Die A1 Grand Prix Serie ist auf den Geschmack gekommen. Was sonst außer Reis und einer leckeren Pekingente sollte die 22 Nationen ein weiteres Mal in die Volksrepublik China locken? Richtig: Der Shanghai International Circuit. Von Hermann Tilke erbaut war der 4,6 Kilometer lange Kurs schon mehrfach Austragungsort der Formel 1, auch der Weltcup des Motorsports war schon einmal zu Gast. Im letzten Jahr fand das Saisonfinale auf der hochmodernen Strecke statt, diesmal ist es das zehnte und damit vorletzte Wochenende. Ein wenig Finalcharakter besteht trotzdem, denn das A1 Team Deutschland kann am Sonntag den zweiten Matchball nutzen und den Titelgewinn perfekt machen.

Am heutigen Trainingstag ging es zunächst einmal darum, den Kurs kennen zu lernen und die Fahrzeuge abzustimmen. Den Anfang machten die jungen Wilden, die in den Rookie-Sessions die 520 PS Boliden um die Strecke prügeln durften. Christian Vietoris hinterließ in den ersten 50 Trainingsminuten den besten Eindruck und holte die erste Bestzeit für Deutschland, bevor er das Cockpit an Stammfahrer Nico Hülkenberg übergab. Hinter Vietoris reihte sich gleich eine Reihe bekannter Namen ein. Jean Karl Vernay, der wieder für Frankreich im Einsatz ist, fuhr auf den zweiten Platz.

Christian Vietoris war bester Rookie, Foto: A1GP
Christian Vietoris war bester Rookie, Foto: A1GP

Mit fast einer Sekunde Rückstand belegte Oliver Turvey den dritten Platz für Großbritannien. Er wird das Auto für den weiteren Verlauf des Wochenendes an Robbie Kerr übergeben. Im Gegensatz dazu Narain Karthikeyan, Renger van der Zande und Jonathan Summerton auf den Rängen vier bis sechs. Sie werden das gesamte Wochenende im Cockpit verweilen. Marcel Fässler, der erneut die Rookie-Trainings für die Schweiz bestreitet, zeigte eine deutliche Verbesserung seines Speeds im Vergleich zum Lauf in Mexiko. Der ehemalige DTM-Pilot beendete das erste Training mit der siebt besten Zeit.

Nach der Mittagspause durften die Stammfahrer in die Lenkräder greifen. Die beste Trainingsrunde gelang Robbie Kerr in den letzten Minuten der Sitzung. Der Brite fuhr eine Zeit von 1:35.573 Minuten und war damit drei Hundertstel schneller als Jonny Reid in der "Black Beauty". Hinter dem Neuseeländer zeigte Jean Karl Vernay, dass er auch mit den besten Piloten der Serie mithalten kann. Der Franzose fuhr mit 1:35.680 Minuten auf Platz drei.

Hinter Indien und den USA reihte sich Rückkehrer Nico Hülkenberg auf der sechsten Position ein. Der 19-jährige aus Emmerich am Rhein legte 17 Runden zurück und kam auf 1:36.001 Minuten. Der sechste Platz würde im Rennen zum Titelgewinn reichen, ist aber sicherlich noch ausbaufähig. Hinter Hülkenberg komplettierten die Schweiz, Holland, Malaysia und Portugal die ersten Zehn. Die heimischen Fans traten den Weg nach Hause heute etwas enttäuscht an. Lokalmatador Congfu Cheng schaffte es nur auf Platz 14.