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Es ist kaum zu glauben, aber die neue A1GP Serie ging am vergangenen Wochenende in Dubai bereits in ihre kurze Winterpause. Erst Mitte Januar rücken die Boliden von Scheich Maktoum wieder aus. Dann zum siebten Rennwochenende in Indonesien.

Die Läufe elf und zwölf in der Heimat des Scheichs stellten wieder einmal eine schöne und kurzweilige Unterhaltung dar. Neben einigen spannenden Duellen und Überholmanövern, sorgte vor allem die Tatsache für Spannung, dass diesmal einige andere Nationen in der Spitzengruppe mitmischen konnten.

Ganz vorne waren es dennoch die üblichen Verdächtigen, die in beiden Rennen die Lorbeeren ernteten: Frankreich, Großbritannien und die Schweiz.

Das deutsche Team schloss hingegen an die durchwachsenen Vorstellungen der Vorwochen an: Platz 6 im Qualifying war aller Ehren wert, aber in den Rennen hatte Adrian Sutil erneut alles Pech der Welt. Zuerst kollidierte er im Sprint mit Tomas Enge und Alex Yoong und dann musste er im Hauptrennen gleich dreimal an die Box.

Insgesamt bedeutet dies, dass die Deutschen auch weiterhin mit 11 Zählern nur auf dem 17. Gesamtrang liegen. Da der Speed erwiesenermaßen vorhanden ist, ist das äußerst ärgerlich.

Viel erfreulicher wurde das Dubai Autodrom von den Piloten aufgenommen. Die Fahrer waren von der modernen und breiten Strecke mit ihren schnellen Kurven sehr angetan. Nur der auf die Strecke gewehte Sand sorgte für einige Probleme bei den Bremspunkten. Aber das war für alle gleich und lässt sich in der Wüste nun einmal nicht verändern.

Besonders positiv fiel Mathias Lauda auf, der zum zweiten Mal in dieser Saison für Österreich Punkte einfahren konnte. Er ist ein cleveres Rennen gefahren und hat sich aus Problemen herausgehalten. Trotzdem scheint es beim österreichischen Team nicht so richtig vorwärts zu gehen.

Denn Mathias kann mit Sicherheit deutlich besser abschneiden als es seine Qualifying-Platzierungen um den 20. Platz nahe legen. Wer in der Euro Formel 3000 schon eine Pole Position geholt hat, ist eindeutig besser, als er sich momentan hier verkaufen kann.

Die Halbzeitbilanz der A1GP Serie sieht ein deutlich überlegenes französisches Team, welches als einzige Ländermannschaft auf konstante Cockpitwechsel der beiden Fahrer setzt. Die Siegesserie der Franzosen gibt ihnen dabei Recht. Beim deutschen Team wechselt sich hingegen nur das Pech des einen Fahrers mit jenem des anderen ab.

In den Meisterschaftskampf wird in der zweiten Saisonhälfte wohl kein Außenseiter mehr eingreifen können. Das gilt insbesondere für das deutsche Team, dessen Meisterschaftszug schon längst abgefahren ist. Die Schweiz und Neel Jani besitzen aber noch eine Chance den Franzosen Paroli zu bieten.

Die Probleme mit den Radwechseln bei den Boxenstopps scheint man leider immer noch nicht in den Griff bekommen zu haben. Und auch die vielen Drive Through Strafen für Pit Lane Speeding muteten etwas seltsam an und ließen ein mögliches Problem mit der Elektronik erahnen.

Nichtsdestotrotz können wir nach sechs Rennwochenenden und zwölf A1GP-Läufen auf eine abwechslungsreiche, spannende und erfrischend neue erste Halbsaison zurückblicken, die Lust auf mehr gemacht hat.