Premiere beim prestigeträchtigsten GT-Rennen der Welt: Indy Dontje nahm am vergangenen Wochenende erstmals in seiner Karriere am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. Mit dem Team Black Falcon und seinen Teamkollegen Abdulaziz Al Faisal, Robert Huff und "Gerwin" fuhr der Niederländer ein starkes Rennen und arbeitete sich stetig nach vorne. Ein Getriebewechsel nach der Hälfte des Rennens warf die Mannschaft allerdings weit zurück. Nach dem Re-Start beendete ein Zwischenfall mit einem Konkurrenten das Rennen endgültig.

Indy über ...

... das Rennen: "Ich fuhr den Start und war vom ersten Moment an beeindruckt. Es war meine erste Einführungsrunde eines 24h-Rennens auf dem Nürburgring - einfach überwältigend. Die Leute haben gewunken, Flaggen geschwenkt und Feuerwerk gezündet. Der eigentliche Start war sehr hektisch, aber wirklich cool. Ich habe von Position 26 sofort vier Plätze gutgemacht und war nach kurzer Zeit auf Rang 19. Durch das verrückte Wetter wurde das Rennen schließlich unterbrochen und mein Teamkollege übernahm den Re-Start. Ich saß nochmals von Mitternacht bis 1 Uhr und ab 3 Uhr im Auto. Leider erlitten wir schließlich einen Getriebeschaden, dessen Reparatur rund drei Stunden dauerte. Ohne diesen Zwischenfall hätten wir sicherlich um ein Ergebnis innerhalb der Top-15 kämpfen können."

... das spektakuläre Ende: "Wir fuhren nach der Reparatur-Pause nochmals auf die Strecke. Platzierungen spielten keine Rolle mehr, dennoch war mein Speed absolut da und ich war in einem guten Rhythmus. Als ich schließlich im Bereich Pflanzgarten ankam, sah ich ein langsameres Auto vor mir. Auf dem Weg in eine Rechtskurve fuhr es nach links und ich nahm an, es würde mich durchlassen. Leider hatte mich der andere Fahrer nicht gesehen und lenkte stattdessen stark ein. Es kam zu einem recht spektakulären Unfall. Mir ist nichts passiert, doch meine Gedanken waren sofort bei meinem Unfall-Partner. Ich bin sehr glücklich, dass er den Unfall ebenfalls unbeschadet überstanden hat. Natürlich war es schade, dass das Rennen so zu Ende ging, ich werde das aber als Erfahrungsschatz von der Nordschleife mitnehmen."

... der unerwartete Wintereinbruch: "Ich konnte es kaum glauben, als es kurz nach dem Rennstart am Samstag plötzlich zu hageln begonnen hat. Das war wirklich heftig! Glücklicherweise wurde ich rechtzeitig über Funk informiert und bin sehr langsam und vorsichtig gefahren. Als ich die Spitze der Fuchsröhre erreicht hatte, ging nichts mehr. Es hatte sich ein Stau gebildet und wir mussten alle warten. In meinem Dach sind zwei Lufteinlässe, die normalerweise zugeklebt sind. Der Hagel schlug aber durch und plötzlich kam alles in mein Auto herein - das war kurios."

... die Bilanz: "Für mich ist das 24h-Rennen auf dem Nürburgring das größte und beeindruckendste GT-Event der Welt. Das Wochenende begann mit einigen Schwierigkeiten zwar nicht optimal, mit dem Einzug ins Top-30-Qualifying am Freitag haben wir uns aber zurückgemeldet. Ich wollte natürlich Vollgas geben, nach drei Unfällen von Konkurrenten wurde ich vom Team jedoch aufgefordert, es langsam angehen zu lassen. Bei einem 24h-Rennen macht es ohnehin keinen großen Unterschied, ob du von Rang 13 oder 26 startest. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich dieses Wochenende sehr genossen, und eine Menge mitgenommen habe. Natürlich möchte ich auch meinen Teamkollegen im Black Falcon Mercedes-AMG GT3 zum Sieg gratulieren. Ihre Leistung war wirklich beeindruckend und hat absolute Anerkennung verdient."

... das nächste Rennen: "Mitte Juni reise ich zur Blancpain Endurance Series nach Le Castellet. Das Rennen wird um 18 Uhr gestartet und geht bis Mitternacht. Vielleicht kann ich etwas von meiner gewonnenen Erfahrung während des 24-Stunden-Rennens gleich nach Frankreich mitnehmen. Dort starte ich wieder mit HTP Motorsport. Wir hatten einen sehr guten Test auf der Strecke und ich hoffe, dass wir den Schwung aus dem letzten Rennen in Silverstone mitnehmen können."