Zusätzlich zu den Regeländerungen in der World Endurance Championship hat der ACO auch für die 24 Stunden von Le Mans noch einmal spezielle Modifikationen vorgenommen, die nur für dieses Rennen gelten. Die gravierendste, wenn auch nach der Bekanntgabe der WEC-Regularien wenig überraschende, Änderung ist, dass erstmals in der Geschichte des Rennen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Reifen begrenzt wird. Die LMP1-Teams, die Drei-bis Vierfachstints fahren können, dürfte dies weniger hart treffen als die die GT-Klassen. Außerdem dürfen erstmals LMP3-Autos in Le Mans fahren, allerdings nur am Testtag.

Bei den Reifen wird Haushalten angesagt sein, Foto: Audi
Bei den Reifen wird Haushalten angesagt sein, Foto: Audi

Die Änderungen im Überblick:

  • Reifenbeschränkung: Für ein (trockenes) Le-Mans-Rennen gelten folgende Beschränkungen: Für sämtliche Trainingssitzungen bis hin zum Warm Up erhalten die LMP-Teams 7, die GT-Rennställe 8 Reifensätze. Für das Rennen zweimal rund um die Uhr stehen maximal 12 Sätze für P1-Teams zur Verfügung, alle anderen Klassen dürfen deren 16 verwenden. Eine Sonderregelung gilt für neue Hersteller in der LMP1: Diese dürfen 14 Sätze im Rennen verwenden.
  • Das Tempolimit in den Slow Zones wird angehoben: Statt 60 dürfen die Fahrzeuge künftig die lokale Neutralisation mit 80 km/h durchfahren. Wer zu schnell fährt, erhält eine Stop&Go-Strafe - fünf Sekunden für jeden Stundenkilometer.
  • Leichte Abänderung der Rookie-Regel: Die Teilnahme am Le-Mans-Vortest, der 2015 am 31. Mai stattfindet, ist nicht mehr obligatorisch, sofern der Fahrer ein Platin-Ranking andere fahrerische Verpflichtungen an diesem Tag hat. Dafür muss er im freien Training am Mittwoch mindestens fünf Runden drehen. Damit soll verhindert werden, dass Le-Mans-Experten, die einige Jahre nicht mitgefahren sind, nicht mehr wie Rookies behandelt werden.
  • Bis zu 70 Autos dürfen am Test teilnehmen. Startberechtigt sind auch LMP3-Fahrzeuge, die aber nicht am Rennen teilnehmen dürfen. Durch diese Regelungen sollen junge Fahrer frühzeitig an den Circuit de la Sarthe herangeführt werden.
  • Zusätzlich zum Test müssen Fahrer mit dem Rating "Bronze", die nicht an der 2014er-Ausgabe des Rennens teilgenommen haben, bis zum 28. Mai eine Session im Simulator des ACO absolviert haben. Dasselbe gilt auch für etablierte Fahrer, sofern sie die letzten fünf Jahre nicht an den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen haben.

Zusätzlich zu den Neuerungen bestehen weiterhin folgende Regelungen:

  • Es wird wieder eine Reserve mit zehn Einträgen geben für den Fall, dass sich Teams zurückziehen. Sie werden wieder gemeinsam mit den festgelegten Startern am 5. Februar 2014 auf der ACO-Pressekonferenz bekannt gegeben.
  • Für die 2016er-Ausgabe wird es weiterhin dieselben Einladungen wie im Vorjahr geben: Die vier Klassensieger sind demnach ebenso fest qualifiziert wie drei Gewinner aus ELMS und A(s)LMS. Zusätzlich wird die IMSA zwei Einladungen an erfolgreiche USCC-Teams verteilen.