Pole Position und ein souveräner Start-Ziel Erfolg: das Besaplast Racing Team kann ausgesprochen zufrieden auf die 41. Auflage des ADAC Zurich 24h Rennens zurückblicken. Vor einer Traumkulisse von rund 210.000 Zuschauern und einem Millionenpublikum vor den TV Bildschirmen beeindruckte die Borkener Mannschaft mit einer starken Performance und sicherte sich mit dem Audi TT-RS verdientermaßen den Klassensieg in der SP4T.

"Wir haben über das gesamte Wochenende eine sehr starke Teamleistung gezeigt. Unsere Mechaniker haben einen tollen Job gemacht und auch die Fahrer haben sich nicht die geringsten Fehler auf der Strecke geleistet. Der Klassensieg freut uns alle sehr und ist der verdiente Lohn für die hervorragende Arbeit", lobte Teamchef Franjo Kovac nach der Zieldurchfahrt.

Dabei verlief der Auftakt in das härteste und anspruchsvollste Langstreckenrennen Deutschlands alles andere als einfach. So musste das Besaplast Racing Team von Freitag auf Samstag nach dem Nachtqualifying bereits das Getriebe am Audi TT-RS wechseln. In Rekordzeit schaffte es jedoch das Rennteam RCE rund um Clemens Pietzkowski, die die technische Betreuung vor Ort übernahmen, die Arbeiten am Fahrzeug zu erledigen und den Sportwagen aus Ingolstadt perfekt vorbereitet in das zweite Zeittraining zu schicken.

Zur Freude des Teams konnten Ex-DTM Champion Kurt Thiim, Fredrik Lestrup, Martin Tschornia und Franjo Kovac mit einer Rundenzeit von 8:59,603 min. dort nicht nur die Pole Position in der SP4T erzielen, sondern auch einen guten 43. Platz im Gesamtklassement. Trotz "angezogener Handbremse" fehlten dem Fahrerquartett gerade einmal zehn Sekunden zum Erreichen des "Top 40-Qualifyings".

"Es wäre für uns noch deutlich schneller gegangen, allerdings wollten wir uns nach dem Getriebewechsel erst einmal ein wenig zurückhalten und das Fahrzeug für das Rennen auf Herz und Nieren prüfen", so Pietzkowski. Das zweite Fahrzeug des Teams, ein BMW Mini Cooper S, konnten der amtierende Mini Trophy Meister Jürgen Schmarl, Formel Ford Europameister Ralf Eisenreich sowie die beiden Doppelstarter Franjo Kovac und Fredrik Lestrup auf Platz sechs der SP2T platzieren.

Pünktlich um 17 Uhr am Sonntag wurde dann das Feld auf die lange Reise durch die "Grüne Hölle" geschickt. Von der führenden Position in der zweiten Startgruppe nahm Martin Tschornia im Besaplast Audi TT-RS das Rennen auf und beschreibt seinen Stint vor der Traumkulisse entlang der Nürburgring Nordschleife wie folgt: "Die Startphase beim 24h Rennen ist einfach etwas ganz besonderes, weil gerade die Atmosphäre an der Strecke einfach unbeschreiblich schön ist. Ich konnte die Führung über meinen Stint erfolgreich verteidigen und den Vorsprung auf die Konkurrenz ausbauen. Das Auto fühlt sich sehr gut an. Jetzt bin ich gespannt, was für uns über die Distanz möglich ist."

In den Folgestunden sollte sich dann die Eifel von ihrer unberechenbaren Seite zeigen. Immer wieder setzten in verschiedenen Streckenabschnitten Regenschauer ein, was die richtige Reifenwahl zu einem wahren Pokerspiel machte. Von alle dem unbeeindruckt zeigte vor allem Ex-DTM Champion Kurt Thiim, dass er noch lange nicht zum "alten Eisen" gehört. Bei schwierigsten Witterungsbedingungen legte der Däne fabelhafte Rundenzeiten mit dem Audi TT-RS hin, die auf dem Zeitentableau phasenweise sogar schneller waren als die der Gesamtspitze. "Ein ganz großes Kompliment an das Besaplast Team. Das Auto ist wirklich super abgestimmt und durch den Abtrieb macht es auch im Regen sehr viel Spaß für uns Piloten am Lenkrad zu drehen", so Thiim.

Kurze Zeit später entschied die Rennleitung allerdings das Rennen durch die immer stärker werdenden Regenfälle und aufkommenden dichten Nebelbänke für rund neuneinhalb Stunden zu unterbrechen. "So traurig es ist, allerdings war es die einzig richtige Entscheidung. Die Sicht wurde immer schlechter und die Sicherheit geht nun mal vor", erklärt Ex-GT Masters Pilot Lestrup, der zum Zeitpunkt des Abbruches im Audi TT-RS saß. Nach dem Restart am Montagmorgen ließen Thiim, Lestrup, Tschornia und Kovac nichts mehr anbrennen und sicherten sich souverän mit sieben Runden Vorsprung den Klassensieg in der SP4T und einen starken 23. Gesamtrang.

Auch der BMW Mini Cooper S sah nach der Hatz durch die "Grünen Hölle" auf Rang fünf in der SP2T die Zielflagge. Tapfer spulte der kleine Publikumsliebling Runde um Runde auf der gefährlichsten Rennstrecke der Welt ab. "Ich denke wir können auch hier mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, gerade weil der Mini nach dem Unfall beim diesjährigen 24h Rennen in Dubai von den Jungs um David Dombek erst einmal wieder neuaufgebaut werden musste und wir mit den Werksautos von Peugeot zudem sehr harte Konkurrenz hatten", so Lestrup.

"Ohne die zwischenzeitlichen Motorenprobleme wäre für uns mit dem Mini sicher noch mehr möglich gewesen. Zudem konnten wir durch den Abbruch unseren Spritvorteil, den wir im Vergleich zur Konkurrenz haben, nicht wie gewünscht über die Distanz ausspielen. Aber dennoch sind wir unter dem Strich mit dem Abschneiden mehr als zufrieden", ergänzte Teamchef Franjo Kovac.