Ein wirkliches Lachen wollte Mikko Hirvonen nicht über die Lippen kommen, als er 2009 in Großbritannien den Titel um einen Punkt verlor, Foto: Sutton
Ein wirkliches Lachen wollte Mikko Hirvonen nicht über die Lippen kommen, als er 2009 in Großbritannien den Titel um einen Punkt verlor, Foto: Sutton

Mikko Hirvonen konnte durch seinen Sieg bei der Rallye Australien wieder bis auf 15 Punkte an Sebastien Loeb heranrücken und Sebastien Ogier sogar von Platz zwei der Tabelle verdrängen. Nun will er alles daran setzten, seine Chance auf den Titel auszunutzen und es 2011 endlich schaffen: Weltmeister Mikko Hirvonen. Bereits 2009 scheiterte er um nur einen Punkt am französischen Citroen-Piloten Loeb, der seit 2004 ungeschlagener Weltmeister ist. Nun heißt es: purer Angriff.

Fraglich ist aber, ob Hirvonen wirklich an seine WM-Chance glaubt. Auch 15 Punkte müssen erst aufgeholt werden. Dafür braucht der Finne Siege, die nicht wirklich einfach einzufahren sind. Zwar war man bei einigen Events sehr nah an Citroen dran, aber es hat eben nicht gereicht, um auch den letzten Schritt zu machen. Jetzt folgen mit Frankreich und Katalonien zwei Rallyes auf Asphalt, was nicht Hirvonens Lieblingsuntergrund ist. Das hat er auch in Deutschland durch zahlreiche Probleme und Fehler bewiesen, wodurch er am Ende sogar neben dem Podest stehen musste.

Von vielen Seiten prasselten Sprüche und Häme auf das Team ein, wie peinlich es sei, sich von Dani Sordo schlagen zu lassen, der gerade seine dritte Rallye mit Mini fährt. Zur Verteidigung kann man sicher sagen, dass Ford in Deutschland auf den falschen Wetterfrosch setzte und dadurch bereits zu Beginn wichtige Sekunden durch die falsche Reifenwahl verlor. Doch es ist eben Ford passiert und nicht Citroen oder Mini. "Nun kommen zwei Asphalt-Rallyes und wir müssen uns wirklich einige Tricks überlegen, um in der Lage zu sein, gegen sie zu kämpfen, aber wir sind bereit dafür", so Hirvonen dennoch kämpferisch.

Citroen schlagbar?

Seit 2004, als Markko Märtin im Ford Focus in Spanien gewann, hieß der Sieger bei allen Asphalt-Veranstaltungen Citroen. Warum sollte es nun ausgerechnet 2011 für Ford klappen, den französischen Rivalen auf Teer zu schlagen? Zwar stehen nun nochmals Testfahrten mit dem Fiesta RS WRC auf dem Plan, aber auch Citroen wird nicht einfach die Füße unter den Tisch stellen und abwarten, ob es das gegnerische Lager schafft aufzuholen.

Fährt Mikko Hirvonen einer sonnigen Zukunft entgegen?, Foto: Ford
Fährt Mikko Hirvonen einer sonnigen Zukunft entgegen?, Foto: Ford

Im Sinne der WM und auch der Spannung für den gesamten Sport, wäre es sicher interessant, wenn Hirvonen sein Versprechen wahr machen und auf Asphalt den Dominator Loeb schlagen könnte. Dass es zumindest grundsätzlich möglich ist, Loeb auf seinem Lieblingsuntergrund gefährlich zu werden, hat sein Teamkollege Ogier in Deutschland ja bewiesen.

Vielleicht täte dem Rallye-Sport nach so vielen Jahren ein anderer Weltmeister als Sebastien Loeb sehr gut, aber was auch immer passiert, eines ist in jedem Fall sicher: Nach sieben Jahren Regentschaft wird er sich nicht so einfach geschlagen geben und ein spannender Endspurt wäre garantiert – und das ist es doch, was alle sehen wollen.