Sekunden Vorsprung vor dem Formel-1-Testfahrer Narain Karthikeyan aus Indien. Im zweiten Teil des Trainings für A1 GP-Serienneulinge schlug Vietoris den Franzosen Jean-Karl Vernay mit seiner besten Runde von 1.36,236 Minuten um 0,459 Sekunden.

"Das war ein guter Anfang", erklärte Vietoris nach insgesamt 19 Runden. "Die Strecke war für mich neu und sie ist sehr schön. Die Anlage ist absolut modern, die Fahrbahn sehr breit und es hat mir so viel Spaß gemacht, dass Schanghai gleich eine meiner Lieblingsstrecken geworden ist. Wir haben an der Abstimmung der Flügel gearbeitet, da die Aerodynamik auf den langen Geraden entscheidend ist. Das Auto war ab Runde eins sehr gut, noch besser als zuletzt in Mexiko. Zu gerne würde ich auch hier das Rennen fahren. Aber A1 GP ist ein Nationensport und es ist vorher festgelegt worden, wer welche Sessionen fährt. Ich hoffe, dem Team mit meiner Arbeit geholfen zu haben."

Im anschließenden Freien Training übernahm Nico Hülkenberg das Cockpit. Der 19 Jahre alte Rheinländer aus Emmerich, der auch das Qualifying und die beiden Rennläufe absolvieren wird, lag zunächst vorn. Als er in einer Schikane einen Randstein überfuhr, brach der obere linke Querlenker an der Hinterachse. So belegte er mit seiner Zeit von 1.36,001 Minuten mit 0,428 Sekunden Rückstand den sechsten Platz. "Nach acht Formel-3-Testtagen musste ich mich erst wieder an den A1-GP-Rennwagen gewöhnen", berichtete Hülkenberg. "Anfangs lief es gut, dann brach der Querlenker. Vielleicht war ich an dieser Stelle etwas zu optimistisch unterwegs, doch normalerweise ist das Fahrwerk auch auf Randsteinen sehr robust. Nach der Reparatur blieb nicht mehr viel Zeit. Obwohl wir nur einen Reifensatz fuhren, wurden die Zeiten aller Autos immer besser. Sonst werden sie schlechter. Die Bodenhaftung der anfangs noch schmutzigen, unbenutzten Strecke hat sich also immer mehr verbessert. Ich bin gespannt auf das Qualifying am Samstag."